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McRei's Weltreise

Reisebericht:   Chile 11 / Argentinien 16  (128)



 

vom  29.03.2015 - 27.04.2015

Teilstrecke 2'378 Km
Kilometer  256'483 - 258'861

 

Und weiter geht’s!

Auch wenn dieser Reisebericht kilometermässig ein langer Reiseabschnitt war und viele eindrückliche Landschaftsszenerien bot, gibt’s dennoch nicht viel Aufregendes zu berichten.

So beginnt dieser Reisebericht nach einer 10tägigen Zwangspause und dies wegen des Jahrhundertunwetters das über der von uns gerade bereisten Region niedergeprasselt ist. Unser Weg führt von Copiapo denn auch nicht wie gewünscht über den Paso San Fransisco nach Argentinien, sondern dies müssen wir nun über den rund 1000km nördlicher gelegenen Paso Jama tun.

Wir verabschieden uns am Donnerstag den 2.April 2015 von den Anwohnern der Strasse, wo wir die letzten 10Tage ausharren mussten und folgten am Karfreitag der Ruta #5 nach Caldera und von dort ging’s weiter ins ebenfalls vom Unwetter gebeutelte Chañaral. Bei der Abschiedstour bedankten wir uns nochmals für die Gastfreundschaft die wir an diesem Ort erfahren durften, bekamen wir doch von einem Anwohner das Passwort fürs Internet, erhielten Früchte, wurden einmal sogar zum Essen eingeladen und auch Trinkwasser wurde uns angeboten. Beim Aufwidersehen sagen, erhielten wir zum Abschluss gar noch eine Weinflasche als Erinnerung, chilenische Produktion natürlich und nochmals einige Früchte und Gemüse. Ein älterer Mann fühlte uns die Wasserreserve, nachdem sie das Leitungswasser wieder freigegeben haben und so war das Ganze trotz der widerlichen umständen gar nicht so ein unangenehmer Aufenthalt.

 

Auf der Ruta #5, via Caldera, nach Chañaral;

Auf dem Weg nach Caldera durchführen wir dann auch noch den unteren Stadtteil Copiapos und dieser steckt auch nach 10 Tagen immer noch Wadentief im herangespülten Schlamm und wir finden, dass das Ganze schon krass aussieht und das man das Elend anhand von ausgestrahlten Bildern sich kaum vorstellen kann. 

Auf einer kleinen Raststätte, kurz vor Caldera, nutzen wir das Angebot einer warmen Dusche, spazierten danach abermals durch die Hafenstadt, diese Stadt am Meer hat von den Wetterkapriolen nichts mitbekommen und genossen unseren Zmittag vor der Weiterfahrt.

In Caldera trafen wir zudem 2 Deutsche Langzeittouristen die sich mit ihren Landcruisern einen Tag zuvor in Richtung Paso San Fransisco aufgemacht haben und dort vom Unwetter überrascht wurden. Sie erzählten uns, dass sie erst nach 8Tagen dem Schlamassel entronnen seien und dies auch nur Dank tüchtiger Mithilfe von dortigen Minenmitarbeitern die ihnen geholfen haben einen Weg zu finden um sich wieder nach Copiapo durch zu kämpfen und dass wir uns das Ganze kaum vorstellen können. Doch wenn man das Ganze Miterlebt hat, auch wenn nur am Rande, kann man sich das schon gut vorstellen, erwiderten wir ihnen. Wieder unterwegs, sagten ich zu Adi , Gott sei Dank wollten ich in Copiapo unbedingt noch etwas erledigen, ansonsten wir womöglich in derselben Situation wie die Deutschen geraten währen, nur mit dem zusätzlichen Problem, das unser Fahrzeug, der Kabine wegen, viel gewichtiger gewesen währe und dadurch das manövrieren im Schlamm fast verunmöglichte.

 

Region um Chañaral,

Nach diesem Zwischenstopp folgten wir weiter der Ruta #5 und wo die herunterstürzenden Wassermassen eine tiefe Schneise in die Stadt Chañaral gerissen haben. Demzufolge fehlt auch von der Durchgangsstrasse, der Ruta  #5, ein gewaltiges Stück und welches wir auf weit über 50m schätzen würden. Deshalb entstehen für den Durchgangsverkehr, um die Stadt zu durchqueren, lange Wartezeiten, weil dieser nun durch einen angrenzenden Stadtteil geleitet werden muss und die Strassen, vor allem für die unzähligen Lkws, sehr eng sind. Ob man will oder nicht, bei der Durchfahrt bekommt man natürlich auch automatisch mit was hier vor einigen Tagen abgegangen ist und es sind zum Teil schon krasse Bilder.

Von hier aus hätten wir gerne die Strasse durch den Parque Nacional Pan de Azucar genommen, doch dieser sei gesperrt teilt uns ein Polizist mit. So folgen wir stattdessen also weiter der Ruta #5 in Richtung Norden und entlang welcher wir nach weitern rund 30km nächtigen und dies auf einem einfachen Parkplatz zwischen Dutzenden von LKWs.

 Am nächsten Morgen sehen wir dann eine weitere Bescherung die das Unwetter der Region gebracht hat und so fehlt nicht nur die Strasse der Nordeinfahrt  zum Park Pan de Azucar, sondern in dessen Nähe wurde sogar nochmals ein etwa 10m langes Teilstück der Panamericana, oder der Ruta  #5, von den niederstürzenden Wassermassen weggerissen. Normalerweise führt durch diese Gegend ein ausgetrocknetes steiniges Flussbett in Richtung Pazifik und welches bei dieser aussergewöhnlichen Wettersituation einfach viel zu viel Wasser mit abbekommen hat und was solche Wassermassen für gewallten ausüben können haben wir ja am Rande selber miterlebt. Wirklich, man kann sich diese Naturkräfte kaum vorstellen und wir sind echt froh unbeschadet davon gekommen zu sein.

 

Nun verlassen wir für einige Kilometer die Ruta #5,

Die Ruta #5 verlassen wir beim Abzweiger zur Küstenstadt Taltal, denn die Küstenstrasse ist etwas kürzer als diejenige durchs Landesinnere auf der Panamericana. Wir sind ganz überrascht als wir uns der Kleinstadt am Meer nähern, die Strasse dorthin führt uns durch eine enge Schlucht und auch entlang dieser stossen wir plötzlich auf unliebsame ligengebliebene Schlammassen. So hat der Jahrhundertregen auch in dieser Stadt kleinere Schäden verursacht und welche Spuren sie nun mit grossen Baggern am beseitigen sind. Deshalb verspüren wir auch keine Lust in dieser herumzuspazieren und erkundigten uns nur bei der Polizei ob entlang der Küstenstrasse etwelche Probleme vorlägen. Die Antwort folgt wie aus einem Kanonenrohr geschossen, alles Ok und war darum glaubwürdig, denn zuvor bekamen wir von der chilenischen Polizei schon des öfters nur zögerliche Antworten und die einem jeweils eher verunsicherten.

So folgen wir kurz danach der Küstenstrasse bis Paposo, dies ist eine einfache aus Holzbrettern zusammengebastelte Siedlung und wo wir oberhalb der Küste übernachten. Die Teerstrasse führt von hier aus steil in den dahinter aufragenden Höhenzug und somit lassen wir den Küstennebel hinter uns. In dieser sehr kargen Region begegnen wir bereits den ersten Minen und zwei weitere Sternwarten stehen auf den umliegenden Hügeln, die sich hier bis gut 3000m erstrecken, doch auf unserem Reiseprogramm stehen weiterhin keine.

 

Antofagasta nach Calama,

Zurück auf der Panamericana folgen wir dieser, über Antofagasta hinaus, bis zum Abzweiger nach Calama und von wo aus uns die #25 dorthin führt, lassen dabei die Hafenstadt Antofagasta links liegen und steuern direkt die, durch die hiesigen Minetätigkeiten entstandene, Wüstenstadt Calama an.

Auf dem letzten Teilstück dieses Abschnittes sehen wir unzählige Ruinen ehemaliger Salpeterminen und von einer nehmen wir auch noch einen kleinen Augenschein mit auf unseren weiteren Reiseweg. Heutzutage wird in dieser Region aber hauptsächlich nach Kupfer gebaggert und so steht in Chuquicamata, nähe Calama, eine der grössten Minen der Welt und die wir bei unserem vorbeikommen im Juli 2013 besuchten. Heute erledigen wir in Calama nur unsere letzten Einkäufe, verprasseln also in dieser Stadt die letzten chilenischen Pesos, denn von hier aus nehmen wir ja die Fahrt zum Jamapass in Angriff und brauchen bis dorthin keine weiteren Pesos mehr.

 

Für uns gibt‘s doch auch noch einen Augenschein vom „Valle de la Luna“,

Auf dem Weg zum Paso Jama gibt’s einen zweitägigen Zwischenstopp in San Pedro de Atacama und wo wir per Zufall auch noch das Valle de la Luna besuchen können, welches wir das letzte Mal als kleinen Protest links liegen gelassen haben. So gibt’s an der Zufahrtsstrasse Calama - San Pedro eine Tafel mit der Aufschrift zu dieser Sehenswürdigkeit und so schlugen wir kurz entschlossen diesen Fahrweg ein. Das Valle de la Luna ist einer von vier Teilen der „Reserva Nacional los Flamingos“ die mit dem Conaf etwas zu tun hat, aber hier von den hiesigen Indigena Kommunen verwaltet wird. Nach rund 5km blockiert eine Schranke die Zufahrt, doch keine Verbotstafel verkündet irgendwelche Einschränkungen an und so verbringen wir die Nacht gleich vor der Schranke, um am nächsten Tag in diesem Parkteil auf Wanderschaft zu gegen.

Wir folgen gute 8km der Parkstrasse und sehen von unserem Endpunkt bereits auf die andere Parkseite, erblicken von unserem Wendepunkt also bereits auf das auf der anderen Seite stehende Wärterhäuschen. Dazwischen kommen wir in den Genuss von einer mit Salzkrusten versehenen Landschaftskulisse und das umherziehen in dieser leicht weissen Umgebung lässt  fast winterliche Gefühle in uns aufkommen, wären da nur nicht die warmen Temperaturen gewesen. Wir bewundern Salzkristalle, Sanddünen, bizarre Felsformationen, auch mächtige senkrecht aufragende Felswände sind dabei und geniessen eindrückliche Blicke auf die nähere Umgebung. Aber auch der hiesige Blick auf die Andengebirgskette, mit dessen leicht gezuckerten Gipfeln, ist nicht schlecht und welches ebenfalls Überreste dieser speziellen Wettersituation sind.

 

Übernachtet wird diesmal oberhalb des Valle de la Muerte,

Die zweite Nacht wollten wir, wie das letzte Mal, beim Aussichtspunkt „Piedra de Coyote“, welcher oberhalb des Valle de la Luna liegt, verbringen. Doch steht dort heute ebenfalls ein Kontrollposten, so müssen wir auf die gegenüberliegende Seite ausweichen und von wo aus wir auf das Valle de la Muerte sehen können und welches mit nicht weniger reizvollen Felsformationen aufwartet. Dazu ist von hieraus der Blick auf den markanten 5916m hohen Vulkanberg Licancabur sogar noch besser.

In den frühen Morgenstunden spazieren wir dann aber auch noch zum gegenüberliegenden Aussichtspunkt  „Piedra de Coyote“ und dies weil noch niemand an der Eingangspforte stand. Knipsen abermals einige Fotos über das mit Salzkrusten versehene Tal, „Valle de la Luna“ und spazieren darauf, wie schon im 2013, durch das schokoladenfarbene Valle de la Muerte, bevor wir uns nach San Pedro de Atacama aufmachen.

 

 Der erste Versuch,

Die Zollformalitäten, Chile-Argentinien, werden heute neu in Jama (Argentinien), also kurz nach Überquerung des Jamapasses, erledigt und was uns natürlich freut, denn so können wir uns für das 160km lange Strassenstück etwas mehr Zeit lassen als bei unserem ersten Besuch.  

Als wir vom Städtchen genug, Wasser gebunkert und den Schwatz mit deutschen Langzeittouristen beendet hatten, wollen wir noch einige Kilometer der vor uns liegenden Strecke in Angriff nehmen. Um diese Tageszeit setzt die Sonne das Bergmassiv ins beste Licht, also dachten wir nichts wie los. Doch nach nur 5km endet dieses Vorhaben an einer gesperrten Polizeischranke, denn heute lassen sie ab 15Uhr niemanden mehr in die Strecke dreinfahren und erst morgens um 8Uhr sei diese wieder für jedermann geöffnet. Deshalb bleibt uns nichts anderes übrig als in die Ortschaft zurückzukehren und auf dem dortigen zentrumsnahen Parkplatz die Nacht zu verbringen und dies nachdem wir ein weiteres Mal durch die Gassen San Pedros de Atacama geschlendert waren. 

 

Nun folgt die Fahrt über den Paso Jama,

Mit gut einer Stunde Verspätung können wir am 9.April 2015 die Andenüberquerung starten und dies weil die Polizei die Strecke erst um viertel nach neun freigibt. So herrscht auf den ersten Kilometern ein regelrechtes Rennen. Dazu steigt ausgerechnet auf diesem Streckenabschnitt, ungefähr die ersten 40km, die Strasse um gut 2000Höhenmeter und jeder noch so langsame Lastwagen versucht seinen noch etwas langsameren Kollegen zu überhöhlen. Dazu gesellen sich viele kleine Tourunternehmer die dadurch mit etwas Verspätung den Tag starten mussten und jetzt natürlich noch pressanter sind als sonst schon und so wird wie die Wilden überholt. Uns ist das egal, wir haben ja genügend Zeit und wie ein irrer auf das Gaspedal zu drücken bringt eh nichts, dadurch würde unser Toyota kaum schneller, würde aber mit Bestimmtheit viel mehr saufen, also bleiben wir lieber bei der Gemütlichkeit.

Wir geniessen die hübsche Landschaftsszenerie und beim Salar de Tara, wo interessante Felsbrocken stehen, verbringen wir auf rund 4500m die Nacht. Den restlichen Nachmittag, sowie in den frühen Morgenstunden, spazieren wir durch den imposanten Steingarten, drücken dabei unzählige male auf den Auslöser der Kamera um das Ganze für die Zukunft festzuhalten und setzten erst danach unsere Fahrt gemächlich in Richtung Grenze fort. Die Grenze beim Jamapass liegt zwar nur noch auf rund 4200m, doch zuvor führt uns die Strecke bis auf über 4800m hinauf und beschert uns, wie geschrieben, eine hübsche abwechslungsreiche Altiplanolandschaft.  

Die Grenzformalitäten sind überraschend schnell erledig, kein Blick wurde ins Auto geworfen und so stellen wir höchstens eine Viertelstunde später unser Auto bereits neben der YPF- Tankstelle, auf 4100m, für die bevorstehende Nacht hin.

 

Ab jetzt folgen wir Schotterpisten die uns quer durch
den argentinischen Teil des Altiplano führen,

Von hier aus folgen wir über die nächsten Tagen einer Schotterpiste über den argentinischen Teil des Altiplano und bewegen uns bis wir in die Umgebung der Ruta #40, mit der Siedlung Hualfin, kommen , auf um die 4000m. Die Landschaftsszenerie ist auf dieser Hochebene überraschen Abwechslungsreich, mit Salzseen gespickt und wir begegnen unzähligen Vicuñas. Inmitten dieser rund 600km langen Strecke, die insgesamt ganz ok ist, liegt Antofagasta de la Sierra und welche damit wirklich isoliert daherkommt. Bei der Ortschaft, die hauptsächlich von Indigenas bewohnt wird, liegt ein See und zwei pechschwarze Vulkankegel ragen dort himmelwärts und deren einstige Ergüsse heute das hiesige Landschaftsbild prägen.

Wer Lust hat findet in dieser Gegend viele kleinere Sehenswürdigkeiten, doch die Pisten zu diesen sind oft so rumpelig, so dass wir diese unserem Auto nicht zumuten wollen und deshalb geben wir uns mit dem geboten entlang der Strecke zufrieden und was ebenfalls einiges ist.

Auf den letzten Kilometern, bis zur #40, wird das Ganze dann nochmals so richtig spektakulär und mächtige farbige Felswände begleiten unseren Wegrand. In den steinigen Flussbetten erkennen wir, dass vor einigen Tagen viel mehr Wasser da durch geflossen sein muss und erfahren, dass der Paso San Fransisco immer noch geschlossen ist und dass sie dort einem nicht einmal zu der bezaubernden Laguna Verde (Chile)lassen. Somit begraben wir endgültig die Idee auf diesen Pass zu gelangen und folgen statt dessen der Ruta #40 weiter nordwärts.

 

Auf der Ruta #40 von Hualfin nach Cafayate,

Wie soeben geschrieben, folgen wir also mit erreichen der Ruta  #40, bei Hualfin, nicht in Richtung Paso San Fransisco, sondern nehmen die Fahrt in Richtung Cafayate auf und entlang welcher Fahrt die Säulenkakteen immer häufiger und imposanter werden. Dazu muss diese Region eh etwas mehr Wasser abbekommen als andere, denn es gedeiht wieder viel mehr Grünzeug und dies sind nicht nur für die Region etwa bekannten Rebstöcke, nein es wachsen Maispflanzen, kleinere Obstbäume und in den hiesigen Gärten wird auch wieder verschiedenes Gemüse gezüchtet.

Bei Cafayate, bei welcher Ortschaft wir im August 2013 schon einmal vorbeigekommen sind, ist dann der Höhepunkt des Rebanbaus und so buhlen viele Bodegas mit ihrem Weinangebot um die Gunst der Kunden. Uns interessiert aber in dieser Gegend für einmal mehr die hübsche Natur und so ragen die faszinierenden Säulenkakteen mit ihren schrägen Formen, gleich zu Hunderten, bis zu 12m in die Höhe. Dazu begleiten uns verschiedenfarbige Felsen und welche bei der Durchquerung des Valles Calchaquies den vorerstigen Höhepunkt erreichen.

 

Von Cafayate nach Cachi,

Wir geniessen also die 160km lange Fahrt von Cafayate nach Cachi und die nicht nur mit den verschiedenfarbigen, faszinierenden Felsformationen des „Quebrada de Las Flechas" aufwartet. So erfreuen wir uns auch ab einigen kleinen Siedlungen, alleinstehenden Höfen und auch ab den nur noch als bizarre Ruinen dastehenden Adobe Häuser. So werden viele Häuser der Region mit Lehmziegelsteinen gebaut und an denen das Wetter natürlich unvermeidlich nagt. Viele tragen sogar schmuckvolle Torbögen und was das Ganze hübsch aussehen läst. Dank des Río Calchaquí hat es um das Flussbett genügend Wasser und es werden unter anderem Zwiebeln, Peperoni und Pfefferschotten gezüchtet. Auf grünen Wiesen grasen Kühe, was fast befremdend aussieht und auch Schafe und Ziegen bekommen wir zu Gesicht, welche aber in den steinigen Bergflanken nach Futter suchen müssen. Dazu hat in diesem Bereich die Ruta #40, mit 4444km eine eindrückliche Schnapszahl zu bieten und welche Strasse vom Feldweg bis hin zur guten Teerstrasse alles vorzuweisen hat und das Festland Argentiniens von Norden nach Süden durchquert.

Entlang dieses Streckenabschnitts verbringen wir 2 Nächte, arbeiten an unserer Homepage und geniessen einfach die uns umgebende Natur.

 

Cachi,

Nachdem wir Cachi, am 22.April 2015, erreicht haben, schlendern wir durch einige Gassen der gemütlich daherkommenden Ortschaft und die, die Grösste im Valle Rio Calchaqui ist. Dazu statte ich dem Spital einen Besuch ab, denn seit 14 Tagen plagt mich der Dünnpfiff und ich vermute, dass die Ursache auf Copiapo zurückgeht. Adi hatte nämlich anfänglich auch Durchfall, doch hat sich dies bei ihm nach 2-3Tagen wieder normalisiert und ihn plagte danach mehr eine Erkältung mit Hustenanfällen und von dem ich glücklicherweise verschont blieb. Der Arzt hörte mir zu, verschrieb mir einen Cocktail an Medikamenten und er brauche dazu den Stuhlgang nicht zu examinieren. Dies kostete mich erstaunlicherweise nichts und auch die nötigen Medikamente, Tabletten und eine Flüssigkeit, erhielt ich kostenlos, echt toll dieser Service. Die Medikamente haben gewirkt, auch wenn es mir, vielleicht der grossen Dosierung wegen, nicht ganz wohl war dabei, doch ich sagte mir, da muss ich jetzt durch und führte das Ganze zu Ende so wie mir es der Arzt verschrieb.

 

Der nun folgende Abra del Acay Pass
ist ein weiterer Höhepunkt unserer Reise,

Von Cachi wollen wir nach San Antonio de los Cobres weiterziehen und diese Strecke, weiterhin die Ruta #40, führt uns in den folgenden Kilometern über den Paso Abra del Acay. Dieser Pass ist mit 4895m der Höchste in Argentinien und gleichzeitig der Höchste im argentinisch-chilenischen Andengebiet. Unser GPS zeigt auf der Passhöhe gar 4945m an und vor allem die Fahrt bis zum Top ist eindrücklich, wenn nicht gar fast etwas abenteuerlich, da die Piste sehr eng ist und mehrmals den Río Calchaquí quert.

Da es auf der Passhöhe sehr stark windet, versuche ich es erst gar nicht auf einem angrenzenden Hügel die 5000m zu knacken und diese dann dort vielleicht doch nicht zu erreichen, da wir diese Höhe ja in Bolivien bereits geknackt haben. Nach dem Zmittag machen wir uns auf die Hinunterfahrt und die im krasser Gegensatz zur gegenüberliegenden Seite steht und bei weitem nicht mehr so spektakulär und Nervenkitzelnd war, dafür uns aber eine immense Weitsicht über das Andengebirge bot. So sind wir auf der Hinunterfahrt doch plötzlich von Grass- und Moosbewachsenen Hügeln umgeben und das Ganze macht sogar einen lieblichen Eindruck und kommt einer menschenfeindlichen Region nicht nahe.

 

San Antonio de los Cobres,

Noch vor erreichen San Antonio de los Cobres verbringen wir, mit rund zwei Dutzend Eseln, die Nacht und dies auf 3900m. San Antonio de los Cobres, dann auf 3775m gelegen, ist eine Ortschaft die Hauptsächlich von Indigenas bewohnt ist und sehr einfach daher kommt. Trotzdem haben die Lehmsteinziegelhäuser etwas anziehendes an sich und so bewogen uns diese doch einen längeren Spaziergang durch die Ortschaft zu machen. Die begegneten Leute musterten uns und erwiderten lächelnd unsere Hallo. In einer Bäckerei finden wir anmachende Süssigkeiten und das Gebäck mundet uns nicht schlecht, auch wenn diese, für unseren perfekten Gusto, etwas mehr Vanillecrème ertragen hätten.

 

Viel schlechter geht’s nimmer,

Danach folgen wir der EX-40 bis wir auf die vom Paso Jama herkommende Teerstrasse RN-52 stossen und die uns in der Folge, von 3450m, nochmals auf 4150m hinauf bringt, bevor sie dann in 35km und unendlichen Serpentinen, bis Purmamarca, 1800höhenmeter verliert. Die davor befahrene Ex-40 stellt sich als eine Wellblechpiste in reinster Hochkultur heraus und auf der Mehrheit der befahrenen 95km schüttelt und  rüttelt es so stark, dass einem dabei das Auto leid tut, Adi an die Decke ging und kaum mehr ansprechbar war! Die durchfahrene Hochebene wird begleitet von Berghügeln und von weitem sticht die weiss glänzende Fläche des Salar Grande ins Auge. Ansonsten schweifen diese über eine weite, mit lockeren Grasbüscheln und Steinen versehne, immense Fläche und die interessanten darüberliegenden Wolken sorgen für ein interessantes Gesamtbild.

 

Der Abschluss macht Purmamarca mit seinen farbigen Felsen,

Um die Siedlung Purmamarca ragen extrem farbige Felsen himmelwärts und die einem auch beim 2.Besuch faszinieren. So gibt’s zwischen diesen einen weiteren Spaziergang und worauf wir, wie es sich für uns gehört, auch noch einwenig durch die Gassen der Ortschaft schlendern.  Diese wartet mit einem Souvenirangebot der ersten Güte auf die Gäste, zumindest was die Quantität betrifft und in welchem Ausmass wir es in Argentinien nirgends anderswo angetroffen haben. Neben den Ständen, um die Plaza 9 de Julio, mit den gewöhnlichen Indigena Souvenirs, gibt’s in den umliegenden Gassen auch manch ein exklusiveren Laden und in diesen hätte es durchaus auch das eine oder andere Kunsthandwerk gehabt das uns gefallen hätte. Dazu kreuzen wir  Ursula und Kurt und mit ihnen haben wir eine angeregte Plauderei. Sie sind gut drei Monate im südlichen Südamerika unterwegs und wir hätten nichts dagegen diese an einem anderen Ort weiterzuführen.

Mit den farbigen Felsen im Rücken legen wir einen Zusatztag ein und dies um an diesem unseren Reisebericht zu schliessen. Zur Pause zwangen mich auch die eingenommenen Medi und welche in mir nicht ohne Nebenwirkungen vorbeigingen.

 

Einfach faszinierend,

Dieser Bericht startet nach der Unwetterkatastrophe in der Region von Copiapo nicht so wie geplant und anstelle des Paso San Fransisco müssen wir auf den rund 1000km nördlicher gelegenen Paso Jama ausweichen um wieder nach Argentinien zu gelangen. Dabei geniessen wir natürlich auch diese verlängerte Fahrt, besuchen das mit weissen Salzkrusten versehene Valle de la Luna, spazieren nochmals durch das braun-rote Valle de la Muerte und den Salar de Tara mit seinen eindrücklichen Steinskulpturen. Reisen anschliessend über den menschenleeren argentinischen Altiplano und der inner argentinische Pass Abra Acay, mit seinen 4895m, bildet einen weiteren Höhepunkt unserer Reise. Mit dem Besuch von Purmamarca, das mit sehr farbigen Felsen aufwartet, schliessen wir diesen Reisebericht.

 

Zu dem Bilder Chile 11 / Argentinien 16 (128)

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