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McRei's Weltreise

Argentinien
Reisebericht   Argentinien (12)  123



 

vom  01.12.2014 - 22.12.2014

Teilstrecke 777 Km
Kilometer  250'703 - 251'480

 

Dieser Reisebericht beginnt in EL Hoyo,

Dieser Bericht startet mit dem Besuch der Familie Missura und schon ist fast ein Jahr vergangen seit wir bei dieser in El Hoyo hereingeschaut haben. Attila hatte uns zuvor wegen eines Ersatzteil für seinen Toyota kontaktiert und wir fragten ihn darauf ganz spontan, ob wir Post zu ihm schicken dürfen, denn beim Einbruch, damals in Chile, waren uns Dokumente abhanden gekommen und welche wir wieder benötigten und alles hatte wunderbar geklappt.

Nach einem angenehmen Ruhetag auf seinem Grundstück, fahren wir die angefangene Schotterpiste noch bis zu dessen Ende und geniessen dort den schönen Blick über den Lago Epuyén. Dieser dunkelblau leuchtende See liegt eingebettet zwischen imposanten felsigen Bergspitzen und im Moment sind wir hier noch fast ohne andere Menschenseele unterwegs. Bevor wir die Provinz Chubut verlassen, werfen wir auch noch einen Blick über den Lago Puelo und machen uns erst danach auf zur Ortschaft El Bolson, die dann in der Nachbarprovinz Rio Negro liegt.

 

El Bolson,

Langsam merkt man in dieser touristischen Kleinstadt, am Rande des Andengebirges, dass der Sommer Einzug hält und die letzten Ferienvorbereitungen sind voll im Gang. Mit der Weihnachtswoche wird hier nämlich der grosse Ansturm beginnen, der Spuck soll bis Anfang Februar anhalten und macht aus der eher verschlafenen Kleinstadt einen quirligen begehrten Ort.

Am Donnerstag 4.Dezember 2014 unternehmen wir in dieser Region eine Tageswanderung, folgen mit kleinem Rucksack dem Rio Azul zum Refugio Cajón del Azul und an welchem Ort der glasklare Fluss eine enge, zirka 100m tiefe, Schlucht gegraben hat. Unser Weg führt darauf weiter zum Refugio El Retamal und die auf gut 700m liegt. Danach kraxeln wir in zwei Stunden auf den dahinter liegenden Bergkamm. Dabei führt der Weg durch dichtes Gestrüpp, bevor es über eine steile Geröllhalte zum höchsten Punkt auf gute 1500m geht. Vom Top geniessen wir  die uns anerbotene Aussicht auf die umliegende mit schneeflecken versehene Bergwelt und wobei uns ein strenger Wind ins Gesicht bläst. Leider werden viele Gipfel bereits von Wolken umgarnt und welche in dieser Andenregion die Höhe von rund 2200m erreichen. Via dem Refugio Dedo Gordo nehmen wir auf der anderen Bergseite den Abstieg ins Tal des Rio Azul in Angriff. Der Weg ist anfänglich sehr sumpfig  und demzufolge muss der Schnee hier noch nicht vor allzu langer Zeit geschmolzen sein, die Wegmarkierung ist nicht immer gut auszumachen und was den Abstieg zusätzlich erschwert. Nach 9Stunden sind wir wieder beim Ausgangspunkt angekommen und die 27km lange Tour hat uns für einmal echt geschafft.

 

Auf dem Weg zum Parque Nacional Nahuel Huapi,

Nach der Tageswanderung, folgen wir am kommenden Morgen der Ruta #40 ein weiteres Stück und zwar in Richtung San Carlos de Bariloche. Nach etwa 50km, erreichen wir beim Rio Villegas die Parkgrenze des Parque Nacional Nahuel Huapi und in den frühen Morgenstunden können entlang der Strecke unsere Augen noch über die Andenbergspitzen mit ihren weissen Häuptern schweifen. Entlang der Strasse leuchtet ein gelber Ginsterteppich, dazwischen blühen in rauen Mengen Lupinen in rosa bis violette und was zusammen, mit den grünen Bäumen, ein reizvolles Bild abgibt.

 

Im Park Nahuel Huapi besuchen wir als erstes den Lago Steffen,

Im Park Nahuel Huapi besuchen wir als erstes den Bereich des Lago Steffen und folgen dazu der 10km langen Stichstrasse, die mit Zeitbeschränkung reguliert ist. Bei der Hinunterfahrt bekommen wir schnell einmal einen schönen Blick übers Tal mit den verschiedenen Seen geboten. Als erster passieren wir den Lago Huala Hué, kurz darauf erreichen wir das Ufer des Lago Steffen und von wo aus man zum Lago Martin gelangen könnte. Wir verweilen bis Mitte Nachmittag am See und am Rio Manso dessen Ausfluss, denn laut einer Tafel darf man erst ab 15.00Uhr den Rückweg zur #40 antreten.

Da sich das Wetter im Laufe des Tages eher verschlechtert und der kommende Morgen vollkommen verhangen startet, verbringen wir etwas abseits der #40 nicht nur die Nacht, sondern ebenfalls einen geruhsamen Sonntag und zwar den 7.Dezember 2014. Das Warten macht sich ausbezahlt und der Montagmorgen zeigt sich uns Wolkenlos. Deshalb machen wir uns an diesem schon vor 7Uhr auf den Weiterweg, denn bei diesem Wetter wollen wir zum Cerro Tronador mit dem Ventisquero Negro Gletscher.

 

Die zweite Stichstrasse im Park bringt uns zum Cerro Tronador,

Dazu folgen wir zuerst weitere reizvolle 30km der Ruta #40 und zweigen beim Lago Mascardi auf die dortige Stichstrasse in Richtung Pampa Linda ab. Auch diese Strecke wird im Einbahnverkehr mit Zeit geregelt, aber in den frühen Morgenstunden ist alles frei und die Uhr zeigt uns auch nach Erreichen von Pampa Linda und den abgefahrenen 45km Schotterpiste seit Parkeingang, noch nicht einmal 10Uhr an und erst ab 10.30Uhr beginnt die Spezialregelung in die jeweiligen Richtungen. Die Nacht werden wir später in Pampa Linda auf dem Autocamping verbringen und somit haben wir nun genügend Zeit diese Region für uns zu entdecken.

Wir folgen der Piste weitere 8km und zwar bis zum Parkplatz des Ventisquero Negro Gletscher. Ein echt herrliches Bergpanorama erwartet uns dort. Über einer Felsabbruchkannte, des 3478m hohen Cerro Tronador, zeigt sich der bläulich schimmernde Gletscher Manso, darunter plätschern zu dutzenden kleine Wasserfälle in die Tiefe und auf Augenhöhe kalbert lautstark immer wieder der Gletscher Ventisquero Negro in die vor ihm liegende milchig blaue Lagune. Diese ist bereits voller kleiner Eisbrocken und das Ganze ist einfach ein bezaubernder Anblick. Im Übrigen ist der Cerro Tronador mit seinen 3478m der Höchste Berg des Nationalparks Nahuel Huapi. An diesem Punkt treffen wir auf Fabienne und Benoit, zwei Westschweizer und halten mit den zwei Rucksacktouristen ein interessantes Plauderstündchen. 

Vom Parkplatz aus führt die Schotterpiste noch einen Kilometer weiter und endet erst beim Restaurant „Base Cerro Tronador“. So nehme ich auch noch diesen letzten Kilometer auf mich, allerdings alleine und zu Fuss und als Belohnung können meine Augen danach über eine weitere imposante Felswand mit dem Wasserfall  „Carganta del Diablo“ schweifen. Oberhalb der Felsen zeigen weitere Gletscher ihre Zungen und genau in diesem Augenblick donnert und kracht es ohrenbetäubend oberhalb mir und ein riesiges Stück Eis hat sich gelösst. Wie ein gewaltiger breiter Wasserstrahl stürzt sich die abgebrochene Masse über die darunterliegende Felskannte in die Tiefe, danach herrscht wieder friedliche ruhe, doch für einen kurzen Augenblick war es ein Mega Spektakel.

Zurück beim Auto gönnen wir uns zusammen nochmals einen Blick über den Ventisquero Negro Gletscher und machen uns gegen 15Uhr auf den Rückweg nach Pampa Lind und wo wir wie bereits geschrieben die Nacht verbringen werden. Dort unternehmen wir danach noch einen Spaziergang zum Saltillo de las Nalcas und geniessen die restlichen Tagesstunden in prächtiger Umgebung.

 

Von Pampa Lind geht’s zur Cascada los Alerces,

Nach einer sternenklaren Nacht, tauchen mit der Morgendämmerung Nebelschwaden auf und hüllen Teilweise das Haupt des Cerro Tronador ein. Dies beschert uns mit den auftauchenden Sonnenstrahlen faszinierende Bilder und dies genau zu unserer Frühstückszeit.

Da wir heute noch den „Circuito a Cascada los Alerces“ befahren wollen, müssen wir die gesamte Strecke bis dorthin vor 10Uhr abgefahren haben, da danach der zeitgeregelte Einbahnverkehr wieder beginnt. Deshalb machen wir uns auch heute recht früh auf den Weg um für die rund 55km lange Schotterpiste genügend Zeit zu haben. Der Nebel zeigt sich recht hartnäckig und löst sich erst gegen Mittags auf. Die Strecke legen wir ohne Probleme zurück, spazieren danach auf einem Holzweg der spektakulären „Cascada los Alerces“ entgegen und die mit dem Wasser des Rio Manso gebildet wird. Mit den auftauchenden Sonnenstrahlen bildet sich in der Gicht ein Regenbogen und was dem Ganzen zusätzliche Reize verleihen. Wir besuchen den Lago Roca und ich spaziere darauf noch zum Lago Fonck. Nach gut 4km ist dieser erreicht und von dessen Ufer aus man wieder auf das Schnee und eisbedeckten Cerro Tronador  blicken kann. Neben der „Gandameria Lago Hess“ stellen wir uns für die Nacht hin, geniessen die Ruhe und lassen das prächtige Bergpanorama auf uns wirken.

 

Auf dem Weg nach San Carlos de Bariloche,

Am kommenden Morgen ist nichts mit dem erhofften Spiegelbild des Cerro Tronador im Lago Hess, denn dieser dampft nach einer frostigen Nacht zu stark ab und hüllt die ganze Umgebung in Nebel. So machen wir uns ohne diesen Anblick auf den Rückweg, doch nur unweit vom See entfernt, erstrahlt über uns bereits der blaue Himmel, so dass wir zumindest die restliche Rückfahrt  geniessen können. Mit Erreichen der Ruta #40 folgen wir dem Lago Mascardi, nur diesmal auf der rechten Uferseite, erreichen nach 20km den Lago Gutiérrez und von wo aus San Carlos de Bariloche nicht mehr weit entfernt liegt.

 

San Carlos de Bariloche,

Diese Stadt liegt schön gelegen an einem weiteren See und zwar dem Lago Nahuel Huapi, also genau diesem der dem Park den Namen gegeben hat. Hier erledigen wir unsere Einkäufe, füllen unsere Wasserreserven, wechseln Geld und schlendern ein wenig durch die Strassen der sogenannten Schokoladenstadt. In der Avenida Mittre bekommen wir denn auch etwas von dieser zur Kostprobe angeboten und wir lassen uns natürlich die Schokolade munden.

Dazu besuchen wir in dieser Gegend den Cerro Campanario und von wo aus wir, nach einem knapp 30minütigen steilen Anstieg, das prächtige Panorama auf uns wirken lassen. Die Aussicht auf die unter uns sich ausbreitende Seenwelt,  mit den dahinter aufragenden Andengipfeln, ist wahrlich schön. Dazu dürfen wir sogar auf dem Parkplatz der Seilbahn nächtigen, die hier einen Teil der Besucher zum Gipfel bringt.

Am nächsten Tag setzten wir den angefangenen „Circuito Chico“ fort und bekommen weitere schöne Blicke auf die Umgebung geboten. Sehr gut gefallen haben uns dabei die Blicke über die Bahia López, derjenige vom „Mirador Brazo Tristeza“ und welcher von der Bahia López aus, in rund einem 30minutigen Fussmarsch erreicht ist. Dazu ist diese Gegend Bewaldet, bietet viel Abwechslung in jeglicher Hinsicht und darum nicht verwunderlich, dass sich hier viele Touristen einfinden. 

 

So gibt’s um Bariloche auch ein Skigebiet
und viele Wandermöglichkeiten,

Über die Colonia Suiza nehmen wir die Strecke zum Skigebiet „Villa Cerro Catedral“ unter die Räder und sind ab der grösse der Skiregion überrascht. Hier warten gute 20 Anlagen auf die Wintersportfreunde und auch die Pisten sehen von unten betrachtet ansprechend aus. Nur fehlt ja um diese Jahreszeit der Schnee mit die Kälte, da wir uns dem Hochsommer nähern und so steht für uns hier auch der stilisierte Weihnachtsbaum etwas quer in der Landschaft.

Von der Skistation geht’s weiter zum Lago Gutiérrez und dort bis zum Parkplatz von wo aus der Fussweg zum Refugio Frey startet. Vom angebrochenen Nachmittag bleibt uns noch genügend Zeit um die Cascada de los Duendes zu beaugapfeln. Zudem steige ich noch zum „Mirador Logo Gutiérrez“ hoch und die Sicht auf den gleichnamigen See ist ganz ok, während Adi dabei das Fahrzeug hütet. Auf dem Autocamping verbringen wir die Nacht, denn morgen möchte ich zum Refugio Frey hochsteigen, wenn denn das Wetter mitspielt.  Noch vor dem Abendessen backen wir zwei Cakes und verbringen vor Ort eine ruhige Nacht.

 

Wanderung zum Refugio Frey,

Da sich das Wetter hervorragend zeigt, stehe ich am Freitag den 12.12.2014 bereits vor 6Uhr auf, denn ich möchte den 10km langen Fussweg zum Refugio Frey nicht während der späteren Hitze abwandern. Adi möchte lieber den Tag beim Auto verbringen und deshalb mache ich mich genau um 6Uhr, also alleine, auf den Weg. Nach nur 2½Stunden hab ich mein Ziel erreicht, die 800Höhenmeter überwunden und werde von einem wirklich herrlichen Bergpanorama empfangen. Das Refugio Frey liegt auf rund 1700m, am Rande der Laguna Toncek gelegen und ist ansonsten umringt von schroffen Felswänden, also für mich ein echter Augenschmaus. Dazu erfreut mich ein Gänsepaar,  dass auf der Lagune mit ihren 3jungen herum paddelt.

Der Abstieg geht ebenfalls zugig von statten und so stehe ich bereits um 12Uhr vor der Haustür und den Zmittag nahm ich somit erst im Auto zu mehr, obwohl ich diesen zuvor zum Refugio hochgetragen hatte. Der ganze Trip war echt der Hammer und hat mir sehr gut gefallen und deshalb habe ich auch auf diesem unzählige Male auf den Auslöser der Kamera gedrückt.

 

Und nochmals San Carlos de Bariloche,

Den Nachmittag des angebrochenen Freitags verbringen wir nochmals in den Stadtstrassen von Bariloche und machen uns dort zudem auf die Suche nach einem Elektroteil für die Scheinwerfer unseres Toyotas und die leider dieses Ersatzteil nicht hatten. Zum Glück werden wir schnell fündig und der nette Mann vom Geschäft wechselt uns das Teil sogar aus ohne etwas Zusätzliches dafür zu verlangen. Er hatte sogar Freude mit uns zwei, drei Worte auf Deutsch zu sprechen und welche er zuvor in einer Sprachschule gelernt hatte.

Bevor es am Samstag weitergeht, setzten wir uns ans Internet und schlendern abermals durch die Stadt in der auch nach 10Uhr noch nicht viel los war. Lösen bei Carrefour den Gutschein ein den wir beim gestrigen Einkauf erhalten haben und verlasen kurz vor Mittag die Stadt, um unser Mittagessen dann bei einem Aussichtspunkt auf den See Nahuel Huapi einzunehmen.

 

Folgen der Route #237 durchs Tal des Rio Limay,

Wir folgen nach dem überqueren des Rio Limay diesem Fluss und welcher den Lago Nahuel Huapi entwässert. Bei einem reizvollen Aussichtspunkt über das hügelige karge Tal bleiben wir für die Nacht stehen und da sich der Sonntag voll bedeckt zeigt, verbringen wir diesen Tag vor Ort, da wir von der Umgebung ja sonst nichts mitbekommen würden. Etwas überrascht sind wir, wie trocken und gelblich die hiesige Region sich uns bereits zeigt, sind wir doch noch nicht weit von der Andengebirgskette entfern, doch demzufolge müssen die Regenschauer nicht einmal bis hierhin reichen.

Am nächsten Morgen erwachen wir in einer dichten Nebelsuppe, doch nach 9Uhr hat sich diese schön zum grössten Teil aufgelöst, wir setzten unsere Fahrt entlang des Rio Limay fort und die Szenerie bleibt weiterhin sehr erfreulich. Bei Confluencia zweigen wir auf die Schotterpiste #65 ab und wo uns anfänglich, wie zuvor bereits am Rio Limay entlang, unzählige hübsche bizarre Felsformationen das Augenlicht erfreuen. Nur leider ragen viele dieser uns um diese Tageszeit im Gegenlicht entgegen und  entfalten so nicht ihre wahre Pracht.

 

Der Lago Traful liegt ebenfalls
im Parque Nacional Nahuel Huapi,

Auch die Fahrt zum Lago Traful gefällt uns und wir fahren durch ein reizvolles Tal umringt von einer hübschen abwechslungsreichen Berglandschaft. Mit Erreichen des Lago Traful haben wir die trockene, gelbliche Steppenlandschaft hinter uns gelassen und sind wiederum in ein bewaldetes Gebiet eingetaucht. Beim Aussichtspunkt, kurz vor der Ortschaft Villa Traful, verbringen wir die Nacht und haben eine exzellente Aussicht vom Stubenfenster aus, auf den unter uns liegenden tiefblauen See.

Am Morgen setzten wir unsere Fahrt entlang des Lago Traful fort, passieren schon bald einmal die gleichnamige Ortschaft und treffen nach weiteren knapp 40km wieder auf die Ruta #40, die von San Carlos de Bariloche, entlang des Lago Nahuel Huapi und via Villa La Angostura hierher führt.

 

Ausflug auf den Paso Cardenal Samoré,

Als wir vor fast einem Jahr diesen von Chile herkommend überquert hatten, zeigte sich uns das Wetter von der regnerischen Seite und somit haben wir damals nichts von dieser Passfahrt mitbekommen. Darum wollen wir die Fahrt nun bis zur Passhöhe wiederhohlen, denn im März 2012 hat der Vulkan Puyehue die ganze Umgebung mit einer gewaltigen Aschedecke zugedeckt und darum möchten wir uns die neu gestaltete Region nochmals vor Augen führen.

Da ungefähr 20km vor der Passhöhe die Grenzstation von Argentinien liegt, dürfen wir uns laut Auskunft der dortigen Beamten nicht ohne ausgestempelten Pass dort hinaufbegeben,  auch wenn wir den Beamten sagen, dass wir am Nachmittag unsere Reise in Argentinien fortsetzten würden. Somit erledigen wir eben zuerst die Zollformalitäten und beim Wiedereinreisen, am späteren Nachmittag, erhalten wir denn auch ohne Probleme einen erneuten Einreisestempel über 90Tage in den Pass gedrückt. Auch fürs Auto werden neue Dokumente ausgestellt und alles geht reibungslos und ohne Probleme über die Bühne.

In der Zwischenzeit geniessen wir das spezielle Panorama von der Passhöhe des 1321m hohen „Paso Cardenal Samoré“ aus und ich wandere zudem über die damals abgeladene Ascheschicht auf einen Berg. Dort bekam ich eine noch bessere Aussicht auf die mit Asche eingepackte Landschaft geboten, auch wenn von der chilenischen Seite her einem ein kalter Wind um die Ohren blies. Dieser trieb zu meinem Leidwesen auch Nebelschwaden über den Bergkamm, die sich in der argentinischen Weite später wieder auflösten, aber hier über mir die Sonne verdeckten und so war es sehr schwierig einige schöne Bilder dieser neu gestalteten Aschenwelt zu knipsen. Dafür gab’s mit den Nebelschwaden fürs Auge etwas Dramatisches und man konnte sich gut vorstellen wie es hier beim Ausbruch im März 2012 zu und her gegangen ist.

 

Gemütliche Tage am Lago Espejo,

Im gratis Campingplatz, am Lago Espejo, verbringen wir danach einige ruhige Tage. Jetzt pressiert ja plötzlich die Ausreise nach Chile nicht mehr, da wir mit dem Passausflug bereits einen neuen Einreisestempel erhalten haben und können somit in schöner Umgebung gemütlich unsere Homepage vorantreiben, damit wir diesen Abschnitt noch vor den heranrückenden Weihnachtstagen vollenden können.

Beim herausschauen aus unseren vier Wänden schweifen unsere Augen über das glitzernde Wasser bis hin zu den Andengipfeln und über welche am ersten Tag keine Wolken oder Nebelschwaden zu sichten waren und dies wurmt mich natürlich schon ein wenig. Doch das gesamte Zollprozedere nochmals durchzuführen, auch wenn es gestern sehr einfach war, möchten wir dennoch nicht nochmals machen, da plötzlich ja von den Beamten auch blöde Fragen auftauchen könnten, wieso, weshalb, warum schon wieder. So geniessen wir nun einfach die Ruhe am See und haben in unseren Köpfen nun halt die etwas dramatischere Wetterstimmung in unseren Köpfen gespeichert, als die Andengipfel mit dem blauen Himmel in Hintergrund. Das Ganze nervt mich zwar schon ein wenig, vor allem da ich bei der Bildsicht gesehen habe, dass mir ein peinlicher Fehler passiert ist und einige Bilder nicht scharf geworden sind, aber das ist eben Künstler Pech!

Wir backen Brot und Kuchen, Adi zieht sich Hörbücher zu Gemüte, spielen Karten, hören Musik und zum Abschluss des Tages schauen wir uns jeweils im Computer auch noch einen Film an und somit merken wir nicht wie schnell die Zeit vergeht.

Nach 2sonnigen Tagen, am „Lago Espejo“, erleben wir an diesem einen sehr stürmischen Freitag. Es ist dabei kalt geworden, die Temperatur ist am frühen Morgen auch im Fahrzeug dem einstelligen Bereich nahe gekommen und so riecht die Umgebungsluft nicht nur nach unseren gebackenen Cakes, nein irgendwie schein die hiesige Luft nach Schnee zu riechen und siehe da, als sich der Nebel anfängt zu lichten, sind tatsächlich die umliegenden Bergspitzen mit einer kleinen weissen Schicht überdeckt worden. Wir verbringen somit auch noch den Samstag, den 20. 12. 2014, am Ufer des Sees und hoffen, dass ab morgen sich die Sonne ab den frühen Morgenstunden wieder zeigt, denn dann würden wir uns auf den Weg nach San Martin de los Andes machen.

 

Lago Villarino,

Obwohl der Sonntag wettertechnisch nicht besser aussah als der Freitag oder Samstag, setzten wir unsere Fahrt in Richtung San Martin de los Andes fort. Heute zum kalendarischen Sommeranfang zeigen sich wenigstens zwischen zwei Regenschauer hindurch einige Sonnenstrahlen, doch diese reichen bei weitem nicht aus um die umliegenden gezuckerten Bergspitzen ins schöne Licht zu setzen. Der erste Stopp gab’s beim Lago Espejo Chico und worauf die Seen Lago Escondido, Villarino und den gleich daneben liegenden Lago Falker folgten.

Auch wenn man uns im Hauptoffice des Parque Nacional Nahuel Huapi in Baliloche sagte, dass es nur noch am Lago Espejo einen gratis Campingplatz gäbe, stimmt diese Info nicht, denn am Ufer des Lago Villarino liegt zumindest noch ein weiterer solcher Platz und so stellten wir uns an diesem Ort für den restlichen Nachmittag hin und waren für die kommende Nacht nicht die einzigen Gäste.

 

Letzte Tagesetappe dieses Reiseberichts,

Am letzten Tag dieses Reiseberichts lacht die Sonne wieder einmal von einem leicht wolkigen Himmel auf die Erde hinunter. Unsere Strecke führt uns an diesem Tag zum „Centro Turistico Deportivo Cerro Chapelco“ und welches vor den Toren der Kleinstadt San Martin de los Andes liegt. Das Skigebiet liegt vis-à-vis der Andengebirgskette und bietet einem somit eine herrliche Aussicht auf diese. Dazu sieht man auf einen Teil des Lago Lacar hinunter und um eine gesamte Kragengrösse überragt der konisch geformte, schneebedeckte Vulkanberg Lanin alle übrigen Berge der hiesigen Region. Ich wanderte von der Talstation des Skigebiets (1250m) bis auf fast 2000m hoch und wo ein Bügellift sein Ende nimmt. Hier ist die Aussicht am besten, doch da hier ein sehr eisiger Wind meine Finger fast gefrieren lässt, knipse ich nur schnell einige Bilder und mache mich nach dem kurzen Aufenthalt gleich wieder auf den Rückweg.

Auch wenn der 3747m hohe Vulkanberg Lanin von hier aus noch sehr weit entfernt liegt, ist er ein majestätischer Anblick und ich freue mich jetzt schon, dass wir im kommenden Reisebericht im noch etwas näher kommen werden.

 

Das Andengebirge vom Parque Nacional Nahuel Huapi,

Dieser Abschnitt berichtet von unserem Aufenthalt im Parque Nacional Naheul Huapi. In diesem bekommen wir eine herrliche Seenwelt zu Gesicht und unternehmen einige reizvolle Wanderungen, so dass wir dieses Jahr mit diesem Bericht enden möchten.

 


Zu dem Bilder Argentinien 12 (123)

Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

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Argentinien 11 (122)
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