©

Als PDF

 

 

McRei's Weltreise

Chile
Reisebericht 3(104)



 

vom 27.10.2013 - 19.11.2013

Teilstrecke 2'268 Km
Kilometer 217'204 - 219'472

 

Das hätte echt nicht sein müssen!!!

Im Kopf drehen im Moment immer wieder die Gedanken, wieso, weshalb warum. Doch die Zeit lässt sich nicht mehr zurückdrehen und die Uhr tickt unaufhaltsam weiter, was sicher auch gut ist. So sind unsere Bilder ab der Laguna Verde, beim Paso San Francisco, bis fast zum Tatort in Viῆa del Mar für immer verschwunden und nur noch in unserem inneren aufbewahrt. Mit dem Verlust der Bilder fehlt natürlich auch der bereits eingetippte Test und diesen werde ich nicht nochmals schreiben.

Wir freuten uns eigentlich sehr auf den Besuch dieser am Pazifik gelegenen Grossstädte, doch nach dem Vorfall in Viῆa del Mar hatten wir keine Lust mehr auf den Streifzug durch die Nachbarstadt Valparaiso.  So brachte uns also der Weg, über diese am Meer gelegenen Städte, kein Glück und wir steuerten nach dem Einbruch direkt Santiago de Chile an, um unseren Brief bei der Schweizer Botschaft abzuholen. Dieser ist nämlich nach genau einem Monat Reisezeit dort doch noch eingetroffen.

In Santiago holten wir am Montag den 9.November 2013 den Brief ab und hielten danach Ausschau nach einem  GPS und einem neuen Computer. Im Büro von Garmin meinten sie zuerst, dass sie für unser altes Gerät sicher noch ein Kabel hätten, denn dieses war unter anderem ebenfalls in der entwendeten Computertasche und so können wir die gespeicherten Daten unseres Geräts nicht mehr auf den PC hinunter laden. Doch leider war keines an Lager und müsste in den USA bestellt werden und was 3Wochen in Anspruch nehmen würde bis es vor Ort währe und deshalb schaute sich Adrian lieber für ein neues um. Da wir der dortigen Angestellten erzählt haben was uns passiert ist und ich fragte ob wir eventuell die Mehrwertsteuern als Ausländer nicht bezahlen müssten, meine sie dass dies nicht ginge, aber hängte sich sogleich ans Telefon. Kurz darauf bot sie uns ein Rabatt von 20% an, was es ansonsten bei Garmin nicht gäbe und was uns natürlich sehr freute. So kam sie mit uns zum um die Ecke gelegenen Laden und fragte welches Gerät wir denn gerne hätten und Adrian zeigte auf das neuste G62s. Darauf sagte sie der dortigen Verkäuferin, dass sie auf das Gerät sowie auf das noch benötigte Zubehör einen Rabatt von 20% abziehen könne und rundete darauf das Ganze sogar noch auf den nächsten 10‘000 ab und so wurden schlussendlich  rund 22% daraus.  Sie entschuldigte sich nochmals für das was uns da passierte sei, denn dies täte ihr wirklich leid, drückte uns die Arme und wünschte uns eine gute Weiterreise.  Als wir uns dann vor dem Laden trennten, winkte sie uns zum Abschied zu und wünschte uns nochmals alles, alles Gute.

Beim Computer war das ganze Prozedere dann schon etwas komplizierter und man versprach uns das Gerät auf Englisch umzustellen und dies war demzufolge auch die Bedingung zum Kauf. Dies klappte bei den zwei ersten Versuchen nicht und erst in einem Fachgeschäft fanden wir den nötigen Computerfachmann der die Umstellung fertigbrachte. Er meinte, dass er uns dies auch auf einen nicht hier gekauften Computer installieren würde und wie gesagt so getan. Als wir das Gerät darauf am Mittwochmorgen abholten, merkten wir beim kontrollieren dieses das eine Taste nicht funktionierte und so begann alles von neuem. Wir besorgten ein neues Gerät und welches er uns liebenswürdigerweise nochmals auf Deutsch und Englisch umstellte. So war es bereits Donnerstag bis Adi endlich mit dem installieren der Computerprogramme  beginnen konnte und er arbeitete bis in die frühen Freitagmorgenstunden. Zuerst benutzten wir das Internet in einem Universitätsgebäude, neben dem wir das Auto abgestellt hatten und die restliche Zeit dislozierte er in das Hostel Casa Roja wo wir während unseres ersten Aufenthalts logierten und die uns liebenswürdigerweise ranliessen.

Bevor wir uns am Freitag ins Tal des Rio Maipo aufmachten, marschierten wir nochmals in das Einkaufszentrum um uns abermals beim netten junge Mann zu bedanken der uns den Compi auf die deutsche Sprache umgestellt hatte. Er freute sich riesig ab unserem erscheinen und strahlte übers ganze Gesicht als wir ihm sagten, dass nun alles funktioniere.  Darauf verabschiedeten wir uns von den Wachmännern des Unigebäudes, die immer wieder einmal einen Blick auf unser Auto warfen und führen los in Richtung San Jose de Maipo.

 

Unser Aufenthalt im Valle des Rio Maipo,

Auf dem Weg dorthin organisierten wir uns noch bei Sodimac eine Solarbatterie und das nötige Material um unsere ramponierten Schränke zu reparieren. Im Tal des Rio Maipo wollen wir nämlich neben zwei Wanderungen auch noch unser Auto in Stand stellen, damit die Schäden nicht mehr ganz so offensichtlich zu sehen sind. Für die abgebrochene Türklinke sieht es zwar im Moment nicht gut aus und so müssen wir zumindest vorderhand wenigstens mit dieser Leben, auch wenn sie uns so immer wieder an den unliebsamen Vorfall erinnern wird.

Da sich am Samstag die Sonne von einem wunderschönen blauen Himmel zeigt, entschieden wir an diesem zuerst eine Wanderung zu unternehmen und marschierten zum kleinen Bergsee Morales und welcher  in dem Monumento Natural El Morado liegt. Da wir recht früh auf den Beinen waren, konnten wir die uns umgebende Bergalandschaft alleine geniessen und staunten nicht schlecht, als wir auf dem Rückweg auf dutzende von Wandersleuten trafen.

Am Sonntagmorgen waren wir überrascht als der Nebel die umliegenden Bergspitzen einhüllt und so nahmen wir uns die Zeit um unsere Wohnkabine zu reparieren und soweit sind wir ganz zufrieden mit den geleisteten Arbeiten,  auch wenn damit nicht alle Narben verschwunden sind. Wechselten die Solarbatterie und erledigten ansonsten noch kleinere Arbeiten am Fahrzeug.

Wie gewünscht zeigt sich am Montag die Sonne zurück und wir begaben uns zur zweiten geplanten Wanderung und welche uns zur Laguna Morado auf 3260m führt. Diese Wanderung war um einiges anstrengender als die erst, dies sicher auch darum weil der letzte drittel des Wegs über ein Schneefeld führt und wir insgesamt gut 1000Höhenmeter zu überwinden hatten. Der See lag denn auch noch unter einer fast kompletten Eisdecke verborgen in welcher ein herrlicher Gletscher mündet. Hier, umgeben von einem herrlichen Bergpanorama, genossen wir unsere mitgebrachten Sandwiches und machten uns am frühen Nachmittag zufrieden auf den Rückweg.

Bevor wir das Valle mit dem Rio Maipo verliessen, unternehmen wir noch einen kleinen Abstecher ins Seitental des Rio Yeso und zu dessen gleichnamigen Stausee. Dieser liegt ebenfalls  von schönen Berggipfeln umgeben im Andengebirge. Leider verkehren auf all diesen Pisten, wegen Minentätigkeiten, zu viele LKWs und so verliert dieses Gebiet an Reiz, zumindest wenn dieser Zustand so bleibt.

 

Die zum Abschluss besuchte Reserve National Rio Clarillo
bringt nichts,

Der Abschluss dieses Reiseberichtes macht die Reserve National Rio Clarillo, welche aber für einen Touristen wirklich nichts bringt. Diese bietet zwar mit Sicherheit schöne Grillplätze, am zum Baden einladenden Rio Clarillo, doch nicht viel mehr. Die dort angelegten kleinen Wanderwege bieten einem nämlich rein gar nichts und übernachten darf man leider auch nicht im Park. Da aber dieser Park fast an unserer Reiseroute lag, war‘s kein grosser Umweg und wir nutzten die Gelegenheit um Wasser zu bunkern und eine kleine Handwäsche zu erledigen.

 

Dies sollte man aus unseren Erinnerungen löschen können!!!

Tja, diesen Vorfall wegzustecken ist doch nicht ganz so einfach wie gedacht und dies erst noch recht kurz hinter dem Antriebswellenbruch. Ein Einbruch ins Wageninnere ist schon recht nervig, aber in die Wohnkabine einzudringen ist da noch ein Schritt mehr, es sind ja schlussendlich unsere vier persönlichen Wände. Da die Tür der Wohnkabine zu stabil war und sie diese nicht knacken konnten, rissen sie die Dichtung eines Fensters raus und konnten so die lödelig gewordenen Verschlüsse aufbrechen und durch das nun geöffnete Fenster in unsere Wohnung steigen. Da man die Schränke beim durchwühlen nicht wie jeder normale Mensch aufmachte, sondern die geschlossen Türen einfach aus der Verankerung riss, finden wir dann schon dicke Post. So lagen nicht nur unsere Kleider und andere persönliche Gegenstände kreuz und quer in der Wohnkabine herum, sondern auch einige Schranktüren waren nicht mehr am Platz wo sie eigentlich hingehören würden. Für uns war dies ein grauenhafter Anblick und so gehen diese Bilder uns immer wieder durch den Kopf.

Da sie danach via die Kabinentüre ins freie gelangen wollten, diese aber mit dem Schlüssel verschlossen war, brachen sie beim Versuch unsere Wohnung zu verlassen auch noch die Türklinke ab, welch eine Brutalität. Da die von innen verriegelte Schiebetüre zur Autokabine geöffnet war, vermuten wir, dass schlussendlich die Person durch diesen Schlupf ins freie gelangte und auf diesem Weg die Verwüstung hinter sich liess. Dabei nahm die Bande, so wie wir vermuten, da wir am heutigen Nachmittag nicht das einzige geknackte Fahrzeug auf diesem Parkplatz waren und um in unser erhöhtes Fenster einzudringen müssen es ja mindestens zwei Personen gewesen sein, die Computertasche mit und wo auch unsere Backupdisk versorgt waren. Somit klauten sie uns nicht nur das persönliche Buch, sondern leider auch die nur dort abgespeicherten Bilder der letzten Reiseabschnitte und was uns ebenfalls sehr weh tut. Neben einigen dort drin befindenden Kopien, waren auch verschiedene Kabel in dieser Tasche verstaut gewesen und unter anderem diejenigen des GPS. Deshalb können wir nun von diesem die aufgezeichneten Daten nicht mehr auf den PC hinunter laden.

Dazu verschwand ebenfalls die Canon G12 die uns ein Objektivfehler anzeigte und somit vermutlich nicht mehr funktionstüchtig war. Doch den letzten gewünschten Test können wir so nun nicht mehr ausüben und prüfen ob es wirklich so war. Nur damals, bei der ersten gleichen  Anzeige vor gut einem Jahr, war die Kamera darauf kaputt und nicht mehr brauchbar. Somit muss wieder die G7 ans Werk, welche auch bereits einige Macken auf sich trägt und eigentlich ersetzt werden müsste. Und so hinterlässt bei uns das Ganze doch tiefe Spuren und einige Narben werden für immer bleiben, auch wenn wir hoffentlich bald darüber hinweg schauen können, damit die Reise wieder Freude macht. Denn im Moment sieht noch alles recht düster aus, auch wenn wir unzählige aufmunternde E-Mails erhalten haben. Die Zeit dreht sich aber weiter und heilt, das wissen wir auch, viele Wunden, doch vergessen wird man im Innern diesen Vorfall nie.


Trotz des Einbruches und den damit fehlenden Bildern, beenden wir diesen Reisebericht wie geplant nach dem Valle des Rio Maipo,

Trotz des Einbruchs in Viῆa del Mar beschliessen wir im Valle des Rio Maipo, welcher oberhalb von Santiago de Chile liegt, wie geplant unseren dritten Reiseabschnitt von Chile. Damit präsentiert er sich für einmal nicht mit der für uns gewohnten Fülle an Bildern und deren Verlust uns natürlich immer noch sehr schmerzt, da darunter  wunderschöne Landschaftsbilder sich befanden. All denjenigen die uns für den Vorfall aufmunternde Worte zukommen liessen, möchten wir uns auf diesem Weg recht herzlich bedanken und viel Spass beim beschränkten dritten Chileteil wünschen. 

 

Zu dem Bilder Chile 3 (104)

Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

Weiter zu
Reisebericht von:   

Argentinien 2 (103)
Chile 4 (105)