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McRei's Weltreise

Chile
Reisebericht 1(100)



 

vom 21.06.2013 - 11.07.2013

Teilstrecke 1'437 Km
Kilometer 210'041 - 211'478

 

Hola Chile,

Nachdem beim Zoll alles innert kürze erledigt war und wir die erste Nacht neben dem Zollgebäude, mit herrlicher Sicht auf den Lago Chungara und die hiesige Bergwelt, verbracht hatten, beginnt unser Chile Trip also so richtig erst am 22.Juni 2013. Nach der wunderschönen Abendstimmung zeigt sich der nächste Morgen bedeckt und die Wolkendecke lichtete sich erst gegen Anfang des Nachmittags.

So startet unser Weg nach Putre auf 4570m, denn ersten Zwischenstopp gab's bei Parinacota nach 15km und wo wir in der fast ausgestorbenen Siedlung eine alte Steinkirche mit einem freistehenden gestuften Glockenturm besuchten. Die darauf folgende Fahrt bis Putre bietet uns, dank der inzwischen aufgetauchten Sonne, einige herrliche Blicke auf die hiesige Bergwelt und darunter sind auch wieder die majestätischen Zwillingsvulkane Parinacota (6342m) und der Pomerape (6240m), die auch von der chilenischen Seite aus einfach herrlich aussehen. Wir begegnen Lamas, Vicuñas, weiteren Flamingos und anderen Wasservögel in der sumpfigen Umgebung entlang der Durchgangsstrasse. Der Strassenzustand auf den ersten Kilometern zeigt sich im Vergleich zum davor bereisten Bolivien um einiges schlechter und wir sind etwas überrascht wie viele Schlaglöcher diese aufweisst. Klar, es zwangen sich ja auch fast nur Laster über diesen Pass in Richtung Bolivien und vieles mag wohl an diesen liegen.

 

Von Putre geht's über Zapakuira zurück
auf den chilenischen Altiplano,

Putre liegt gute 60km von der Grenze entfernt, nur noch auf 3500m gelegen und wir bemerken bei unserer Ankunft doch gleich den markanten Temperaturunterschied. In diesem Nest, von um die 1200 Einwohner, ist am heutigen Samstagnachmittag fast nichts los, aber wir bekommen dennoch eine brauchbare Touristenkarte der Region zugesteckt und tätigen den ersten kleinen Einkauf in Chile, denn die kommenden Tage möchten wir über den chilenischen Teil des Altiplano, via den Salar de Surire, nach Colchane weiterreisen und entlang dieser Strecke gibt's keine Einkaufsmöglichkeit.

Der Sonntag zeigt sich Wettermässig von Anfang an besser gelaunt und so folgen wir von Putre, mit einigen Sonnenstrahlen im Rücken, der Strasse in Richtung Arica und zwar bis wir das gut 30Kilometer entfernte Zapakuira erreichen. Davor besuchen wir noch die Ortschaft Socoroma in welcher ebenfalls eine alte Kirche steht, doch welche erst kürzlich renoviert wurde und deshalb seinen altertümlichen Charme verloren hat. Entlang dieses Streckenabschnittes gibt's immer wieder schöne Blicke, ja sogar bis hin zum Pazifik und welcher nicht mehr all zu weit von uns entfernt liegen würde. Doch wir zweigen bei den paar Häusern die sich laut unserer erhaltenen Karte Zapahuira nennen auf eine Piste ab und die uns zurück auf den Altiplano und in Richtung Salar de Surire bringt. So erreicht diese Erdstrasse nach Zig-Serpentinen wiederum die Höhe von 4400m und wir übernachten auf der Hochebene noch vor wir die fast Menschenleere Siedlung Guatlatiri erreichen. Von unserem Nachtplatz aus geniessen wir einen schönem Blick auf den rauchenden Vulkanberg Guatlatiri und der 6063m über dem Meeresboden liegt. Entlang dieses Weges kreuzen wir immer wieder kleine Gruppen von Vicuñas.

 

Der Schneeschauer wegen verbringen
wir einen Tag in der Siedlung Guatlatiri,

Der kommende Morgen weckt uns mit Aprilwetter im hiesigen Herbst und die Graupel, Schnee und Sonnenstrahlen wechseln im Minutentakt. So hatten wir es heute nicht sonderlich eilig in Gang zu kommen und fuhren darauf auch nur bis zur Siedlung Guatlatiri. Dort stellten wir uns im Schneetreiben neben dem schmucken freistehenden Kirchturm hin und warten vorerst einmal ab was Wettermässig so passiert, denn bei diesem Schneetreiben macht es keine Freude weiter zu ziehen. Da sich für uns die Sonnenstrahlen aber zu spät zurückmeldeten, entschieden wir hier zu bleiben und hoffen, dass es der morgige Tag wieder besser mit uns meint. Mit den Sonnenstrahlen im Nacken spazierte ich am späteren Nachmittag noch durch die Ruinenstadt und so steht in Guatlatiri wirklich kaum mehr ein ganzes und nicht verlassenes Steinhaus. Der frei stehende Kirchturm ist hingegen sehr schmuckvoll und so wie es den Anschein macht, ist man daran das danebenstehende Gotteshaus wieder auf Vordermann zu bringen und dieses hat es auch mit seinem Grasdach dringend nötig. Trotz der Höhe von 4200m und des kalten Windes, ist der gefallene Schnee mit den ersten aufgetauchten Sonnenstrahlen im nu verschwunden und der karge leicht grünliche Boden zeigt sich uns wieder.

 

Salar de Surire,

Für die Strecke ab Guatlatiri, über den Salar de Surire, bis hin zu den Geysiren von Puchuldiza braucht es für dessen Beschreibung nur die 4 Buchstaben "Mega". Doch dieser Abschnitt ist wegen eines weiteren Schneesturmes fast unpassierbar geworden und deshalb für uns ins wanken geraten. So zeigt sich nach dem gestrigen Tag der heutige genau umgekehrt und so begann dieser also mit einigen Sonnenstrahlen. Am Nachmittag setzten dann Graupel und Schneeschauer ein und die von heftigen Winden begleitet wurden. Bis es aber soweit ist, durchführen wir, bis zum Salar de Surire, eine wunderschöne Landschaft und welche vom Vortag sich noch leicht getuckert zeigte. Um den Salar begegnen wir dann unzähligen Vicuñas sowie Flamingos und diese wateten im dortigen seichten Wasser herum und suchten nach ihrer Nahrung. Das Wetter wurde dabei immer schlechter und leider hüllten schon bald einmal Wolken die umliegenden gezuckerten Berghäupter ein. So folgten wir, nachdem wir einige Zeitlang den Flamingos zugeschaut hatten, der Ostpiste um den Salar de Surire und erreichten nach einigen Kilometern die Thermalquellen Polloquere. An dieser schlugen wir unser Nachtlager auf und hoffen, dass uns die Sonne Morgen wieder entgegenlacht.

Obwohl der Salar de Surire ein Naturschutzgebiet ist, wird hier in grossen Mengen Borax abgebaut und in Dutzenden von Lkws abgekarrt. Bei unserer Anwesenheit zeigte sich die Gegend sehr einsam währen da nicht die Lkws der Boraxmine unterwegs, bei denn normalen gekreuzten Autos reicht es bereits zwei Finger hochzuhalten.

Am nächsten Morgen schauten bei unserem Nachtplatz, bei den Thermen, nochmals Carabineros vorbei, es waren die selben welche wir gestern schon auf der Strecke angetroffen hatten. Sie erkundigten sich ob alles in Ordnung sei und wohin wir denn fahren wollten. Auf meine Antwort erwiderten sie, dass wir mit unserem Wagen über den 4750m hohen Pass fahren könnten um nach Isluga zu gelangen, doch oben liege eine etwa 30cm dicke Schneeschicht auf der leicht vertieften Fahrspur. Sie seien aber gestern über denn Pass gefahren und dass sei gegangen. Da es in der Nacht aber nochmals etwas schneite und der Wind weiteren Schnee in die vertiefte Fahrspur geweht hatte, schafften wir es nur dank etwas Manpower, auf einer länge von zirka 300m, denn Pass zu überwinden. Doch das Wetter zeigte sich im verlaufe des Tages immer besser und wir waren schlussendlich froh diesen anstrengenden Weg gewählt zu haben, denn die gebotene Szenerie war einfach "Mega" und wunderschön.

 

Die Geisterstädte Enquelga, Isluga und Mauque,
dazu kommen die Geysire von Puchuldiza,

Heute sind die Siedlungen Enquelga, Isluga und Mauque fast nur noch Geisterstätte. So tauchen zum Beispiel in der Siedlung Isluga die Aymara Einwohner nur noch zu ihren Festtagen auf und welche sie dann in dem eingezäunten Platz neben der weiss getunkten Adobe Kirche abhalten. Die Geysire von Puchuldiza, auf gut 4200m, war darauf der letzte Höhepunkt dieser abwechslungsreichen Reise durchs Hochland von Chile und ebenfalls ein einmaliger Genuss. In dieser ersten Woche übernachteten wir nur einmal unter 4000m und die nächtliche Aussentemperatur, gemessen Morgens um sieben, schwankten zwischen -0.2° bis mehr als-10.0°, denn unser Thermometer kann leider nicht mehr als diese Runde Zahl anzeigen, während die Kabinentemperatur zwischen 3.1° und 9.6° schwankte.

Der ganze Trip, ab der bolivianischen Grenze, bis hierher zu den Geysiren von Puchuldiza war also der reinste Genuss und geriet wegen den Schneeverwehungen auf einem 4750m hohen Pass fast ins wanken. Dabei bringt uns beim Nachdenken der Mann vom Touristbüro von Putre ins schmunzeln, er hatte uns nämlich gesagt, dass die Piste in einem guten Zustand sei und wir in dieser Jahreszeit nicht mehr mit Schnee rechnen müssen, tja auf nichts ist mehr verlass! Froh bin ich einfach, dass ich für einmal hartnäckig genug war und wir dadurch die Fahrt fortsetzten und wir darauf für die Anstrengung belohnt wurden.

 

Geoglyh "El Gigante de Atacama",

Auch die nun folgende Fahrt vom Geysirfeld zum "El Gigante de Atacama" war sehr abwechslungsreich, reizvoll und es gefällt uns echt durch diesen Teil von Nordchile zu ziehen. Die Szenerie der Routenwahl über die Ortschaft Tarapaca war zudem nicht schlecht, auch wenn die Ortschaft selbst eher in einem desolaten Zustand daherkommt. Doch fanden wir dort wenigstens Brot und damit waren unsere einwachen Seelen schön zufrieden, auch wenn die selbstgemachten Teigtaschen an den Tagen zuvor uns nicht schlecht mundeten.

Kurz vor der Ortschaft Huara, das nur noch auf gut 1000m liegt, machten wir einen kurzen Abstecher zum "El Gigante de Atacama" und verbrachten neben dem Cerro Unita, auf welchem weitere 20 Geoglyhen sein sollen, die Nacht. Im übrigen sind diese Scharrbilder, laut einer Tafel, zwischen 1000-1400nChr. entstanden. Wie ihr vielleicht gemerkt habt, sind wir in der Zwischenzeit in der Atacama Wüste angekommen und neben Sand und Steinen gibt's hier wirklich rein gar nichts und so wagt sich nicht einmal ein Kaktus in diese lebensfeindliche Gegend.

 

Von Huara geht's zum Thermalort Mamiña
und zur Lagune des Salar de Huasco,

Nach dem kleinen Einkauf in Huara, folgen wir der guten Teerstrasse in Richtung Pozo Almonte und bevor wir in die Grossstadt Iquique fahren, unternehmen wir noch einen Loop Richtung Anden und zwar zuerst zum Thermalort Mamiña. Entlang der Strecke Huara - Pozo Almonte sehen wir in der ausgetrockneten Steinwüste manch eine ehemalige Salpetermine und bei derjenigen der Oficina Salitrere La Santiago machten wir einen Zwischenstopp um in dieser auf Entdeckungstour zu gehen. Die besterhaltene, Oficina Humberstone, werden wir etwas später besuchen und zwar dann wenn wir denn Weg nach Iquique unter die Räder nehmen. So folgen wir zuerst also der Strasse zum Thermalort Mamiña und welche in einer kargen Bergregion auf 2700m liegt. Die uns umgebende badlandartige Landschaft ist ein hübscher Kontrast zum vorangegangenen Altiplano. Wie an vielen anderen Orten in Nordchile hat's auch entlang dieser Strecke Minen, doch was sie hier abbauen wissen wir nicht.

Der Thermalort Mamiña kommt auch eher schlecht als recht daher und würde uns nicht gerade zum Ferien machen einladen. Doch für eine kurze Stichvisite sicher ganz interessant, auch wenn wir uns ab dem Zustand vieler Häuser schon fragen stellen.

Eine Schotterpiste bringt uns am Tag darauf nach Tambillo und von dort aus erreichen wir via einer guten Teerstrasse die 70km entfernte Lagune des Salar de Huasco und welche über einen Pass von 4250m zu erreicht ist und selbst auf 3800m liegt. Diese Salzlagune liegt eingebetet in einer hübschen kargen Bergwelt, nahe der bolivianischen Grenze und gibt ein wunderschönes Landschaftsbild ab. Auch in dieser Lagune tummeln sich Hunderte von Flamingos, aber an welche man, der sumpfigen Umgebung wegen, nicht zu nahe treten kann. In dieser reizvollen Umgebung verbringen wir einen Zusatztag um an unserer Homepage arbeiten zu können und wobei wir immer wieder merken wie schnell die Zeit vergeht.

 

Auf direktem Weg geht's vom Salar de Huasco nach Pica,

Die Nächte am Salar de Huasco, auf 3800m, waren bisher die kältesten in Südamerika und an den gefrorenen Blumen an unseren Fenstern könnte es gut und gerne -15° gewesen sein. Da aber leider unser Thermometer ja nur bis -10° anzeigen kann, ist es sehr schwer dies genau zu beurteilen. Doch auch unser Auto hatte heute Morgen zum ersten mal etwas Mühe in Gang zu kommen und brauchte drei Anläufe dafür. Auf jeden Fall müssen wir uns etwas für den Dieseltank besorgen wenn unsere Reise über die bolivianische Lagunen Route führen soll. Denn diese geht bis auf 5000m hinauf und es kann dort auch um die -20° kalt werden. Doch wie wir erfahren haben, liegt dort, wegen eines mächtigen Schneesturmes, im Moment immer noch zu viel Schnee um passieren zu können. Bis wir dort allerdings auftauchen vergehen ja noch einige Tage und in dieser Zeit kann noch einiges passieren und so hoffen wir denn, dass der Jama Pass, der uns nach Argentinien führen soll, bis dahin auch wieder geöffnet ist.

Jetzt führt uns der Weg zuerst einmal an den Pazifik und so folgen wir einer steinigen rauen Piste, die uns vom Salar, direkt nach Pica hineinführt und diese Oasenstadt liegt dann nur noch auf gut 1300m. Wir fanden diese gut 40km lange Piste die bisher schlechteste in ganz Südamerika und wenn es nicht über eine ausgewaschene steinige Piste ging, wurde diese umgehend von einer extremen Wellblechpiste abgelöst und welche das ganze Inventar schön durcheinander rüttelte.

 

Die Geoglyphen vom Cerros Pintados,

Nach dem Zmittag und dem Spaziergang durch Pica, folgen wir der ab nun an wieder geteerten Strasse und welche uns zur Panam und zu den Geoglifos Cerros Pintados führt. An den kargen Bergabhanges des hier durchführenden Höhenzuges der Küstenkordillere haben die Uhreinwohner Hunderte von Geoglyphen hinterlassen und so entdecken unsere Augen an dessen Hängen neben geometrischen Figuren, Tiere und Menschen die zwischen 1000-1400nChr. entstanden sind. Wir finden das Ganze sehr interessant und neben dem "Gigante de Atacama", vor einigen Tagen, haben wir noch nirgends anderswo solche Scharrbilder zu sehen bekommen. Doch was ich da geschrieben habe stimmt nicht ganz, sind wir doch auf unserer Reise auf der peruanischen Halbinsel Paracas vorbeigekommen und haben den dortigen "El Candelabro" bewundert. Dazu gibt es in Peru ja auch noch die bekannten Nasca Linien. Doch um diese Figuren bestaunen zu können braucht es das hilfsmittel Flugzeug, um von diesem aus auf die Geoglyphen hinunterblicken zu können.

Auch in dieser Gegend kreuzen wir auf Spuren von ehemaligen Salpeterminen und bei einer einstigen Bahnverladestation verbringen wir die nächste ruhige und sternenklare Nacht.

 

Vorbei am Tamarugo Baum erreichen
wir die ehemalige Salpetermine Humberstone,

Auf dem nun folgenden Weg nach Iquique ist noch ein Stopp bei der ehemaligen Salpetermine Oficina Humberstone eingeplant und weil wir auf dem Eintrittsticket sahen, dass dieses auch für die unweit hievon entfernte Oficina Santa Laura gilt, streiften wir anschliessend auch noch durch das andere Industriemuseum. Davor durchfuhren wir auf der Panamericana die Reserve National Pampa del Tamarugal, in welchem man die einst hier vorkommenden Tamarugo-Bäume wieder aufgeforstet hat und die während des Salpeterboom erbarmungslos abgeholzt wurden. Die sehr tief reichenden Wurzelen dieser Bäume können das Grundwasser aus 5 bis 12 Meter Tiefe schöpfen und machen sie so zum Überlebenskünstler in dieser ansonsten sehr kargen, trockenen und lebensfeindlichen Gegend.

Der Besuch der einstigen Salpetermine, mit der dazugehörigen Stadt, war sehr interessant und ein lohnender Besuch. Es gab uns einen guten Einblick in das Leben der hier arbeitenden Minefamilien und deren Wirkungsstätte. Wenn wir durch die verlassenen Gassen schlenderten und in die dastehenden halbdemolierten Behausungen und Ladenstrukturen schauten, kann man sich immer noch gut vorstellen wie es hier einst zu und her ging und man hört fast noch deren Geräuschepegel. So verbrachten wir in diesem Industriemuseum nahezu 3 Stunden und wir können uns wirklich gut vorstellen wie man hier damals gelebt hat. Was wir allerdings schade fanden, dass kein Film einem das damalige Wirken vor Augen führt und man durch diesen das Ganze sich noch besser hätte vorstellen können, denn die Nase kann man hier fast wirklich in jedes Eck stecken.

In der Oficina Santa Laura stehen dann nur noch einige Industriegebäude mit ihren hölzernen Gerüsten und der Wellblechummantelung. Die Behausungen der einstigen Arbeiter existieren nicht mehr, trotzdem lohnt auch ein Blick in diese Vergangenheit der Salpetergeschichte Chiles, die beide 1960 die Türen für immer schlossen.

Die Nacht verbringen wir darauf in Iquique. Diese Stadt liegt 45km von den Oficinas entfernt und liegt hinter der hier zirka 600m hohen steilabfallenden kargen Küstenkordillere, direkt an der Brandung des Pazifiks.

 

Iquique,

Neben dem Spaziergang entlang der Meerespromenade, durchstreiften wir die lebendige Innenstadt von Iquique und in welcher uns verschiedenstartige bunte Holzhäuser entgegenlachten. Zudem statteten wir der Zollfreien Mall einen Besuch ab, denn Adi wollte sich dort eine portable Harddisk für den Computer kaufen. Im späteren Vergleich, mit einem Laden in Antofagasta, bezahlten wir für diese im Zofri, wie diese Mall in Iquique genannt wird, gute 20% weniger.

 

Auf der küstennahen Strasse 1, geht es
von Iquique nach Tocopilla;

Am Sonntag den 7.Juli 2013 folgten wir der küstennahen Strasse 1 und welche uns schlussendlich ins gut 400Kilometer entfernte Anfofagasta bringt. Entlang der gesamten Strecke gibt's mit Tocopilla nur gerade eine nennenswerte Kleinstadt und welche ziemlich genau auf halber Strecke sich befindet.

Da sich der Küstennebel nicht all zu hartnäckig zeigt, bekommen wir sogar etwas von der hiesigen Szenerie mit und welche uns nicht schlecht gefiel, auch wenn wir mit Sicherheit schön spektakulärere Küstenabschnitte vor Augen gesetzt bekamen. Diese zeigt sich hingegen von der kargsten und trockensten Seite und währen da nicht gewisse Verkehrsschilder, gäbe es gar keine grünen Punkte für die Augen auszumachen. So durchfahren wir also eine sehr karge braun-graue steinige Wüstenlandschaft und in welcher die Strasse auf einem engen Band zwischen dem Wasser des Pazifiks und den gleich dahinter steil aufragenden Felsen der Küstenkordillere durchführt. Wir sehen entlang der gesamten Strecke denn auch nur gerade einen einzigen kleinen Bach der den Weg ins Meer sucht.

Immer wieder kreuzen wir einfachste Holzbehausungen und auch während dieses Abschnittes begegnen wir dem Hauptgeschäft von Nordchile und das sind Minentätigkeiten. Neben den Menschen die für solche Minen Arbeiten, scheint das Seegrass die Haupteinnahmequelle dieser Region zu sein und so kreuzen wir auf der ganzen Strecke Personen die sich dem ernten von Seegrass verschrieben haben und dieses für den Abtransport bereitstellen. Dabei winkt uns manch einer freundlich zu und belädt weiter einen daneben stehenden halb verrosteten Pick-Up. Zudem sehen wir immer wieder kleine Gruppen von Pelikanen, die dicht gedrängt auf Felsen sitzen oder hintereinander über das Wasser schweben.

 

Von Tocopilla bringt uns der 2.Teil
der Küstenstrecke nach Antofagasta,

In der Kleinstadt Tocopilla wird das Salpeter der im Landesinneren sich befindenden Minen Pedro de Valdivia und Maria Elena verschifft. Dazu sehen wir auf unserem Bummel durchs bescheidene Zentrum viele hübsche Gemälde die Mauern und Hausfassaden schmücken.

Die letzten zu befahrenden 100km der Strecke zeigen sich dann fast ohne jeglichen Reiz und so steuern wir gespannt das Wahrzeichen der Region Antofagastas an. "La Portada", so wie dies heisst, ist ein der Küste vorgelagertes Felstor und so wie es scheint zu jeder Tageszeit ein wirklich wunderschöner Anblick, wenn es denn kein Nebel hat. Bei diesem, auf einer hohen Felsklippe, verbringen wir die Nacht mit herrlichem Blick auf die unter uns tosende Brandung.

 

Die grösste Stadt Nordchiles heisst Antofagasta,

Am kommenden Morgen legen wir dann noch die letzten Kilometer bis zur grössten Stadt Nordchiles zurück und parken unser Auto hinter dem kleinen Fischerhafen. Dank der bunten Fischerbote und der strahlenden Sonne, hat sich doch der Nebel bereits in den frühen Morgenstunden verzogen, präsentiert sich uns ein reizvolles Bild über den Fischerhafen, mit den darin schaukelnden farbigen Booten, auf die dahinter aufragende Skyline von Antofagasta. Die Fischer verkaufen ihren Fang gleich vor Ort und auch die anwesenden Seelöwen oder Pelikane hoffen dabei etwas abzubekommen. Die Innenstadt zeigt sich sehr belebt und in der Fussgängerzone sorgen verschiedene Gaukler für Unterhaltung.

In den zwei bisher besuchten Grossstädten Chiles ist es kein Problem Lebensmittel einzukaufen und so buhlen, auch in der Innenstadt, verschiedne Anbieter grosser Ketten um die Gunst der Kundschaft. Die Lebensmittelpreise sind insgesamt sicher etwas höher als in Bolivien und eher mit denjenigen der Grossketten von Peru zu vergleichen. Doch wenn man nicht unbedingt Produkte abhängig ist, findet man auch hier in Chile gute Angebote und das Fleisch ist recht günstig. Der Dieseltreibstoff ist hingegen in Chile günstiger, wenn man in Bolivien den Internationalen Preis von um die 9.53Bolivianos (1.37 U$, Einheimischer Preis 3.72Bolivianos oder nur 0.54U$) berappen muss und so bewegt sich der Preis in unserem bisher durchfahrenen Gebiet zwischen 622-639Peso (1.23-1.27U$), während der von Peru zwischen 11.90-15.25Soles (1.22-1.56U$) je nach Region stark schwankt.

 

In Nordchile ist es nicht ganz einfach an
eine Nationalpark Karte zu kommen,

In Antofagasta starten wir den zweiten Versuch an einen Pass des chilenischen Nationalparks zu kommen, da der erste Versuch wegen bereits abgelaufener Karten in Iquique gescheitert war. Doch in diesem Office hatten sie nicht einmal welche auf Lager und auch in einem Trekkinggeschäft, der hiesigen grossen Mall, hatten sie keine auf Vorrat. Der dortige Angestellte bot uns allerdings an, dass er für uns zwei besorgen könnte, die aber im Geschäft von Santiago de Chile seien und es drei Tage dauern würde bis diese hier eintreffen würden. Dieser Service bot uns darauf auch das Büro des Nationalparks an und so werden wir hier auf diese Karten warten. Ob andere Büros die Karten wirklich vorrätig hätten ist unsicher und wenn wir nochmals 2 oder 3 solcher Stellen aufsuchen müssen kostet dies ja auch Zeit und Nerven. So können wir uns danach frei bewegen und müssen uns deswegen keine Gedanken mehr machen. Da zudem der erste Reisebericht Chiles bevorsteht, nutzen wir jetzt bereits die uns gegebene Zeit um diesen fertig zu stellen und so können wir in vielleicht sogar noch in Antofagasta veröffentlichen und somit währen wir wieder einmal ganz Aktuell. Nachdem es im Hochland, der Umstände wegen, eher eintönige und magere Kost gab, nutzten wir hier die Gelegenheit und verwöhnten uns während der Wartezeit, im reichhaltigen Angebot der hiesigen Lebensmittelläden.

 

Der 1.Chilebericht ist da,

Dieser Bericht führt uns durch den chilenischen Teil des Altiplano und wir genossen wunderschöne Landschaftsszenerien einer fast menschenleeren Region. Die bisher gesehenen Dorfstrukturen sind zu Bolivien total verschieden und viele der begegneten Siedlungen im Hochland sind Geisterstädte oder kommen eher heruntergekommen daher. Der Abstecher zum Geysirfeld von Puchuldiza war sehr lohnend und auch der Salar de Huasco, mit Hunderten von Flamingos, ist eine Augenweide. Der "Gigante de Atacama" und die vielen Geoglyphen, oder Scharrbilder wie sie auch genannt werden, der Cerros Pintados sorgten für eine weitere interessante Abwechslung. Dazu tauchten wir mit den Oficinas Humberstone und Santa Laura in die Vergangenheit des Salpeterminengeschäfts Chiles ein. Der Abschluss des ersten Reiseberichts macht der gut 400km lange, sehr karge, Küstenabschnitt zwischen Iquique und Antofagasta.

 

Zu dem Bilder Chile 1 (100)

Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

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Reisebericht von:   

Bolivien 3 (99)
Chile 2 (101) mit bolivianischer Lagunenroute