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McRei's Weltreise

Peru
Reisebericht 3(93)



 

vom 11.02.2013 - 27.02.2013

Teilstrecke 1'128 Km
Kilometer 201'233 - 202'361

 

In Chavin, im Andenhochland, beginnt der 3.Teil;

Der 3.Teil von Peru beginnt also auf der Amazonasseite des Andengebirges und zwar in der auf 3150m hoch gelegnen Ortschaft Chavin. Hier besuchten wir das Museum in welchem Fundstücke der Ruinenstätte von Chavin de Huantar ausgestellt sind. So sind in diesem Museum einige schöne Steinreliefplatten und Dämonköpfe (Cabeza Clava) ausgestellt. Dazu gibt es geritzte Muscheln und des weiteren Tongefässe und Tonfiguren zu bestaunen. Auf Tafeln erfährt der Besucher zudem einiges über diese Ausgrabungsstätte.

Nach diesem Rundgang begaben wir uns zur etwas davon entfernten Ausgrabungsstätte und die schön plaziert zwischen zwei Bachläufen liegt. Die ehemalige Anlage wurde 1919 entdeckt und 1985 von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen. In der Vergangenheit wurde diese Stätte schon vermehrt von Naturkatastrophen heimgesucht und somit arg in Mitleidenschaft gezogen. Das Heiligtum besteht aus einem Haupttempel der über einem Tunnellabyrinth erbaut wurde und gehört zur Chavin-Kultur, welche etwa von 1000v.Chr. bis 200v.Chr. einzuordnen ist. Der Blick in die unterirdischen Gänge ist sehr eindrücklich und im Schnittpunkt von vier schmalen kreuzförmig angeordneten Galerien steht ein 4.50m hoher Granit-Monolith der "El Lanzon" und dieses Kunstwerk steht im übrigen als einziges noch an seinem ursprünglichen Platz.

Nach diesem interessanten Besuch schlenderten wir noch durch einige Gassen dieser kleinen Andenortschaft und wo gerade einige Fasnachtsgruppen unterwegs waren. So schauten wir diesem Treiben eine Weile zu und verschoben unsere Weiterfahrt auf den morgigen Tag. Zudem fing es an zu regnen und die Landschaft hüllte sich vollends in Nebel, so dass wir auf der Fahrt zum Kawish Pass von dieser sowieso nichts mitbekommen hätten und es für uns also kein Sinn machte weiter zu ziehen. Statt dessen verfolgen wir das hiesige bunte Fachnachtstreiben und welches zu unsrigem ganz verschieden daherkommt. So scheint beim hiesigen Fasnachtsbrach Mehl und Wasser eine wichtige Rolle zu spielen und die Teilnehmer, sowie Besucher, werden fleissig mit diesen Elementen beworfen. Das Wasser kommt dabei meist in kleinen Luftballonen durch die Luft auf die Opfer geflogen. Einige Jugendliche waren sogar mit wassergefüllten Plastikeimern unterwegs und warfen den nassen, kalten Inhalt auf die teilnehmenden Personen. Am Schluss der Darbietung, in dem auch ein geschmückter Baum eine rolle spielt, wurde von den verschiedenen Gruppen die Miss Karneval auserkoren und auch bei diesem Fest wird manch ein Glas heruntergekippt. Das ganze fanden wir recht amüsant und bescherte uns einen Augenschein eines etwas anderen Karnevals. So wie es schien waren wir auch die einzigen westlichen Touristen die diesem Treiben zuschauten und einige der Karnevalsgruppen fragten uns neugierig von wo wir den herkommen würden und ob sie unser Gesicht denn nicht auch mit etwas Mehl einstreichen dürften, vorauf wir nickten. Sie boten uns auch etwas von ihrem geheimnisvollen Getränk an, dass wir aber dankend ablehnten. Von einem Wasserguss wurden wir aber während des ganzen Treibens verschont, wenn wir von den zahlreichen Regentropfen mal absehen.

 

Über den Kawish Pass gelangen wir wieder ins
Hochtal von Huaraz,

Am nächsten Morgen folgten wir dann weiter unseres Weges und die Strasse führt uns über den 4450m hohen Kawish Pass und bei welchem Top wir via eines Tunnels wieder auf die andere Andenseite gelangten. Von Chavin bis zum Tunnel hat die einstige Teerstrasse ihre besten Tage auch schon lange gesehen, aber nach dem Tunnel führt uns hingegen eine einwandfreie Teerstrasse in Richtung Catac und ins Hochtal von Huaraz. Entlang dieser Überfahrt zeigen sich uns immer wieder frisch verschneite Bergspitzen und das Landschaftsszenario war sehr schön, so dass unsere heutige Tagesetappe bereits oberhalb der Laguna Querococha endete. So konnten wir von unserem Stellplatz aus die herrliche Umgebung etwas länger geniessen und erst  noch etwas an unserer Homepage arbeiten.

 

Der letzte Tag in der Cordillera Blanca war echt toll,

Da sich das Wetter am kommenden Morgen überraschend schön zeigte, machten wir uns schon vor 7Uhr auf den Weiterweg, denn heute wollten wir zu den Puya Raimondis und zum Pastoruri Gletscher. So präsentierte sich zum Abschluss dieses ersten Andenabstechers das Wetter fast ausgezeichnet und war mit Sicherheit unser sonnigster und schönster Tag seit wir vor gut 10 Tagen diesen Abstecher in Caraz begonnen haben.

Dieser Tag war denn auch sehr eindrücklich und wir bekamen neben diesen gigantischen Puya Raimondis, welche im übrigen die grössten Ananasgewächse der Erde sind, auch noch einige der hiesigen Bergspitzen zu Gesicht. So führte uns die heutige Piste anfänglich durch ein liebliches grünes Tal zu dieser ganz speziellen Pflanze und welche hier auf über 4000m gedeiht und gut 10m hoch werden kann. Die meisten Puyas fangen erst nach 50-75 Jahren an zu blühen und sterben nach der einmaligen Blütezeit ab. An einem der mächtigen und bis zu 6m langen Blütenstengel soll es dabei 8'000-10'000 grüngelber Blütenansätze geben. Auch wenn um diese Jahreszeit keine in Blüte steht, ist doch die Blütezeit erst von Mai bis Oktober, sehen die hier stehenden abgestorbenen Pflanzen einfach grossartig aus und verleihen dem hiesigen Andenhochland ein ganz spezielles Bild. Bei zwei der gesehenen Pflanzen könnte man meinen wie sie kurz vor der Blühte stehen, oder taten dies im letzten Sommer.

Die Weiterfahrt führt uns vorbei an klaren Bächen und kleinen Seen in die Höhe und die uns umgebende Szenerie ist einfach grandios. An einem Felsen gibt es dabei noch einige Petroglyphen zu bewundern. Auf 4850m stellen wir unser Auto ein weiteres mal ab und spazieren im gemächlichen Tempo zum dortigen Pastoruri Gletscher. Die Wolken bedecken nun zwar bereits einen grossen Teil des Himmels, aber immer noch ist die Aussicht über das Andengebirge nicht schlecht und einfach wunderschön. Der Gletscher und der davor entstandene See bescheren uns ein weiteres einmaliges Landschaftsbild und so gibt es am heutigen Tag nun wirklich nichts auszusetzen.

Nach dem kleinen Abstecher zum Pastoruri Gletscher, mit dem höchsten erklommenen Punkt unseres Autos, folgen wir der Piste weiter über den gut 4800m hohen Huarapasca Pass. Das folgende Hochplateau, von über 4600m, bringt uns zum fast 4900m hohen Yanashalla Pass und somit erklimmt unser Toyota sogar noch eine etwas höhere Höhe. Kurz darauf und immer noch auf 4700m, stellen wir unser Auto für die kommende Nacht hin und dies ist gleichzeitig unser höchster Nachtplatz und welcher uns keine Kopfschmerzen bescherte. Auf der Fahrt zu diesem gab's immer wieder sensationelle Weitblicke über die Bergwelt der Anden, auch wenn die Schneehäupter von einer Wolkendecke eingehüllt waren und uns sich diese deswegen leider nicht auch noch zeigten. Beim Nachtessen fing es dann sogar noch an zu schneien und für einen kurzen Moment bedeckte eine weisse Haube die Erde, die uns aber nicht all zu lange erhalten blieb.

 

Nach der Laguna Conococha geht's in Richtung Pazifik,

Über Bay Pas brachte uns am kommenden Morgen die Strasse zur Laguna Conococha und zur gleichnamigen Ortschaft und nach diesem kurzen Loop also wieder auf die andere Andenseite. Auch dieser Tag fing nicht schlecht an und die Sonnenstrahlen erleuchteten die Landschaft. Am heutigen Tag deckten allerdings die Wolken und Nebelschwaden schnell einmal die Bergspitzen zu, doch die Sicht blieb vorerst wenigstens ganz ok. Bei der Laguna Conococha, auf gut 4000m, stellten wir uns für den Zmittag hin und entdeckten in diesem See sogar einige Flamingos herumwaten. Über den See zogen in der Folge immer wieder Nebelbänke und was dem ganzen etwas reizvolles bescherte. Der Nebel wurde mit der Zeit immer dichter und so umgab uns Anfang nachmittags eine dichte Nebeldecke und welche uns nur noch eine Sicht von wenigen Metern freigab. Deshalb entschieden wir uns für den Weiterweg, denn morgen wollten wir ja die Ruinenstätte von Paramonga besuchen und so verlassen wir vorerst einmal das Andengebiet in Richtung Pazifik und Lima. Die kommende Nacht verbrachten wir auf der Hinunterfahrt nach Pativilca und somit nur noch auf guten 2000m. Der Nebel und Regen blieb uns bis zu diesen Stellplatz treuer Begleiter und von der Umgebung gab's deswegen kaum etwas zu sehen.

 

Dieser Teil bringt uns zurück zur Panamericana,

Der 2.Teil der Hinunterfahrt bis zum Pazifik bescherte uns dann zum Glück wieder etwas besseres Wetter und so zeigen sich uns in diesem Abschnitt bereits wieder karg aufragende Felswände mit vereinzelten Kakteen darin. Entlang des Rio Fortaleza ziert ein grünes Band das Tal und vereinzelte kleinere Siedlungen schmiegen sich an die Durchgangsstrasse. Erst am Ende dieses Tals tauchen dann auch wieder einige Agrarfelder auf und als sich das Tal weiter auf beide Seiten ausbreitet umgeben uns grosse Zuckerrohrfelder und auch die Temperaturen steigen dementsprechend an. Mit erreichen der Panamericana endet unser erster Abstecher ins Andenhochland von Peru und der uns viel interessantes geboten hat. Leider zeigte sich uns auf diesem Weg, der Regensaison wegen, aber kaum einer der Bergriesen der Cordillera Blanca und deshalb blieben uns wie gesagt diese Gesichter verborgen. Und mit erreichen der Panamericana sind wir also zurück in der mit Oasen gespickten Wüstenlandschaft der Pazifikregion.

 

Die Ruine von Paramonga, Cerro de la Horca;

Unweit der Strassengabelung von Huaraz liegt etwas nördlich von Pativica die Ruine von Paramonga, Cerro de la Horca. Es war einst die südlichste Festungsanlage des Chimu-Reiches und hier besiegte auch der 10. Inca Tupac Yupanki Ende des 15.Jahrhunderts den letzten Chimu-Herrscher. Die Anlage liegt auf verschiedenen Hügeln verteilt und die Adobemauern sind noch recht gut erhalten geblieben und geben einem somit ein eindrückliches Bild. Heute wird das Ganze von grossen Zuckerrohrfeldern umsäumt und das grün dieser verleiht dem ganzen eine schöne Farbe, vor allem mit dem dahinter aufsteigenden Küstennebel der den ganzen Anblick noch spezieller macht.

 

Weiter folgen wir der Panamericana bis Chancay,

Nach dem ersten längeren Zwischenstopp am heutigen Tag, auf unserem Weg zur Hauptstadt Lima, führt uns der Weg weiter auf der Panamericana in südliche Richtung. Nach dem besorgen unseres Mittagessen in der Ortschaft Barranca und welchen wir darauf oberhalb einer sehr schönen Küstenlandschaft, etwas abseits der Panamericana, einnahmen, erreichten wir die Ortschaft Huaura. In dieser Ortschaft rief der General San Martin 1821 Perus Unabhängigkeit aus und das besagte Haus überstand auch unbeschädigt das Erdbeben von 1967, welches einen grossen Teil dieser Ortschaft zerstört haben soll. An diesem Tag führte unsere Fahrt darauf noch bis zur Stadt Chancay und wo wir in einer Seitengasse nahe des Zentrumsplatzes die Nacht verbrachten. Eine Polizeipatrouille stoppte uns noch entlang dieser Strecke und wir hatten so einwenig das Gewühl dass sie irgendwie etwas krampfhaft suchten. Doch nach einigem hin und her und da alle unsere Papiere korrekt waren, mussten sie uns wohl oder übel weiter ziehen lassen.

 

Auf dem Weg von Chancay ins Miraflores Quartier von Lima,

Bevor wir am heutigen Samstag den 16.Februar 2013 die letzten zirka 50km bis Lima zurücklegten, besuchten wir noch das gleich um die Ecke gelegene kleine Museum von Chancay und in welchem es zwar nur wenige, dafür aber einige reizvolle Keramikfundstücke der Chancay-Kultur zu sehen sind. Wir folgten danach der Küstennahen Strasse nach Lima und zwar ins Quartier Miraflores. Vor erreichen des Quartiers erledigten wir dann noch den nötigen Einkauf für unseren Lima Aufenthalt. Erstaunlicherweise fanden wir uns anhand unseres kleinen Stadtplans recht gut zurecht und ohne einmal nachzufragen steuerten wir direkt auf den dortigen Schweizer Club zu. Dieses Quartier, sowie die davor von uns durchfahrenen Strassenzüge kamen überraschend geordnet und ansprechend daher. Einzig um den Hafen in Callao ging es einwenig chaotisch zu und her und die Strassen sind dort in einem schlechten Zustand. An dieser wird denn aber auch gerade gebaut und es entsteht von diese Seite aus eine neue Strasse in Richtung Flughafen und der Stadt.

 

Miraflores Quartier von Lima,

Das Miraflores Quartier von Lima lädt darauf einem zum Bummeln ein und das ganze kommt sehr angenehm, begrünt und ruhig daher und man sieht sofort, dass dies eine eher bessere Wohngegend sein muss. Wir sehen auch nur wenige vergitterte oder mit hohen Mauern umgebene Häuser und wir fühlen uns recht schnell wohl in dieser Umgebung, welches von bessergestellten Peruanern und weissen bewohnt wird. Da uns der hiesige Schweizerclub aber eher arrogant herüberkommt und die Empfangsdame kaum ein Wort Deutsch spricht, wollen wir nicht in diesem übernachten und stellen uns neben anderen Autos in einer Nebenstrasse hin. Wie wir hier schnell einmal sehen, wird das ganze Gebiet auch von unzähligen Security Männern überwacht und uns scheint dies für unser Auto ziemlich sicher zu sein.

Wir begeben uns danach noch auf den ersten Bummel durch Miraflores und zum dortigen Einkaufscenter Larcomar und welches in die dortigen Klippen, oberhalb des Pazifiks, hineingebaut wurde. Von hier aus geniessen wir einen schönen Blick auf die darunter liegende Brandung des Ozeans und wir tauchten auf diesem Bummel in eine völlig andere Welt.

 

Nun folgt die Innenstadt von Lima,

Am Sonntag folgt dann der erste Innenstadtbesuch von Lima und der uns ebenfalls recht gut gefiel. Sicher zeigt sich das Zentrum am heutigen Sonntag nicht gar so hektisch wie am darauf folgenden Dienstag, aber für den ersten Augenschein war dies ja auch nicht unbedingt nötig. Durch die früheren Erdbeben gibt es in Lima nur wenige alte Gebäude und so stammen die meisten, im alten Stiel wieder erbaut, aus dem 18.-20.Jahrhundert. Die Stadt wurde im übrigen von den Spaniern am 18.Januar 1535 gegründet.

Am Montag besuchten wir dann die in der Stadt Talara kennengelernte Lehrerin der Pestalozzischule und sie ermöglichte es uns, dass für die 2 noch verbleibenden Nächte wir unser Auto in den Innenhof der Schweizerschule stellen durften. Wir plauderten natürlich nochmals eine ganze Weile mit Marianne, der sehr netten Lehrerin aus dem Thurgau und möchten uns bei ihr nochmals unseren Dank aussprechen für den ermöglichten ruhigen Schlafplatz und wir sind jetzt schon gespannt wo ihre Zukunft sie hinführen wird. Wir streiften den restlichen Montag nochmals durch Miraflores und genossen die Meerespromenade und das angenehme Ambiente dieses Quartiers.

Am Dienstag machten wir uns auf zum Museo Nacional de Antropologia y Argueologia sowie dem angegliederten Museo Historia. Das Museum bot uns einige schöne Ausstellungsstücke der vergangenen peruanischen Kulturen, doch insgesamt war das Ganze eher endtäuschend, vor allem wenn wir es mit dem in Mexiko Stadt vergleichen. Sicher ist ein Teil des Museums im Umbau, aber trotzdem bietet es uns für ein National Museum zu wenig. Es kommt zudem veraltet und wirklich sehr bescheiden daher und dies gilt auch für das angegliederte historische Museum.

Die insgesamt 5 Busfahrten brachten uns rasant zu den gewünschten Orten und boten in den alten Bussen etwas abenteuerliches. So nahmen wir denn auch nach unserem Museumsbesuch den nächsten Bus und dieser führte uns in die Avenida Abancay und von wo aus unser heutiger Stadtbummel beginnt. Dieser führte uns in der Folge zum nahen Chinatown und in welchem Viertel es recht quirlig zu und her ging. Trotzdem müssen wir sagen, dass wir hier ein grösseres chinesisches Flair erwartet haben, soll es sich doch um das grösste Chinaviertel von ganz Südamerika handeln. Darauf schlenderten wir nochmals durch verschiedene Gassen zur Plaza de Armas oder Mayor und wo neben dem Regierungspalast, dem Munizipalgebäude unter anderem auch noch die Kathedrale steht. Auf unserem Rundgang begegnen wir auch immer wieder den sehr hübschen und für das kolonialzeitliche Lima so typischen, Holzerkern und welche der Innenstadt einen besonderen Reiz bescheren. Von hier aus unternahmen wir denn auch noch einen Ausflug auf den Cerro San Cristobal und dessen Erhebung etwa 400m erreicht. Auf diesem Hügel hat man eine 360° Rundumsicht auf die Agglomeration von der Metropole Lima. Von hier oben erkennt man gut die verschiedenen Quartiere der Stadt und über den Plaza de Armas oder Miraflores sieht man auch hin bis zum Pazifik und den Hafen von Callao.

Zurück schauten wir noch einwenig dem Treiben auf der Plaza de Armas zu und schlenderten danach ein weiteres mal durch die sehr belebte Fussgängerzone in Richtung Plaza San Martin. Über den Paseo de la Republica steuerten wir den Plaza Grau an und spazierten dabei durch den Parque de la Exposicion zum Stadium. Vorbei am Springbrunnenpark erreichten wir die Av. Garcilaso de la Vega und liessen uns von dort, via der Av. Arequipa und einem Minibus zum Ovalo Miraflores chauffieren.

So bescherten uns die vergangenen Tage viele angenehme Momente und wir bekamen ganz verschiedene Gesichter der Agglomeration von Lima geboten.

 

Nach dem angenehmen Limaaufenthalt
verlassen wir die Megametropole
auf der Carreterra Central in Richtung Andenhochland,

Am Mittwoch den 20.Februar 2013 verabschiedeten wir uns von Marianne und der Pestalozzischule und machten uns auf den Weiterweg, aber erst nachdem wir noch 40Liter Wasser gebunkert haben und diese durch unseren Katadyn Filter gedrückt hatten. Da auf unserer Strecke zur Carreterra Central noch die Jockey Plaza Mall am Wegrand lag, mussten wir natürlich auch noch unsere Köpfe in diese Strecken, denn dies soll das grösste Einkaufparadies von Lima sein und hier treffen wir natürlich auch auf viele uns bekannte Ladenketten. In diesem Gebiet sehen wir dann auch noch einige moderne Geschäftshochhäuser.

An Nachmittag folgten wir, nach dem Bummel durch die Mall, noch ein weiteres Stück der Carreterra Central und welche uns über Chaclacayo, Chosica schon einmal wieder auf gute 1600m bringt. Nach dem eingenommen Nachtessen, erkundigte sich bei uns noch eine vorbeifahrende Polizeistreife ob alles in Ordnung sei oder ob wir eine Panne hätten, aber meinten, dass es hier kein Problem sei zu Übernachten.

 

Noch zwei Kurzgeschichten zu Lima und Peru;

Schwein gehabt,

Bis jetzt schienen die gelben Strassenbordsteine in keiner Ortschaft eine wichtige Rolle zu spielen und jeder stellte sich auch dort unbekümmert hin. Doch auf unserem Weg nach Miraflores währe uns dies nun fast zum Verhängnis geworden. Wir wollten beim Vorbeifahren bei einem Einkaufsladen nur schnell noch etwas besorgen gehen und da wir es mit unserem Wohnmobil zu mühsam fanden auf den dortigen eingezäunten Parkplatz zufahren, stellten wir unser Auto gleich vor den Parkplatztoren hin. Zum Glück wussten wir genau was wir wollten und der Einkauf dauerte nur der Kasse wegen vielleicht 10-15Minuten. Doch welch ein schreck als wir die Strasse wieder betraten, war doch unser Fahrzeug schon von einem Abschleppwagen aufgebockt worden und es hätte wohl keine Minute mehr benötigt und unser Auto währe auf zwei Rädern an uns vorbeigefahren. Die Politesse und der Abschleppdienst waren dann uns gegenüber sehr freundlich und als sie gesehen hatten, dass es sich dabei wirklich um unser Fahrzeug handelt, liessen sie es bei mahnenden Worten und dass wir unser Auto in Lima nirgends abstellen dürfen wo es eine solche gelbe Strassenmarkierung hat. Überglücklich und mit einem herzlichen Dankeschön, verabschiedeten wir uns von ihnen und folgen, das Herz noch etwas höher schlagend, weiter unserem Weg nach Miraflores.

Bieridee,

Schon lange ist es her, doch an einem unserer ersten Sonntag in Peru war mein Bierpegel schon fast zu hoch. Da es in Peru nicht all zu viele Wegweiser gibt, musste ich mich auf einem unserer Wege immer wieder nach der richtigen Richtung erkundigen. Dabei waren die freundlichen Küstenbewohner immer sehr hilfsbereit, aber auch neugierig zugleich und wollten deshalb immer wissen woher wir den kommen würden. Da diese jeweils vergnügt, mit der Bierflasche in der Hand, zusammensassen, wurde mir postwendend und gastfreundlich, ein Glass eingeschenkt und hinübergereicht. Obwohl ich jedesmal dankend ablehnte gab's kein entkommen mehr, ohne dass ich mit ihnen auf die Glückseligkeit angestossen hatte und vom Glass zumindest ein Schluck getrunken hatte. Da ich kein Biertrinker bin und es zudem recht warm war, merkte ich nach dem x-ten Schluck doch schon einwenig die Dosis. Zum Glück bin ich ja nur der Kartenleser und Beifahrer.

 

Von Lima aus, machten wir uns auf den Weg
zum 4818m hohen Abra de Anticana Pass;

Nach dem gestrigen genommenen Teilstück, erklimmen wir am heutigen Tag den Rest des 4818m hohen Abra de Anticana Pass. Die Strecke ist Landschaftlich sehr Reizvoll, folgt eine zeitlang dem Rio Rimac und dreht sich in unzähligen Serpentinen zur Passhöhe. Immer wieder sehen wir die Bahnlinie, einmal links einmal rechts von uns und welche ebenfalls über diesen Pass den Weg nach Huancayo nimmt. Auf der Hinauffahrt zum Pass und vor allem um die nach dem Pass gelegene Ortschaft La Oroya, gibt es unzählige Minen die nach verschiedenen begehrten Metallen graben und so ist denn auch La Oroya das Bergbauzentrum von Peru.

Auf der Passhöhe machen wir einen längeren Zwischenstopp und geniessen auf einem Spaziergang die leicht verschneite Winterlandschaft. Darauf führt uns die Strecke, vorbei an weiteren Minen und Seen, bis zur Ortschaft La Oroya auf knapp 3800m hinunter und wo wir denn auch die kommende Nacht verbringen.

 

Die Sonntagsmärkte von Jauja und Concepcion,

Da wir in Jauja und Concepcion die Sonntagsmärkte besuchen wollen, haben wir noch etwas Zeit, denn heute ist erst Freitag und die Ortschaft liegt ja nur gerade einmal 70km von La Oroya entfernt. Deshalb nutzen wir die Zeit um an unserer Homepage zu arbeiten und welche über die letzten Tagen ja sowieso viel zu kurz gekommen ist.

So folgen wir von La Oroya der Strasse durch das sehr reizvolle Tal des Rio Mantaro und wo wir uns, nach nur etwa 20 gefahrenen Kilometern, direkt neben dem Fluss für eine weitere Nacht hinstellten. Der Rio Mantaro scheint sehr viel Wasser zu haben und fliesst, sicher auch deshalb, brauch gefärbt an uns vorbei. Des Wetters wegen zeigt sich die uns umgebende felsige und grasige Landschaft wie im April und so wechseln Sonnenstrahlen und Regenschauer fast im Minutentakt. Die zweite Nacht verbrachten wir darauf kurz vor der Ortschaft Jauja und wo wir dann den Sonntagsmarkt besuchten. So war die Zeit gut genutzt und wir konnten einiges am 3.Teil unserer Peru-Homepage erledigen.

Am Sonntagmorgen schlenderten wir wie geplant durch den Markt von Jauja und welcher sehr bunt und quirlig daherkam. Es machte uns viel Spass durch diesen zu schlendern und auf dem wir uns auch wieder mit verschiedenen Gemüsen eindeckten. Die Marktfrauen waren sehr freundlich und neugierig und so gab's auch ab und zu einen kleinen Wortwechsel. Doch ganz so traditionell wie erwartet war er leider nicht, auch wenn wir die ganze Atmosphäre sehr genossen.

Von Jauja führt unser Weg, via Santa Rosa de Ocopa, nach Concepcion zum 2.Sonntagsmarkt. In Santa Rosa de Ocopa gab's dabei noch einen Zwischenstopp beim gleichnamigen Franziskanerkloster, welches zwischen 1724-44 erbaut wurde. In dem nun sehr breit gewordenen Tal wird im grossen stiel Ackerbau betrieben und so fahren wir nicht nur an Mais-, Kartoffeln-, Karotten- und Getreidefeldern vorbei, sondern es gedeihen hier auch Artischocken. Aber auch die Viehwirtschaft kommt in dieser Hochebene, um die 3300m, nicht zu kurz. In Concepcion schlenderten wir kurze Zeit später durch einen weiteren Markt, der aber bei weitem nicht so interessant und lebendig sich uns zeigt wie derjenige von Jauja.

Im wenige Kilometer davon entfernten San Jéronimo de Tunan blieben wir für die Nacht und warfen am frühen Abend noch einen Blick in die dortige Barockkirche des Ortes.

 

Besuch von Hualhuas und Huancayo,

Die erste Fahrtunterbrechung am folgenden Morgen gab's bereits in der nur wenige Kilometer hievon entfernten Ortschaft Hualhuas und in welcher auf alten Webstühlen Wandbehänge und Teppiche angefertigt werden. Dazu gibt's Jacken, Ponchos, Taschen und vieles mehr was aus Wolle hergestellt werden kann. So sahen wir denn auch manch ein schönes Mitbringsel, doch wir nehmen diese, wie bis jetzt auch in den vorangegangenen Ländern, nur in den Gedanken mit auf unseren Weiterweg.

Kurz darauf fahren wir in die Grosstadt Huancayo ein, die gut 300'000 Einwohnern hat und auf 3270m gelegen ist. Bummeln dort nach dem Zmittag durchs Zentrum und in den unzähligen durchstreiften Gassen ging es sehr lebhaft zu und her.

Etwa 3km ausserhalb von Huancayo gingen wir in den "Torre Torre" genanten Sandsteinfelsen auf Entdeckungstour und die uns im entferntesten Sinn einwenig an den Bryce Canyon der USA erinnerten. Von hier aus, sowie von der in der nähe gelegenen Kirche, auf dem Cerrito de la Libertad, hat man eine nicht schlechte Sicht auf Huancayo und die Umgebung und über welcher das Wetter wieder einmal wie im April wechselt.

In Huancayo gibt's ebenfalls den Einkaufsladen mit dem Namen Plaza Vea und so decken wir uns für die nun folgende Andentage mit den gewohnten fein schmeckenden Brötchen dieser Ladenkette ein.

 

Von Huancayo folgen wir einer schön geführten
Naturstrasse nach Churcampa,

Die darauf folgende 190km lange Naturstrasse bringt uns über Pampas, Colcabamba nach Churcampa. Der Strassenzustand zeigt sich ganz unterschiedlich und reicht von gut bis mit Schlaglöcher übersäten Teilstücken und auch schlammige Streckenabschnitte fehlen natürlich nicht bei dieser Andenfahrt. So führt uns diese Strasse auch auf manch einem Kilometer über eine Höhe von gut 4000m und die Umgebung zeigt sich satt grün und vielerorts recht sumpfig. Wir passieren unzählige kleine Ortschaften oder einzelne am Wegrand liegende einfache Höfe. Neben Kühen, Eseln, Schafen sehen wir für einmal auch Lamas und Vicuñas die wir bis jetzt in dieser Andenregion vermisten und doch so typisch für diese Region sind. Dazu gibt es entlang der Strecke manch ein Kartoffelfeld und dies auch an recht steilen Abhängen und wo der Abtransport des Ertrages nicht ganz einfach erscheint.

Sofern es der Nebel zulässt gab's auch hin und wieder einen herrlichen Blick auf die Andenwelt und die unter uns liegenden Wolken und Nebelbänke. Ein weiteres schönes Panorama anerbot sich uns dann bei unserem Nachtplatz auf gut 4200m.

Auch am nächsten Tag schlängelt sich die Piste weiter durch diesen Abschnitt der Anden und der Nebel zeigt sich an manch einem Ort sehr hartnäckig. Bis die Strasse zur Ortschaft Churcampa auf 3500m hinunterführt präsentiert sich die Landschaft sehr grün und wenn es uns der Nebel nicht vermisste bekamen wir auch von der hiesigen verklüfteten Berglandschaft etwas mit. Vielerorts ist die Umgebung sehr moorig und wir fahren an unzähligen kleinen Seen, Tümpeln und Wasserläufen vorbei.

 

Nach Churcampa verändert sich die
Landschaftsszenerie drastisch,

Von Churcampa führt uns die Strasse vorübergehend auf 2200m hinunter und das Landschaftsbild verändert sich drastisch. So zeigt sich dieses plötzlich viel trockener und ist mit verschiedenen Kakteen und mächtigen Agaven gespickt. Dazu mischen sich schön farbige badlandartige Felsen in die Szenerie und dies ist ein unerwarteter Kontrast zur bisher angetroffenen Andenlandschaft. So erreichen wir hinter Mayocc, beim überqueren des Rio Mantaro, den tiefsten Punkt dieser Strecke, doch bis zu unserem Nachtplatz, in Huanta, steigt die Höhenanzeige des GPS wieder auf gute 2650m.

Sowie der 3.Peruteil in Chavin begonnen hat, so endet er auch und zwar im Karnevalstreiben. Auf dem Bummel durch Huanta begegneten wir denn nochmals verschiedenen Karnevalsgruppen, die begleitet von Musik, tanzend durch die Gassen zogen. Dieses Treiben zog viele Leute an und welches sich, wie wir, ab denn vorbeiziehenden Gruppen amüsierten. Die Karnevalsgruppen bestanden fast ausschliesslich aus Frauen und welche schön traditionell gekleidete daher kamen und deshalb waren diese für unsere letzten Bilder des 3.Peruteils besorgt.

Der 4.Teil unserer Reise durch Peru beginnt in Ayacucho und führt uns über den 4750m hohen Abra Apacheta Pass nach Pisco an den Pazifik. Dort geht es darauf über Ica, Nasca zurück ins Andenhochland und zwar zur bekanten Kolonialstadt Cusco.

 

Auch der 3.Peruteil war für viel Abwechslung besorgt,

So erreichte unser Auto mit fast 4900m sein neuen höchsten Punkt und dies gilt auch für unsere darauf verbrachte Nacht auf 4700m. Wir besuchten bevor es zur Hauptstadt Lima ging, unter anderem die Ruinen von Chavin de Huantar, die Puya Raimondi Pflanze und den auf 5000m gelegenen Gletscher Pastoruri. Nach dem Hauptstadt Besuch führt uns die Strasse über den 4818m hohen Abra de Anticona Pass gleich wieder zurück in die Andenwelt, die in diesem Bereich zwar keine so hohen Bergriesen mehr hat wie in der Cordillera Blanca, aber uns Landschaftlich trotzdem einiges bot. So führte uns die Strasse über Huancayo bis nach Huanta und wo dieser 3.Teil endet. So wie er am 1.Tag begonnen hat, endet er auch und zwar im Karnevalsfieber der Andenbewohner.

Also ein weiteres mal viel Spass bei Bild und Text.

 

Zu dem Bilder Peru 3 (93)

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