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McRei's Weltreise

Peru
Reisebericht 1(91)



 

vom 07.01.2013 - 25.01.2013

Teilstrecke 1'042 Km
Kilometer 199'348 - 200'390

 

Das Abendteuer Peru beginnt,

Da mit der Aus- beziehungsweise Einreise von Ecuador nach Peru alles so einfach über die Bühne ging, haben wir für einmal alles in einem Bericht zusammengefasst und so steht dies am Schluss des Ecuador Berichts.

So beginnt dieser Teil bereits mit der Fahrt nach Tumbes und die Landschaft zeigt sich entlang diesen ersten Kilometern schnell einmal recht braun, trocken und somit wüstenähnlich. So gibt es denn auch kaum mehr grüne Punkte zu sehen, währen da nicht gewisse Reisfelder in dieser trockenen Gegend. Wir merken auf den ersten Kilometern aber nicht nur diesen plötzlichen Vegetationswechsel, auch liegt hier wiederum viel mehr Abfall herum als in den Ländern zuvor. Die Autos und Laster sind eher älteren Datums und es fahren viele 3räderige Motortaxi umher, dies ist auf jeden Fall unser erster Eindruck, der sich in den kommenden Tagen entlang der Küste aber wieder etwas korrigiert, zumindest was die Autos anbelangt.

 

Unsere erste Stadt in Peru heisst Tumbes,

In Tumbes wollen wir dann zur Bank gehen um unsere Reisechecks zu tauschen, aber ausgerechnet heute haben sie in Tumbes einen Feiertag und somit sind alle Banken geschlossen. Ansonsten ist in der Fussgängerzone viel los, da die anderen Läden alle geöffnet haben. Wir begaben uns nach dem ersten Augenschein zum Auto zurück und verzehrten unseren Zmittag, nachdem wir entschieden hatten den morgigen Tag hier abzuwarten. So erledigten wir, anstelle hinter dem Strand von Zorritos, unsere Homepage gleich vor Ort und die wir somit bereits am ersten Tag komplett fertig stellen konnten. Wenn diese allerdings ins Netz kommt steht noch in den Sternen geschrieben, wir hoffen einfach möglichst bald, denn erst dann ist Ecuador endgültig Geschichte.

Am anderen Morgen begaben wir uns zurück ins nahe Zentrum, um zu den ersten Nuevos Soles zu kommen, dies ist nämlich die Währung von Peru. Doch keine Bank wechselt uns die Reisechecks und so blieb uns schlussendlich nichts anderes übrig als etwas von unserer Bargeldreserve zu nehmen und hoffen nun, dass es in Piura oder spätestens in Lima dann doch auch noch klappt einige Checks los zu werden, ansonsten wir uns echt fragen müssen, wo wir diese noch umgetauscht kriegen, ein echter Sch...!

Darauf nehmen wir die Fahrt in Richtung Zorritos auf und stellen uns dort hinter dem Strand hin. Spazieren dem Sandstrand entlang und geniessen den ersten ganzen Tag Peru bei wunderschönem Sonnenschein. In kurzen Tagesetappen werden wir von hier aus dem Pazifik weiter Richtung Süden folgen und so an verschiedenen Orten geruhsame Strandtage einlegen und wie gesagt so getan.

 

Von Zorritos nach Mancora gab's bereits
die erste Strassensperre,

Und so nahmen wir am folgenden Morgen die Strecke Richtung Mancora auf und wo wir planten den nächsten Strandnachmittag einzulegen, sowie die Nacht dort zu verbringen. Zuerst folgten wir flott der küstennahen Strasse in Richtung Süden und sie führt uns durch sehr trockenes Gebiet, vorbei an Salzgewinnungsanlagen und sehr einfachen Bambusbehausungen. Dann kündigt eine Strassentafel eine Zahlstelle an und wir wunderten uns wieso plötzlich so viele Busse und Lastwagen entlang der Strasse parkiert hatten. Doch wir führen ahnungslos an diesen und den Dutzenden hier wartenden Menschen vorbei zur Zahlstelle, wo man uns aber einfach durchwinkte und wir uns überrascht gegenseitig anschauten. Tja uns soll's recht sein und rollten vorbei an weiteren am Strassenrand aufgereihten Bussen und Trucks. Doch plötzlich hielt uns jemand auf und sagte zu uns, dass wir wegen einer Strassenblockade nicht weiterfahren können und so machte es bei uns klick warum die Busse und Trucks hier standen und so stellten wir uns in die erste kommende passende Lücke. Zu Fuss machten wir uns dann auf den Weiterweg um zu schauen was da vorne tatsächlich los ist. Nach wenigen hundert Metern kamen wir denn auch zur Strassenblockade, wo ein Mann gerade eine Rede hielt und dutzende von Polizisten das Gebiet absicherten. Wir fragten einen Polizisten was Sache ist und dieser erwiderte uns, dass die Blockade, die seit gestern 19Uhr besteht, in einer Stunde aufgehoben wird und der Verkehr weiterziehen kann. Wenn wir ihn des weiteren richtig verstanden haben, soll es ein Problem zwischen den hiesigen Fischern und der peruanischen Ölfirma geben. So begaben wir uns zurück zum Auto und da es in der Zwischenzeit bereits Mittag war, nahmen wir mitten auf der Strasse unser Essen ein. Und siehe da, kaum hatten wir unser Zmittag beendet kam Bewegung ins ganze Spiel und langsam setzte sich der aufgestaute Verkehr wieder in Bewegung. Schon am dritten Tag mit einer Strassenblockade konfrontiert zu werden, mit diesem haben wir nun wirklich nicht gerechnet und sind froh, dass wir von dieser nur noch am Rande betroffen waren und die Wartezeit mit einer Stunde im erträglichen Rahmen blieb.

Dafür winkte man uns bei der kurz darauf kommenden fixen Zollkontrolle energisch durch und kontrollierte dort, im Moment wenigstens, nur den Bus und LKW Verkehr, was uns natürlich freute.

 

Der Touristenort Mancora,

In Mancora stellten wir danach unser Auto unweit des Strandes ab und blieben wie geplant für den restlichen Nachmittag und die Nacht. Mancora ist ein beliebter Ferienort für jüngere Peruaner und so trifft sich in den nun angefangenen Ferien doch einiges Volk an diesem Badestrand. Doch der Ort gefällt uns nicht sonderlich und die Durchgangsstrasse führt mitten durch diesen Ferienort und wirbelt viel Staun auf und so finden wir auch unzählige Restaurants genial an dieser Plaziert und es muss ein Vergnügen sein sich dort verköstigen zu lassen. Zudem bleibt bei Flut vom hiesigen Strand kaum ein Meter übrig und so drängt sich das Volk auf engstem Raum um das noch übriggebliebene trockene Plätzchen. Dazu kommt, dass die Meerespromenade irgendwann in der Vergangenheit von den Wellen des Meeres in arge Mitleidenschaft gezogen wurde und nicht mehr begebar ist. So spricht, von unserer Sicht aus, eigentlich nicht gerade viel für diesen Ort, der bei den meist jüngeren Gästen aber der Hit sein muss und so wartet hier auch manch ein Surfer auf seine Welle.

Am Morgen begeben wir uns dann nochmals zum Strand und bei Ebbe sieht dann das Ganze mit Sicherheit schon etwas angenehmer aus, doch wir bleiben bei unserem Verdikt, dass dies definitiv nicht unser Plätzchen ist. Die Unterkunftsmöglichkeiten sind hingegen gross und sicher manch ein Hospedaje, Hostal oder Bungalow kommt recht schön daher.

 

Am 50.Geburtstag von Adrian geht es bis zum Cabo Blanco,

So folgen wir am 10.Januar 2013, dem 50.Geburtstag von Adrian, weiter der Küste Richtung Cabo Blanco und stellen uns dort neben einer Ölpumpe hin, mit herrlichem Blick auf die Steinwüste und das vor uns sich ausbreitende dunkelblaue Meer und geniessen die verbleibenden Stunden dieses Tages. In Cabo Blanco fand einst Ernest Hemingway für seinen Roman "Der alte Mann und das Meer" Anregung und wo denn auch der gleichnamige Film gedreht wurde. Die Landschaft zeigt sich nun etwas verklüftet, aber die Region bleibt sehr trocken und in grau-braun tönen und kaum ein grüner Punkt können unsere Augen entdecken, würde da nicht ab und zu ein Kaktus himmelwärts ragen. Immer wieder gibt es schöne Blicke in Richtung Meer und die leicht hügelige badlandartige Landschaft gefällt uns insgesamt nicht schlecht und setzt einen interessanten Gegensatz zum vorhin meist grünen und üppigen Ecuador. An diesem Platz sahen wir zudem zwei Wüstenfüchse, doch diese hatten leider keine Zeit kurz für ein Foto inne zu halten und machten sich nach dem Hallosagen gleich auf den Weiterweg. Zudem setzten sich die hier stehenden kleinen Ölpumpen in regelmässigen Abständen in Betrieb, doch das leichte Motorenrauschen oder Quietschen vernahmen wir nur zwischendurch einmal, denn der heftig blassende Wind übertönte das Ganze meistens.

 

Die Küste von Cabo Blanco,

Nach dem genossen Tag, verbracht oberhalb der Küste von Cabo Blanco, begeben wir uns hinunter zur gleichnamigen Ortschaft und spazieren dort durch den kleinen bescheidenen Küstenort zum dortigen Pier. Dort schauten wir eine Zeitlang den Fischern zu, bevor für uns weiter Südwärts aufmachten. So folgten wir von hier aus der küstennahen Wellblechpiste durch das Ölfördergelände und fanden es sehr interessant mal etwas anders zu Gesicht zu bekommen, da wir dies bis dahin in dieser Anzahl noch nirgends anderswo so Hautnah gesehen haben. Diese Piste brachte uns über Lobitos nach Talara und neben den vielen Ölleitungen der hier pumpenden Ölförderanlagen und seien diese an Land oder im nahen Meer, zeigte sich uns auch eine recht reizvolle Küstenlandschaft und so knipsten wir doch einige Bilder auf unserer Route und fanden die Streckenwahl nicht schlecht, auch wenn diese zum Teil sehr holperig war.

 

Von Talara geht es zum westlichsten Punkt von Südamerika,

Je näher wir uns Talara nähern, je mehr Abfall liegt in der Gegend herum und dieser Eck der Stadt brachte uns zum Kopfschütteln. Auf dieser Seite befindet sich dann auch gleich noch der Fischerhafen und der Markt und alles kommt so chaotisch daher, so dass wir hier uns nicht lange aufhalten wollten und uns nur nach einer Bäckerei erkundigten. Die Innenstadt von Talara kommt dann allerdings nicht so schlecht daher und dort fanden wir denn auch die gewünschte Bäckerei mit den Brötchen und einigen Süssgebäcken, wo wir uns für die nächsten 2Tage eindecken konnten. Ab hier geht's nämlich zum westlichsten Punkt von Peru und welcher auch gleichzeitig derjenige vom südamerikanischen Kontinent ist und wenn es uns an diesem speziellen Ort gefällt, wollen wir einen weiteren gemütlichen Tag dranhängen. In dieser Ortschaft begegnen wir denn auch dem ersten grossen Einkaufsladen im westlichen Stiel und so müssen wir unsere Köpfe natürlich auch noch in diesen strecken. Dort sehen wir schnell einmal, dass die Preise im Vergleich zu Ecuador eher teurer sind, doch die Auswahl ist nicht schlecht. Hier treffen wir zudem auf Marianne, sie ist Lehrerin an der Pestalozzischule in Lima und dies nun schon seit 4jahren. Sie macht in Lobitos für einige Tage Urlaub, denn hier in Peru haben sie nun Sommerferien wie weiter oben schon einmal erwähnt. Wenn wir in Lima angekommen sind werden wir mit grosser Wahrscheinlichkeit im Schweizerquartier vorbeischauen, die Adresse dazu haben wir nun von ihr erhalten.

 

Punta Balcones ist der westlichste Punkt von Südamerika,

So folgten wir also von Talara der Strasse zum westlichsten Punkt Südamerikas und diesen erreichten wir nach etwa 16km über die Ortschaft Negritos. An dessen Punkt verbrachten wir dann in alle Ruhe den Samstag 12.Januar 2013, bei herrlichstem Sonnenschein und genossen die Ruhe mit nur wenigen anderen auftauchenden Peruanern. In der dahinter gelegenen Lagune entdeckten wir sogar noch einige Flamingos und unzählige andere Wasservögel tummelten sich in dieser. Über dem Meer kreisen Fregattvögel und Pelikane und auf unserem Spaziergang entlang der Küste gab's auch immer wieder etwas krabbelndes zu entdecken. Zudem ziert ganz in der nähe ein Leuchtturm einen Felsen und das Ganze gefällt uns recht gut. Die Wellen der Brandung zerschellen an den hiesigen Felsen oder laufen einfach den Sandstrand hoch und ein leichter Wind bläst uns dabei ins Gesicht, also eine echt angenehme friedliche Atmosphäre.

Das Wetter zeigt sich über die erste Woche, entlang des  Meeres, meist sonnig und trocken, wobei Mitte Nachmittag jeweils eine Wolkendecke alles zudeckt und dadurch färbte sich auch der Abendhimmel leicht rot. Für die Weiterplanung unserer Reise würden wir nun gerne wissen was das Wetter im Landesinneren so macht, denn dort währe jetzt die Regenzeit angesagt und der erdigen Strassen wegen sicher nicht gerade das perfekte Reisegebiet.

 

Dieser Abschnitt bringt uns nach Colan,
ein weiterer Strandort an der Pazifikküste;

Nach dem verbrachten Ruhetag, am westlichsten Punkt von Südamerika, begeben wir uns zurück nach Talara und erledigen dort einige Einkäufe bevor wir uns auf den Weiterweg machen. So tanken wir auch bereits etwas Dieseltreibstoff nach und dies, weil wir hier die bis jetzt günstigste Tankstelle entdeckten und trotzdem geht es im Vergleich zu Ecuador happig ans Portemonnaie. Nach dem im Nachbarland Ecuador der Liter noch 27cents gekostet hat, variiert dieser hier in Peru bei den ersten gesehenen Zapfsäulen zwischen 1.33-1.46 US-Dollar per Liter und das ist doch ein gewaltiger Unterschied. So kostet in Peru also eine Gallone zwischen 12.65-13.94 Nuevos Soles.

Darauf folgen wir der Strasse in Richtung Sullana und biegen bereits einige Kilometer vor erreichen dieser Stadt von der Panamericana ab, um über Amotape nach Colan zu gelangen. In dieser Ortschaft steht die älteste Kirche der Pazifikküste und nach der Renovation hat diese Steinkirche mit Sicherheit einiges von ihrem altertümlichen Aussehen eingebüsst.

Ansonsten ist Colan ein beliebter Badeort bei den Peruanern, aber bei Flut bleibt auch an diesem Strand kaum ein Plätzchen trocken und dies weil man die Häuser direkt auf den Sandstrand gebaut hat. Wir finden dass dies katastrophal aussieht, doch den peruanischen Badegästen scheint es nichts von der Badefreude wegzunehmen. Andere Länder andere Sitten und so zwängt sich das anwesende Volk auf engstem Raum an den wenigen noch verbleibenden trockenen Plätzchen. Wir verziehen uns nach diesem Augenschein auf die dahinterliegende Felsklippe und verbringen dort, mit schönem Blick auf die Pazifikküste, eine ruhige Nacht.

 

Über Paita geht's zum Fischerort Yasila,

Über Paita folgen wir am nächsten Morgen der Strasse zum Fischerort Yasila und welche eingebetet zwischen Felsen liegt und lässt so das Ganze nicht leid daherkommen. Hier begegnen wir unter anderem auch einigen einfachen Fischern die mit ihren Balsaflossen aufs Meer hinaus steuern um zu Fischen und für uns ist dies ein sehr interessanter Anblick. Deshalb verharren wir an diesem Ort auch etwas länger, amüsieren uns ab den ankommenden Balsaflossen und Spazieren zudem der felsigen Küste entlang, in welcher unsere Augen manch ein Felstor entdecken können.

Für die Nacht dislozieren wir dann eine Bucht weiter und an der Playa Cangrejos treffen wir den schönsten und breitesten Sandstrand unseres bisherigen Reise durch Peru. Dafür existiert hier die dahinterliegende Ortschaft kaum mehr und der Sand beginnt langsam aber sicher die bereits halbzerfallenen Häuser einzunehmen.

 

Auf dem Weg nach Piura,

Von Paita nach Piura kreuzen wir dann die erste besetzte Strassenmautstelle in unserer Fahrtrichtung und die uns 5.20 abkassiert. Zuerst wollten sie von uns sogar das Doppelte, doch nach unser Intervention und dem vorweisen des Fahrzeugausweises mussten sie sich aber mit dem oben erwähnten Preis zufrieden geben, denn dieser war denn auch auf einer Tafel, wenige Meter vor der Mautestelle, angeschrieben. Man kann es ja einfach einmal ausprobieren, doch bei uns hat es nicht geklappt.

Bei einer Tankstelle in Piura liessen wir dann das Ventil eines weiteren Pneu wechseln, denn dieses leckt bereits seit einigen Tagen, so vermuten wir und so mussten wir zuvor in regelmässigen Abständen immer wieder etwas Luft nachfüllen. Dies ist nun bereits das 2.Ventil das leckt seit wir die Pneus in Panama gekauft haben und hoffentlich bleibt es dabei. Darauf erledigen wir einige kleinere Einkäufe und bummeln durchs Zentrum der ältesten Stadt Perus und welche von den Spaniern 1532 gegründet wurde und somit 3 Jahre älter als Lima ist. Die Stadt bietet uns aber nichts besonderes und so bleibt es bei einer kurzen Stippvisite. In einer kleinen Mall konnten wir erfreulicherweise unsere Homepage von Ecuador aktualisieren und einige Daten auf den PC hinunterladen. Erfreulich war auch, dass uns die Scotia Bank einige Reisechecks entgegennahm und diese uns erst noch in US-Dollar ausbezahlten. Somit haben wir bei dieser unsere Barreserve wieder etwas aufgestockt, denn bis hierhin wollte ja keine andere Bank unsere Reisechecks entgegennehmen und was das ganze echt mühsam machte. Die Dollar wechselten wir darauf in der Strasse zu einem besseren Kurs und die bezahlte Einlöskommission war mit 1% auch recht niedrig und so waren wir also rundum zufrieden.

Nach all diesen erledigten Affären rollten wir gut gelaunt über Catacaos nach Sechura und erledigten am 17.Januar unsere Büroarbeiten direkt am Strand und so können wir danach unbeschwert der Küstenlinie weiter nach Süden folgen.

 

Nach der Durchquerung der Sechurawüste
erreichen wir die Kleinstadt Lambayeque,

Nach unserer Strandnacht, verbracht in der Nähe von Sechura, durchfahren wir die gleichnamige Wüste und erreichten nach zirka 180km flacher Wüstenlandschaft Lambayeque. Da dieser Gürtel sehr schwach besiedelt ist, liegt für einmal auch nicht all zu viel Müll herum und so empfinden wir die uns umgebende Landschaft, mit den vereinzelten Büschen, Dünen und Salztümpeln, denn auch ganz ok.

Noch am selben Nachmittag begann unsere kulturelle Tour in Peru und dies mit dem Museo Tumbes Reales de Sipan. Die Nacht verbrachten wir in der Nähe dieses Museums und durchstreiften am kommenden Morgen noch einige Strassenzüge dieser Kleinstadt, bevor wir uns ins Museo Arqueologico Nacional Bruning begaben. Am Nachmittag folgte dann auch noch das ebenfalls in dieser Region sich befindende Museo Nacional Sican in Ferreñafe. Alle drei Museen boten uns interessante Einblicke in die vergangenen Kulturen dieser Küstenregion und seien dies die Mochica, Chimu, Vicus, Chavin oder Lambayeque gewesen. Neben Bildern der Ausgrabungsstätten und Nachbildungen von Grabkammern, sind in diesen Museen auch unzählige Grabfunde ausgestellt und so schweifen unsere Augen über unzählige Keramiken, Gold- und Kupferarbeiten, Schmuck sowie Stoffresten. Aber wir bekommen auch einige Mumien zu Gesicht und so verleiht uns das Ganze einen guten ersten Eindruck dieser vergangenen Kulturen. Speziell erwähnen möchte ich da noch der phantastische Anblick einer Totenmaske im Museum Sican in Ferreñafe, vor dessen Toren wir denn auch eine weitere Nacht verbrachten.

 

Besuch der Grabstätte von Sipan,

Am Sonntag folgte dann der Abstecher zum Dorf Sipan, wo in dessen Nähe zwei gewaltige Adobepyramiden sich befinden. So besuchten wir dort die Huaca Rajada mit Gräbern aus der Mochica Zeit und welche ihre Blütezeit zwischen 200-800n.Chr. erreichte. So entdeckte man auch hier 1987 das noch unberührte Grab des Herrschers von Sipan. Das hiesige Museum, mit der dazugehörenden Pyramide, bescherte uns denn auch bis jetzt interessantesten und eindrücklichsten Einblick in die Vergangenheit. Im gut präsentierten Museum sind einige schöne Objekte Ausgestellt und für interessierte gibt es viele Informationen dieser Kulturen zu Lesen, allerdings nur auf spanisch und auch der gezeigte Kurzfilm ist nicht schlecht.

Von den einst mächtigen Adobepyramiden sind leider nur noch gewaltige badlandartige Hügel übrig geblieben, aber anhand welchen wir gut die einstige Grösse erahnen können. Daneben entdeckte man wie gesagt, 1987 unter anderem, das unberührte Grab eines vermutlichen Mochica Herrschers und dessen Nachbildung wir heute besucht haben.

 

Und noch soviel dazu,

Da sich uns am heutigen Tag die Sonne für keine Minute zeigte, übernachteten wir vor Ort in der Hoffnung, dass sich diese morgen zeigt und wir von den Adobepyramiden auch noch einige farbenfrohere Bilder knipsen können. So flickte ich an diesem angebrochenen Nachmittag unseren immer noch defekten Pneu, denn wie wir herausgefunden haben lag es nicht am Ventil, sondern, wie wir in einem Wasserbad herausfanden, an einem eingefahrenen Nagel. Ich hatte grosse Schwierigkeiten diesen Nagel aus dem Pneu zu entfernen, denn mir schien kein Nagelkopf vorhanden zu sein wo ich diesen denn hätte greifen können. Doch mit viel Geduld kriegte ich das Metallteil doch noch aus unserem Reifen und staunte danach nicht schlecht was ich da in meinen Händen hielt. Es war weder ein Nagel noch eine Schraube, sondern ein Metallstift mit dem irgendwann in der Vergangenheit der Pneu bereits einmal geflickt worden war. Und dies bedeutet, dass wir in Panama einen defekten Pneu gekauft haben und dies ärgert mich weit mehr als wenn wir einen Nagel eingefahren hätten. Jetzt hoffen wir einfach, dass unser Flick besser halt als der Erste und wir den Pneu auch so noch zu tot fahren können. Vor bereits langer Zeit hat dies ja auch schon einmal geklappt und unser Flick hat gehalten bis zu letzt und ansonsten gäbe es da ja vielleicht auch noch die Möglichkeit eines Schlauches. Tja die Zukunft wird es uns zeigen.

Zudem haben wir entschieden, wegen der Regenzeit im Andenhochland, von hier aus nicht den gewünschten Loop ins Landesinnere über Chachapoyas nach Cajamarca zu unternehmen. Dieser hätte uns zwar zu einigen interessanten Ruinenstätten geführt, da wir aber nicht wissen wie sich das dortige Wetter genau zeigt, haben wir doch dort wie gesagt im Moment die Regenzeit, könnten einige der Erdstrassen unpassierbar werden. Vor allem mich würde dies ärgern wenn wir diese über 1000km lange Strecke abfahren und wir wegen den nicht passierbaren Erdpisten nichts entdecken könnten. So folgen wir nun vorerst einmal lieber weiter der Küste in Richtung Süden. Auch entlang dieser Strecke gibt es einiges anzuschauen und es kommen auch so genügend Eindrücke, sowie Strassenkilometer, zusammen.

 

Wie erhofft zeigt sich am kommenden Morgen die Sonne wieder,

Am folgenden Tag zeigt sich dann das Wetter wie erhofft besser als Gestern und ab den frühen Morgenstunden erleuchteten Sonnenstrahlen die Umgebung. Somit konnten wir nach der verbrachten Nacht, tatsächlich nochmals einige Bilder von diesen Adobepyramiden knipsen und diesmal mit klar besseren Farben. Darauf fuhren wir durch riesige Zuckerrohrplantaschen zurück nach Chiclayo und welche dank riesigen Bewässerungsanlagen gedeihen.

Wie entlang dieser Strecke das Zuckerrohr gedeiht, wächst im übrigen entlang der Strecke zum Museo Nacional Sican in Ferreñafe Reis und so reihen sich dort Reisfelder in jeglichen Wachstumsstadien aneinander und so gibt es auch viele reisverarbeitende Betriebe entlang der dortigen Strasse.

 

Und noch dies zu unserer bisherigen Reise durch Peru,

Leider zieren nicht nur immer wieder solch grüne Bänder die trockene und karge Wüstenlandschaft, nein vielerorts türmt sich der Bauschutt und Müll beidseits der Strasse auf, so dass es unser Auge graust. In dieser Grössenordnung haben wir dies bis jetzt noch nirgends anderswo angetroffen und das ruft schon ab und zu ein Kopfschütteln hervor. Uns ist sicher auch klar, dass wir hier in einem Drittweltland unterwegs sind und dass der stetig blasende Wind vieles in jegliche Himmelsrichtungen verteilt. Dazu verrottet es in dieser trockenen Umgebung kaum. Aber es scheint auch der Fall zu sein, dass es diese Leute nicht gross stören muss, denn wir sind ja auch schon durch andere arme Länder gefahren wo es nicht gerade so extrem aussieht.

Überrascht sind wir bis jetzt auch von den vielen unangenehmen stechenden und beissenden Insekten die wir entlang der hiesigen kargen und trockenen Küstenregion, sowie den begrünten Flusstäler, angetroffen haben und welche wir hier nicht unbedingt anzutreffen glaubten. Hingegen finden wir die Peruaner bis hierhin recht freundlich und empfinden nicht das Gegenteil wie wir von einigen anderen Langzeittouristen schon vernommen haben. Der Verkehr ist allerdings in den Ortschaften sehr hektisch und chaotisch und es wird viel auf die Hupe gedrückt um auf sich aufmerksam zu machen. Zudem wird von den unzähligen Mototaxi gedrückt was das Zeug halt und in jede freie Lücke geschlüpft. Auf den Überlandstrassen wird überholt auch wenn uns ein Auto entgegenkommt, irgendwie drückt ja dann schon einer rechtzeitig auf die Bremsen. Welch eine Kopflosigkeit!

Unsere Wasserreserven nachzufüllen war bisher noch nirgends ein Problem und die Wasserqualität scheint, nach dem Katadyn Filter an zu urteilen, nicht die schlechteste zu sein. Wie das Wasser, bekommt man bei den hiesigen Tankstelle auch Luft für die Reifen um sonst und das ist nicht schlecht so. Bei vielen diesen kann man sogar eine erfrischende Dusche nehmen. Auch Übernachtungsplätze zu finden war bis jetzt in Peru kein Problem und einfacher als erwartet. Insgesamt haben wir über die ersten Tage mit Sicherheit ein anderes Gesicht von diesem Reiseland gesehen als erwartet und sind gespannt was nun noch folgen wird.

 

Chiclayo,

In Chiclayo erledigten wir darauf einige Einkäufe für den kommenden Strandtag und bummelten zudem noch einwenig durch die Innenstadt. Besuchten den dortigen Kräutermarkt, der aber nur noch einen kleinen Teil der hiesigen Markthalle einnimmt und eher ein Schattendasein fristet. Laut unserem Reisehandbuch 2006 war dies einst wahrscheinlich der grösste Markt mit Heilkundigen, Quacksalbern und Schamanen Südamerikas. Aber auch ansonsten geht's auf diesem Markt sehr beschaulich zu und her und uns scheint, dass die Tage dieser Markthalle gezahlt sein dürften, denn dazu braucht man nur das prosperierende Umfeld anzuschauen.

 

Strandtag in Pimentel,

Darauf nehmen wir die 12km lange Strecke nach Pimentel in Angriff, um dort hinter dem Strand an unserer Homepage zu Arbeiten. An diesem für einmal etwas breiteren Badestrand tummeln sich unzählige Badehungrige und wir spüren die peruanische Ferienstimmung. Zudem verkaufen Fischer ihren frischen Fang, den sie einige Stunden zuvor mit ihren einfachen Schilfbooten gemacht hatten. Diesen Fischern zuzuschauen, wie sie mit ihren schmalen Schilfbooten aufs Meer hinausfahren oder landen, ist denn auch sehr eindrücklich, amüsant und sehr speziell obendrein. Kaum haben sie ihre Boote an Land gezogen, sind viele neugierige Blicke auf die kleinen Boote gerichtet in denen der Fang versteckt liegt und welcher kurz darauf direkt vor Ort verkauft wird. So präsentieren die Fischer also schon bald einmal was sie vom Meer ans Land gebracht haben und der aus ganz verschiedenen Fischarten besteht. In einigen der angekommene Schilfbooten verstecken sich aber auch unzählige Krabben und das ganze Angebot findet schon bald einmal, für nur ein paar Nuevos Soles, einen Käufer. Wir finden das Ganze sehr spannend, auch wenn wir keine Fischliebhaber sind und lieber auf die Rindersteaks von Argentinien warten.

So bescherte uns der hier verbrachte Tag viel Abwechslung und zudem konnten wir einiges an unserer 1.Peru Homepage erledigen. Auf dem Abendspaziergang, entlang des Strandes, sahen wir dann auch noch eine gestrandete grössere Meeresschildkröte und die untergehende Sonne tauchte den Abendhimmel ein weiteres mal in ein schönes orange.

 

Von Pimentel über Pacasmayo nach Huanchaco,

Von Pimentel führt uns die heutige Tagesetappe nach Pacasmayo und wo wir gleich neben dem Pier und dem kleinen steinigen Strand nächtigten. Auf diesem Weg gab's in der Ortschaft Guadalupe einen Zwischenstopp und bei welchem wir die dortige Kirche aus dem Jahre 1560 besuchten. In der ehemaligen Iglesia y Convento de Guadalupe sind in einer Nebenkapelle sehr eindrückliche Kirchenfresken erhalten geblieben. Zudem bat man uns ins dort integrierte Museum einzutreten und in welchem einige alte Kleidungsstücke ausgestellt sind. Zudem warfen wir einen Blick in den Wandelgang des ehemaligen Klosters, der aber seine besten Tage schon lange hinter sich gebracht hat.

In diesem Abschnitt und auch über die gefahrenen Kilometer des folgenden Tages, präsentiert sich uns eine grosse Einöde aus Sand, Steinen, sowie einigen kargen Erhebungen. Zwischendurch treffen wir auf Ortschaften in zum Teil fast giftiggrüner Umgebung. So zeigt sich nämlich das grün der kilometerlangen Reisfelder und auch die Zuckerrohrplantaschen fehlen in diesen Oasen nicht. Dazu kommen in diesem Abschnitt auch noch irgendwelche Fruchtplantaschen hinzu. Einfach der Wahnsinn, wenn das begehrte Nass ins Spiel kommt, was da alles spriesst und gedeiht.

Von Pacasmayo geht es also weiter nach Huanchaco ein weiter Strandort an der Pazifikküste und welche gleichzeitig vor den Toren der Grossstadt Trujillo liegt. Diese hat mit der Umgebung heute vermutlich bereits über eine Million Einwohner. Der Strandort kommt für peruanische Verhältnisse ganz nett daher und strahlt auch ein angenehmes Ambiente aus. Wie in Pimentel hat es auch hier einmal Fischer gegeben die mit ihren Schilfbooten aufs Meer hinausgefahren sind. Doch heute scheinen diese Boote hier wohl nur noch an die vergangenen Tage zu erinnern und zieren den hinteren Bereich des recht sauberen Sandstrandes. Davor geniessen die Peruaner und einige westliche Touristen, das Seebad und einige Dutzend Surfer vergnügen sich in den zahlreichen Wellen. Da über diese Tage verschiedene Kulturdarbietungen stattfinden, kamen wir am Abend noch in den Genuss von verschiedenen Tänzen und dies direkt am Strand.

Wir verbrachten hier einen weiteren geruhsamen Tag und stellten den ersten Reisebericht von Peru fertig. Danach wird es mit den Ruinen Chan-Chan und der Besichtigung der Grossstadt Trujillo weitergehen. Übrigens zeigt sich das Wetter in den letzten Tagen nicht mehr so schön und es ist meistens bedeckt, so dass sogar ab und zu einige Regentropfen den Weg auf unsere Köpfe finden.

 

Der erste Bericht von Peru ist da,

Schon bald neigt sich der erste Monat des Jahres dem Ende entgegen und wir sind somit schon fast 3 Wochen in Peru unterwegs. In dieser Zeit folgten wir gemütlich der Pazifikküste südwärts und bekamen sicher ein anderes Bild von Peru zu sehen als erwartet. So gibt es in diesem 1.Bericht viele Küsten- und Wüstenlandschaften zu sehen und wir hielten auch an manch einem Ort das Fischerleben fest. Dazu besuchten wir einige Museen und die Grabstätte von Sipan. So ist auch auf diesem Weg ein kunterbuntes Bilderpotpourri zusammengekommen. Also viel Spass bei der ersten Bilderserie von Peru.

 

Zu dem Bilder Peru 1 (91)

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