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McRei's Weltreise

Ecuador
Reisebericht 2(86)



 

vom 19.10.2012 - 02.11.2012

Teilstrecke 1'191 Km
Kilometer 195'063 - 196'254

 

Und weiter geht es mit der Hauptstadt Quito,

Den 2.Teil von Ecuador starten wir mit der Hauptstadt Quito, die auf einer Höhe von um die 2800m liegt und wir am Freitagmorgen den 19.Oktober 2012 von Pomasqui herkommend, nach wenigen Kilometern, erreichten. Überraschenderweise war es durch die Agglomeration von Quito zu fahren kein Problem und auch das Verkehrspuff in den Strassen hielt sich in grenzen. Das ganze kam zudem ziemlich ordentlich daher und überraschte uns im positiven Sinn. Da wir von Dorothea und Paul die GPS Daten von einem Parkplatz erhielten, wo wir auch nächtigen konnten, versuchten wir diesen mit unserem nicht strassentauglichen GPS anzupeilen und was uns überraschenderweise auch gelang.

Dieser Parkplatz liegt in der Neustadt, der Besitzer heisst Fernando und wir bezahlten für 24Stunden 12.-US-Dollar. Wir waren zufrieden den Platz gefunden zu haben und konnten uns von hier aus sogar zu Fuss in den historischen Stadtteil aufmachen.

 

Also ab ins historische Zentrum von Quito,

So begaben wir uns um 9.30Uhr auf den ungefähr 3km langen Weg und zu Fuss sieht und erlebt man ja sowieso immer am meisten und deshalb wollten wir den Bus auch gar nicht in Anspruch nehmen. Bis zum frühen Abend schlenderten wir darauf also durch manch eine Gasse der Altstadt, die sich in einem sehr angenehmen Look präsentierte. So wie sich die Innenstadt heute zeigt, müssen über die letzten Jahre wohl viele Hauser renoviert worden sein und die farbenfrohen Fassaden erfreuten unsere Augen. Es war wirklich sehr reizvoll durch die belebten Gassen zu ziehen und wo wir hinschauten gab es etwas interessantes zu entdecken. Auch den vielen handelnden Menschen zuzuschauen war immer wieder eine Freude und so wurde es uns in keinem Augenblick langweilig. Leider waren am heutigen Freitag die meisten Gotteshäuser geschlossen und deshalb konnten wir unsere Nasen nur in wenige strecken. Die Iglesia San Fransisco war eine davon und die überaus üppige Innenausstattung ist das reinste Kunstwerk, also die reinste Augenweide. Am Plaza Grande oder auch Plaza de la Independencia genannt, steht unter anderem der Regierungspalast und welchen wir auf einer geführten Tour besichtigen konnten.

Als dann Mitte Nachmittag sich auch noch die Sonne zeigte, entschieden wir uns kurzerhand die Treppen zur Virgen de Quito hochzusteigen und diese befindet sich auf dem Vulkankegel am Rande des historischen Zentrums. Auf diesem Hügel, der El Panecillo genannt wird, steht die überdimensionale Statue der Virgen de Quito und sie ist das Wahrzeichen der Hauptstadt. Zudem geniesst man von hier oben einen herrlichen Blick auf das Häusermeer der Innenstadt und natürlich auch auf die darüber hinaus sich ausbreitende Agglomeration. Also einfach gesagt, hat man von hier oben aus einen herrlichen 360° Rundblick. An schönen Tagen, wenn man Glück hat also, sieht man von hier aus sogar auf einige Schneebedeckte Vulkanriesen. Dies blieb uns allerdings verwehrt und so waren nur die wagen Umrisse des Vulkanbergs Cayambe erkennbar.

Darauf begaben wir uns zurück in die Altstadt und schlenderten von dort, nicht gerade auf dem direkten Weg natürlich, der Neustadt entgegen. Wir waren dann allerdings recht froh, als der Parkplatz in Sichtweite rückte und uns kurz darauf Fernando mit der Frage begrüsste, wie war es denn? Wir konnten ihm nur von schönem und gefreutem berichten, während er bereits in den Ausgangsklamotten neben uns stand. In diesem Quartier befindet sich ja schlussendlich auch das Amüsierviertel, mit unzähligen Restaurants und Bars. Doch wir waren für dies echt zu erledigt und freuten uns nur noch ab dem bereits vorgekochten Abendessen und legten uns nach dem Znacht bald einmal auf die Horizontale.

 

Auch ein Grossteil des Samstages
verbrachten wir in den Strassenzügen von Quito,

Am Samstagmorgen lachte uns ein grandioser stahlblauer Himmel entgegen und so begaben wir uns schon vor 8Uhr auf den Weg zur Innenstadt. Vom Parkchef war da natürlich noch nichts zu sehen und so konnten wir ihm die brennende Frage wegen den samstäglichen Parkgebühren nicht stellen. Aber wir werden uns ja sicher einigen und marschierten nochmals los in Richtung historischem Zentrum. So zeigte sich die Stadt heute in einem ganz anderen Bild als gestern und dies nicht nur wegen den Sonnenstrahlen. Sie war gerade am erwachen, wurde aber sehr schnell einmal belebt und interessant. Heute Samstag waren zudem die Kirchen geöffnet und so standen einige von diesen auf unserem Programm. Wir konnten sogar die Jesuitenkirche La Compania de Jesus besuchen und welche ausserhalb der Messzeiten eigentlich ein Museum ist und man für ihren Besuch 3.-US-Doller bezahlen muss. Deshalb wollte man uns zuerst auch gar nicht in die Kirche lassen, doch auf unser drängen Beten zu wollen, musste der "Wachmeister" uns schlussendlich dennoch reinrassen. Wir setzten uns in die letzte Reihe und verfolgten die Messe, deren neben uns nur wenige Gläubige folgten. Schnell einmal sahen wir aber einige Einheimische umherspazieren und diese sind wohl kaum der Messe wegen in die Kirche gekommen. Es dauerte dann nicht mehr lange bis die Messe zu ende war und wir uns, bevor wir die Kirche verliessen, auch noch einige zusätzlich Blicke vom überaus vergoldeten Gotteshaus machen konnten, sollen in diesem doch etwa 7 Tonnen Goldblatt verarbeitet worden sein. Derweil draussen der "Wachmeister" beim Eingangstor stand und schaute, dass ja niemand mehr in die Kirche gelangen konnte, denn ab jetzt muss jeder wieder die 3.-Dollar bezahlen.

Aber auch einige andere Kirchen, die wir heute noch anschauten, überraschten uns mit einer sehr prächtigen Innenausstattung und alle waren einen Besuch wert. Vor der Kirche San Francisco hatten sie heute Samstag sogar noch eine kleine Prozession, bei welcher mit Masken verkleidete Personen einen Tanz aufführten und eine Musikkapelle begleitete diesen. Heute begegneten wir denn auch einigen westlichen Touristen, die zum Teil in Gruppen, durch die Altstadt zogen. Trotz des schönen Wetters begaben wir uns nicht noch mal zur Virgen de Quito auf den Penecillo und genossen statt dessen lieber, bis zum frühen Nachmittag, das quirlige Treiben der uns umgebenden Gassen und Plätzen. Von diesen war es nämlich immer wieder sehr interessant den Passanten zuzuschauen und wir verbrachten eine sehr kurzweilige und abwechslungsreiche Zeit.

Mitte Nachmittag hatten wir genug vom lebendigen Treiben gesehen und nahmen den Rückweg in Angriff. Dabei merkten wir schnell einmal, dass sich das heutige Leben nur in der historischen Innenstadt abgespielt haben muss, denn die Neustadt kam wie ausgestorben daher und nur bei den westlichen Fast-Food-Ketten herrschte etwas mehr Betrieb. Wir hingegen wollten heute Samstag noch in die nahe Stadt Sangolqui gelangen, denn dort findet Morgen Sonntag ein grosser Markt statt.

Da ich, zurück beim Parkplatz, von Fernando einen Weg beschreib wollte, war dieser ganz entzückt ab unserer Fahrtrichtung, denn genau dorthin wollte er heute Abend noch. Er schlug uns vor, dass wir in Mitnehmen wurden und wir uns dafür in der dortigen Hazienda, die zu einem Teil im gehört, breitmachen können und umsonst übernachten dürfen. Diesen Vorschlag fanden wir nicht schlecht und er wollte dafür nur noch schnell seine Kleidung wechseln, nachdem wir uns über die kosten des Parkplatz geeinigt hatten. So zeigte er uns den Weg und ich nahm während diesen 30km in der Wohnkabine Platz. Da es recht viel Verkehr hatte und wir nicht der mautpflichtigen Strasse folgten, dauerte das ganze eine Stunde bis wir in die Hazienda einfuhren, welche knapp 10km ausserhalb von Sangolqui liegt. Von dieser hat man einen wunderschönen Blick auf die Umgebung und da diese nicht gerade direkt an der Durchgangsstrasse plaziert ist, ist sie auch noch recht ruhig gelegen.

Er zeigte uns mit dem dortigen Mitbesitzer das Gelände und erklärte uns was sie mit diesem denn so alles vor hätten. So gibt es hier verschiedene Ballspielplätze und auch Pferde zum Reiten. Fernando begab sich nach erledigter Arbeit, mit dem Bus, zurück nach Quito, während wir hier eine ruhige Nacht verbrachten und diesen Platz gleich für zwei weitere nutzten. Efrain und seine Frau waren überaus freundlich und auch neugierig was in der westlichen Welt so alles abgeht.

 

Der Sonntagsmarkt von Sangolqui war ein
weiteres schönes Erlebnis,

Am Sonntagmorgen führen wir dann den Weg zum Marktplatz in Sangolqui und dieser farbenfrohe Markt bot uns einiges. So genossen wir die kommenden Stunden im Marktgewühl und welcher viele Einheimische anlockte. Dies war den auch nötig wenn man die Menge des Warenangebotes anschaute. Neben denn obligaten Früchten und Gemüsen, wechselten auch hier einige Kleintiere den Besitzer und auch eine Menge gefiedertes war darunter. Diese Zeigten sich an manchem Ort auch gerupft und für den Kochtopf bereit. Daneben gab's auch selbstgemachte Seile, Kleider, Schuhe und was man sonst noch so braucht im täglichen Leben. Zudem gab's Fisch und Fleisch und auch unzählige Garküchen sorgen, auf dem grossen Gelände, dass gar kein kleiner Hunger aufkommen musste. An diesem Sonntag genossen wir also einen weiteren unvergesslichen Markt.

 

Ruhetag auf der Hazienda von Fernando und Efrain,

Nach so vielen interessanten Eindrücken, von Quito sowie des Markttages in Sangolqui, hängten wir gerne einen Zusatztag auf dem Parkplatz dieser Hazienda an, wie uns Fernando zuvor bereits angeboten hatte. Diesen Ruhetag liessen wir natürlich nicht ungenutzt und trieben unsere Homepage mit dem ersten Reisebericht von Ecuador voran, der ja bis zum Stadtbesuch von Quito führt. Dieser Tag zeigte sich von der schönsten Seite und es war gar der schönste Tag seit wir in Ecuador eingereist sind. An diesem Morgen konnten wir von hier aus sogar das Haupt des Cotopaxi sehen, der im übrigen mit 5897m der 2.höchste Berg von Ecuador ist. Er war zwar noch etwas zu weit entfernt, dennoch ein atemberaubender Anblick. Der Augengenuss von diesem und von den anderen uns umgebenden Berge, konnten wir also von unserem Platz vollends geniessen und auch mit der Homepage kamen wir, an diesem ruhigen Ort, recht gut voran. Zudem rötete sich beim eindunkeln der Nachthimmel und bescherte uns eine bezaubernde Abendstimmung.

Bevor wir uns am Dienstag auf den Weiterweg machten, durften wir noch unser Trinkwasser nachfüllen und es gab dabei auch nochmals ein Plauderstündchen. Denn wie erwähnt waren Efrain und seine Frau sehr neugierig etwas über uns und aus erster Hand, von der westlichen Welt zu erfahren. Ein wirklich sehr angenehmer Aufenthalt verbrachten wir auf ihrer Hazienda, ein herzlicher Dank an dieses Paar und welcher natürlich auch Fernando gilt, der das ganze ja erst ermöglichte.

 

Auf dem Papallacta Pass, auf gut 4000m, schneite es;

Unsere Fahrt führt in der Folge zum Papallacta Pass und dieser weisst eine Höhe von fast 4070m auf. Da wir hier ein schönes Plätzchen fanden, blieben wir auf Passhöhe für die Nacht stationiert und dies ist damit unser höchstgelegener Nachtplatz der bisherigen Reise. Den angebrochenen Nachmittag verbrachten wir bei einem Spaziergang durchs Gelände und arbeiteten nochmals einwenig an unserer Homepage. In der Nacht setzte ein dauerregen ein und als ich um 6Uhr auf unserem Kabinendach die Regentropfen nicht mehr hörte, nahm ich an, dass es endlich damit aufgehört hat. Als ich eine Stunde später aus dem Fenster schaute, hatte sich bereits eine feine weisse Decke über die Region gelegt und ich staunte nicht schlecht und meldete dies erfreut Adi. Wir standen kurze Zeit später auf, genossen im Schneetreiben unseren Zmorgen, knipsten einige Fotos und machten uns kurz nach 8Uhr auf die Hinunterfahrt in Richtung Papallacta. Die kleine weisse Pracht war eine willkommene Abwechslung die uns ganz gut gefiel und es ist doch schon manch ein Monat her seit dem letzten Schneetreiben. Bereits 200m tiefer, fing es an zu Regen und die Landschaft zeigte sich dort schon wieder im gewohnten grünen Gewand.

Da wir bei diesem Regenwetter von der uns umgebenden Landschaft nichts mitbekommen, stellten wir uns auf einem grossen Platz bei einem Thermalbad hin und verbrachten den restlichen Tag bei Spiel, Musik und naschten ab und zu eine Kleinigkeit, während es draussen weiter regnete.

 

Der grösste Wasserfall Ecuadors gab's
zu unserem 2000.Reisetag,

Am kommenden Morgen setzten wir dann unsere Talfahrt zufrieden fort, denn wir hatten, neben dem Spielspass, gestern auch noch den ersten Teil unsere Homepage von Ecuador fertiggestellt. So fuhren wir am 2000.Reisetag zum San Rafael Wasserfall und dieser ist mit 145m Fallhöhe der höchste im Lande und liegt an der Strecke nach Lago Agrio. Diesen erreichten wir nach einem 20minutigen Fussweg durch einen üppig wuchernden Regenwald und der Anblick des imposanten Wasserfall war wirklich grossartig. Am Aussichtpunkt, der ausgezeichnet Plaziert ist, kreuzten wir sogar noch eine Gruppe Affen, die in den Bäumen über uns herumturnten. Viele Äste der uns umgebenden Bäume waren voller Moos, oder mit einem Schlingpflanzenbewuchs überzogen und wir fühlten uns wie Tarzan im Dschungel.

Zurück beim Parkplatz fragten wir den Angestellten des National Parks ob wir hier übernachten dürften und da es für ihn kein Problem darstellte, nutzten wir die Gelegenheit. Deshalb stieg ich am kommenden Morgen nochmals zum Wasserfall hinunter, um nochmals einen Augenschein von diesem zu nehmen. Im Hinterkopf dachte ich dabei natürlich auch einwenig an die Affenbande, diese zeigte sich mir hingegen am heutigen Morgen nicht mehr. Meine Augen erfreuten sich aber auch ab dem zweiten Anblick des spektakulären San Rafael Wasserfalls und dieser Zeigte sich mir heute zusätzlich mit einer seitlich aufsteigenden Nebelbank, welche dem ganzen ein spezielles Aussehen verlieh. Durch den grünen Dschungel begab ich mich darauf zurück zum Fahrzeug, wo Adi am Computer sass und Bilder der vergangenen Tage sortierte.

 

Auf dem Weg ins ecuadorianische Amazonasgebiet,

Da wir unseren Routenplan geändert hatten, folgten wir ab dem Wasserfall weiterhin der Strasse ins Amazonasgebiet von Ecuador und erreichten so nach etwas 120km die Stadt Lago Agrio. Eine gute Teerstrasse begleitete uns dabei ins Tiefland und folgte zuerst dem Rio Quijos, nur einem Bergkamm folgend und anfänglich noch einige hundert Meter höher gelegen. Der Rio Quijos mündet darauf in den Rio Aguarico und dieser begleitet uns in der Folge bis zur oben erwähnten Ölstadt. Die Vegetation zeigte sich entlang der ganzen Strecke sehr üppig, grün und anfänglich waren die Bäume noch mit vielen Bromelien versehen, die dann in den tiefer gelegenen Regionen aus dem Landschaftsbild verschwanden. Am Wegrand lagen einige kleinere Siedlungen, vermehrt waren es nun einfache Holzhäuser und immer wieder tauchten auch verstreut gelegene Höfe auf.

In Lago Agrio verbrachten wir denn restlichen Nachmittag und die Nacht, bevor wir uns am nächsten Morgen unseren Amazonasabstecher Richtung El Coca fortsetzten. Vom Temperaturanstieg waren wir natürlich nicht überrascht und so schlotterten wir vorgestern auf 4000m bei unter 10° im Auto und heute zeigt das Thermometer, in diesem, doch stolze 35° an und wir triefen von Schweissperlen. Wir müssen uns zuerst wieder an diese Hitze gewönnen, doch das geht meistens recht schnell. In einer Bäckerei fanden wir zu unserer Freude feine Gebäcke und nicht einmal so schlechte Gipfeli.

 

Eine Fähre bringt uns über den Rio Aguarico
und weiter rollt das Auto El Coca entgegen,

Nach der ersten heissen Nacht, verbracht neben einem Park in Lago Agrio, nahmen wir die Fahrt in Richtung El Coca auf und nach nur einer handvoller Kilometer erreichten wir den Rio Aguarico und welchen wir mit einer Fähre überqueren müssen. Die Tage dieser sind zwar gezählt, denn gleich daneben entsteht ein imposantes Brückenwerk und nicht mehr all zu lange wird es dauern bis das erste Auto diese überqueren wird. Doch heute dürften wir noch, für 1.50 Dollar, die abenteuerliche Fährfahrt in Anspruch nehmen. Wir genossen die kleine Flussfahrt und auf der anderen Seite begleitet uns eine weiterhin gut unterhaltene Teerstrasse bis El Coca, welche Ortschaft am Rio Napo liegt. Entlang dieser Strasse, wie im übrigen bereits auf dem Weg nach Lago Agrio, führt eine Ölpipeline die an der Pazifikseite ihr Ende findet.

Die Landschaft zeigt sich auch entlang dieses Abschnittes satt grün, mit vielen Palmen und anderen Dschungelbäumen versehen und wir erfreuen uns ab der gebotenen Szenerie. Neben noch dschungelartigen abschnitten, wurde in dieser Region doch auch bereits viel abgeholzt, sehen wir weidende Kühe und fahren an Kakao-, Ölpalmplantaschen und Maisfelder vorbei. Zudem erblicken wir in dieser Region viele Holzhäuser, aber nicht nur, halten sich diese, im Moment wenigstens noch, mit den neueren aus Betonziegelsteinen gebauten die Waage. Uns gefallen die Holzhäuser allerdings besser und so lichteten wir von diesen auch einige mit unserer Kamera ab. Wir passieren auf dem 80km langen Weg nach El Coca kleine Ortschaften und sind ab dem hiesigen Verkehrsaufkommen echt überrascht. In dieser Gegend begegnen wir plötzlich auch unzähligen Motorrädern und welche bis hierhin für Ecuador fast als ein Fremdwort schienen. Zudem entdeckten wir in dieser Region auch einige alte Chivas Busskabinen, die allerdings auf neue Fahrzeuchassis gebaut sind. Somit sind diese bei weitem nicht so reizvoll wie diejenigen von Kolumbien, aber dennoch interessant. Einige von ihnen sind bis übers Dach hinaus mit Personen und Waren gefüllt und deshalb gefällt uns auch dieser Anblick, auch wenn das ganze so sicher nicht ganz ungefährlich ist.

 

El Coca,

In El Coca spazierten wir nach Ankunft durchs Städtchen, sowie der Quaimauer entlang und welche dem Rio Napo entlang führt. Der Rio Napo gehört zu den fielen Flüssen im Amazonasbecken und von hier aus startete im Jahre 1542 der Spanier Francisco de Orellana seine Expedition, wo er nach 9Monaten Flussfahrt den Atlantik erreichte und von welcher der Amazonas seinen Namen bekam. Er war zudem der erste Europäer der die Durchquerung des südamerikanischen Kontinentes, von West nach Ost, gelang. Am Quai warten dann auch die Boote für die Touristen, die gerne einen Ausflug in den nahen Dschungel unternehmen möchten. Am hiesigen Ufer hat es zudem einen kleinen Souvenirladen der Shuar Indigena und einige traditionell gekleidete Frauen versuchen diese zu verkaufen. Am Weg zurück ins Zentrum, passieren wir einige Garküchen mit Fischen und dicken fetten leicht gelblichen Larven. Nach diesem Augenschein, führen wir an diesem Nachmittag noch ein Stück weiter und verbrachten unsere Nacht neben einer Tankstelle in Loreto.

 

Nach dem Markt in Loreta, folgte eine
nicht gewünschte Überraschung;

Bevor wir uns von hier aus auf den Weiterweg begaben, streiften wir am Sonntagmorgen noch durch den hiesigen urchigen Markt und dieser wurde rege von den Menschen der Umgebung besucht. So kreuzten hier auch unzählige dieser alten Chivas Busse auf und die voll beladen zum oder vom Markt gingen, einfach haben in der Zwischenzeit die Besitzer der Ware gewechselt.

Die weiterhin sehr gute Strasse führt uns dann allmählich ins Andengebirge zurück und wir erreichten vorübergehend bereits einmal wieder die 1200m Marke. Die Landschaft zeigt sich auch hier von der üppigen Seite und mit einem kunterbunten Pflanzenmix. Dazwischen zeigt sich aber auch manch eine Partie, vor allem für den Maisanbau, abgeholzt und auch immer wieder begegneten wir der Kakaopflanze. Zwischen all diesem verstreut liegen kleine Höfe und Ortschaften. Für ein spezielles Flair sorgen dabei die Holzhäuser die auf stelzen gebaut sind. Aber auch entlang dieser Strecke werden die neueren Häuser mit Betonziegelsteinen gebauten und laufen den Holzhäusern langsam den Rang ab. So waren wir mit unserem neu dazugekommen Loop sehr zufrieden und uns gefiel es gut durch diesen Landschaftsstrich, den äusserten Amazonasteil, zu kutschieren.

Doch was ist denn da vorne, bei einer Brücke standen plötzlich unzählige Autobusse und wir fragten uns was gibt es denn hier für eine Sehenswürdigkeit. Doch beim zweiten hinschauen merkten wir allerdings, dass die zu überquerende Brücke für den Schwerverkehr, mittels Stahlträger, gesperrt war und nur noch Pkws diese passieren können. Scheibenkleister, sind wir doch nur noch knapp 30km von der Route #45 entfernt und müssen wegen der nun gesperrten Brücke einen Umweg von gut 400km in kauf nehmen, dass darf doch nicht wahr sein. Da es für uns, nach einem Augenschein, tatsächlich kein Weiterkommen gab, blieb uns nichts anderes übrig als den gleichen Weg über El Coca, Lago Agrio bis nach Baeza zurückzufahren, um von dort der Strasse #45 nach Tena zu folgen, wo wir dann bei Narupa auf die von El Coca herkommende Strasse treffen werden. So wie wir vermuten wurde die Brücke aus Sicherheitsgründen für den Schwerverkehr gesperrt. Werden doch in dieser Region viele Brücken ersetzt oder saniert. Aber wie lange es bei dieser noch dauern wird steht in den Sternen geschrieben und so wissen wir nur eines, dass in El Coca nichts angeschrieben war und wir den Rückweg so oder so in kauf nehmen müssen. Die Überlandbusse haben dies so gelöst, in dem sie bis zur Brücke fahren und dort die Passagiere diese zu Fuss überqueren lassen, um dann auf der anderen Seite von einem anderen in Empfang genommen zu werden.

So gab es an diesem Sonntag für einmal wieder eine etwas längere Tagesetappe, denn wir entschieden unseren ersten Teil der Rückfahrt bis nach Lago Agrio zu machen. Denn hier erwarten uns wenigsten für das Frühstück weine Gipfeli! Über den Rio Aguarico können wir so auch nochmals die kleine Fährfahrt geniessen und stellten uns in Lago Agrio an den selben Platz, wie auf der Hinfahrt, hin. Zum Glück führen einem gute Teerstrassen durch diese Region, die Landschaft ist abwechslungsreich und die Treibstoffpreise sind günstig und fallen deswegen nicht gerade so ins Gewicht.

 

Von Lago Agrio nach Tena,

Die 2.Etappe, nach dem wir den Loop via El Coca nach Narupa, wegen einer Brücke, nicht vollenden konnten, führte uns weitere 170km auf der identischen Strasse zurück und wir erreichten am frühen Nachmittag Baeza. Wir stellten uns in Baeza hin und diese Ortschaft liegt bereits wieder auf fast 2000m, nachdem wir in Lago Agrio nur gute 300Höhenmeter hatten. Somit waren auch hier die Temperaturen wieder angenehmer und wir verbrachten den angebrochenen Nachmittag in diesem verschlafenen Nest.

Am nächsten Tag folgten wir dann der #45 in Richtung Tena und die Strasse führt einem dabei entlang der auf der einen Seite sich erhebenden Andengebirgskette und der sich vor einem flach ausbreitenden Amazonasebene. Die Vegetation zeigt sich sehr grün und üppig und so wachsen gleich neben einander Flechten, Moose, Bromelien, Palmen und viele andere Pflanzen und die dazugehörenden Blüten sorgen für hübsche Farbtupfer. In Tena unternahmen wir einen kleinen Stadtbummel und Einkauf. Hier sehen wir denn auch in einem Strassenrestaurant die ersten grillierten Meerschweinchen, die für unseren Geschmack allerdings bereits etwas verkohlt daherkamen.

 

Abstecher nach Misahualli,

Einige Kilometer hinter Tena gab's einen Abstecher zur am Zusammenfluss des Rio Napo und des Rio Misahualli gelegenen Ortschaft Misahualli. Der Blick vom dortigen Sandstrand auf den Zusammenfluss dieser beiden Flusse war nicht leid und am Ufer warten auch hier Boote auf Touristen, welche gerne eine Tour auf diesen Flüssen in den Dschungel unternehmen möchten. Im Zentrumspark vergnügten sich zudem Affen und es war für uns kein Problem diesen, bei ihrem sehr lebhaften Spieltrieb, eine Stunde zuzuschauen. So schlugen die einen mit Steinen auf Kernen, um an die begehrte Nuss zu kommen, während andere einfach einander Nachjagten. Ein kluges Kerlchen hat dagegen von einem Jungen ein Glacestengel geraubt und schlug ebenfalls mit einem Stein auf dieses ein. Flachgedrückt hielt er diesen dann wieder in die Höhe und staunte ab dem ganzen. Darauf schlug er den flachgedrückten Glacestengel gleich selber einige Male auf die Betonbank bis dieser anfing zu schmelzen. Diese Flecken berührte er mit den Fingern, nahm diese in de Mund und schleckte kurz darauf die entstandene lache mit der Zunge auf. Danach dauerte es nicht mehr lange bis das ganze restliche Glace in seinem Bauch verschwand und daraus schliessen wir, dass ihm das Eis nicht schlecht geschmeckt haben muss.

Auf unseren Lippen war ein grosses Schmunzeln gezeichnet und nicht nur diese Situation brachte uns dabei zum Lachen. So war das ganze eine echt amüsante Angelegenheit. Darum schauten wir am kommenden Morgen nochmals vorbei und siehe da, die Affenbande war bereits wieder sehr Aktiv und eine weitere Stunde verging wie im Flug.

 

Von Misahualli nach Puyo,

Um 9Uhr verabschiedeten wir uns vom spassigen Vergnügen und überquerten die einspurig geführte Metallhängebrücke über den Rio Napo. Am anderen Flussufer folgten wir dann der Strasse bis wir wiederum die #45 erreichten. Bei dieser angekommen ging's nach links und wir folgten der Strasse nach Puyo. Kurz vor erreichen der Stadt füllten wir noch unseren Dieseltank und konnten bei dieser gleichzeitig auch noch unsere Trinkwasserreserve nachfüllen.

In Puyo streiften wir darauf durch Zentrum und nach der Ortschaft Shell, einige Kilometer weiter, stellen wir uns oberhalb des Rio Pastaza für die Nacht hin. An dieser Stelle entzückte uns auch noch ein Regenbogen. Nach dem Abstecher nach Misahualli, welches auf 400m gelegen ist, zeigt uns heute Abend das GPS bereits wieder eine Höhe von 1100m an.

 

Viele Wasserfälle gibt's entlang der Strasse nach Baños,

Ab jetzt führt uns de Weg zurück ins Andengebirge, wo wir die kommenden Tage verbringen werden und darauf wird es uns in Richtung Pazifik treiben. So liegt als nächstes der sehr touristische Ort Baños auf unserem Reiseweg und hier treffen wir auf unzählige einheimische Touristen, aber auch manch einer aus unseren Breitengraden verirrt sich hierher. Auf diesem Streckenabschnitt nach Baños gibt es unzählige Wasserfälle zu bestaunen und drei dieser sind mit Sicherheit einen Zwischenstop wert. So heisst von unserer Seite herkommend der erste Pailon del Diablo, gefolgt vom Manto de la Novia und einige Kilometer vor Baños stürzt das Wasser über den Agoyan Wasserfall in die tiefe und alle diese drei sind recht eindrücklich. Da Adi beim Pailon del Diablo ein kläffender Hund so nervte wollte er diesem mit einem Stecken nachrennen, dabei stolperte er über seine eigenen Füsse und trug als Erinnerung einige blaue Flecken sowie Schürfungen davon. Zudem gibt es in den bereichen der Wasserfälle einige Seilbahnen, die Gitterkäfige werden hier "Tarabita" genannt und mit diesen kann man die Schlucht überqueren. Natürlich fehlen in diesem Bereich auch die Canopy Anbieter nicht und diese haben die nötigen Seile über den Canyon gespannt und versuchen so einige wagemutige Touristen anzulocken. Also ein in schöner Szenerie eingebeteter kleiner Vergnügungspark.

 

Baños,

Dementsprechend viele Unterkünfte hat es in Baños und wie oben bereits erwähnt, treffen wir hier auf unzählige, auch westliche, Touristen. Dies merkt man ebenfalls an den Souvenirständen und den vorhandenen Restaurants, Bar und Diskotheken an. So soll Baños, nach den Galapagos Inseln, der 2.touristischte Ort in Ecuador sein. In dieser Ortschaft werden unter anderem aber auch Süssigkeiten hergestellt und so kann man am Strassenrand den "Alfenique" Fabrikanten direkt beim Handwerk zuschauen. So schlagen diese ihre elastische Striemen über einen Ast, bis die süsse Masse die richtige Konsistenz auffeist. Daneben werden auch viele Zuckerrohrstücke für den Verkauf bereit gestellt. In der hiesigen Basilica de Nuestra Señora del Agua Santa reihen sich Gemälde von Rettungstaten der heiligen Jungfrau aneinander. Und über diesen Ort thront dann noch der gut 5000m hohe Vulkanberg Tungurahua, der im Jahre 2006 sein letztes Grollen mit einem mächtigen Ascheauswurf zeigte. Im Jahre 1999 müsste die Ortschaft Baños gar evakuiert werden.

 

Der letzte Abschnitt dieses 2.Ecuadorteils
bringt uns von Baños nach Riobamba,

Auf der Fahrt Baños nach Riobamba sehen wir denn auch noch unzählige Aschefelder dieses Ausbruches von 2006. So führt heute die Strasse nach Riobamba direkt durch einige solcher Aschefeld und von der ehemaliger Strasse sieht man im ersten Teilstück nichts mehr. Der Vulkanberg Tungurahua zeigt sich uns leider nur zwischen zwei vorbeiziehenden Wolkenfelder, also nur für einen winzigen Augenblick.

So beenden wir hiermit unseren 2.Teil von Ecuador der uns in aller Hinsicht allerlei geboten hat. Wir genossen die Hauptstadt Quito, den quirligen Sonntagsmarkt von Sangolqui und neben dem grössten Wasserfall, unternahmen wir auch noch einen Abstecher in das Amazonasgebiet dieses Landes. Wir hatten Schnee, Regen, kalt und heiss, also wahrlich ein kunterbunter und abwechslungsreicher Trip.

 

Uns gefällt das Umherziehen in Ecuador,

Wir sind bereits soweit und nach dem Besuch der Hauptstadt Quito, dem quirligen Sonntagsmarkt von Sangolqui, dem Besuch des grössten Wasserfalls, der sich San Rafael nennt, beschliessen wir unseren 2.Teil der Reise durch Ecuador mit dem Abstecher ins Amazonasgebiet und der darauf folgenden Rückkehr ins Andengebiet bei Baños. Wir nehmen weitere unzählige schöne Erlebnisse mit auf unseren weiteren Reiseweg und freuen uns jetzt bereits was der weitere Reiseweg noch bieten wird. Ecuador empfinden wir bis dahin als ein sehr angenehmes Reiseland und die vielen verschiedenen Gesichter gefallen uns ausgezeichnet. Jetzt hoffen wir allerdings, dass in den kommenden Tagen auch das Wetter es gut mit uns meint und wir einige der hiesigen Bergriesen auch noch zu Gesicht bekommen. Ob es beim ersten Anlauf bereits geklappt hat, erfährt ihr im 3.Teil von Ecuador.

 


Zu dem Bilder Ecuador 2 (86)

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