McRei's Weltreise

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Reisebericht:  Mexiko Teil 3 3(149)  



 

vom 28.05.2016 - 17.06.2016

Teilstrecke 1'673 Km
Kilometer  283'556  - 285'229

 

Unterwegs in der Wiege von Mexiko,

Der folgende Reiseabschnitt führt uns durch die Wiege Mexikos, dieser beschert uns damit einige historische Städte und mit der heutigen Grossstadt Querétaro beginnt das Ganze.

Der Bummel durch die Innenstadt gestaltet sich als sehr abwechslungsreich, wo einst der Unabhängigkeitskampf 1810 begann und wir geniessen einen vollen Tag in deren Gassen. Das Wahrzeichen der Stadt ist ein 1280m langer Aquädukt und der zwischen den Jahren 1726-38 erbaut wurde. Wir besuchen interessante Häuser, schauen in verschiedene Kirchen rein und geniessen einfach das heutige Stadtleben. Unter den Bögen des Aquädukts wurden verschiedene Fabelwesen plaziert und auch von diesen einen Augenschein zu nehmen macht Spass. Dazu prägen unzählige bunte Wandmalereien, Skulpturen und Springbrunnen das Stadtbild und versprühen damit dem Ganzen eine angenehme Atmosphäre. Auf den Plätzen und Gassen ist vor allem in den Abendstunden viel los. Um diese Uhrzeit mischen sich auch viele Strassenkünstler unter die Passanten und alle hoffen eine kleine Gabe von diesen abzubekommen.

 

San Miguel de Allende,

Nur gut 60km entfernt liegt San Miguel de Allende, wo Ignacio de Allende 1779 geboren wurde und der ein Freiheitskämpfer der ersten Stunde war. In seinem Geburtshaus ist heute ein Museum untergebracht und auch diese Stadt bietet uns unzählige schmucke Gassen sowie interessante Gebäude, so dass auch der hiesige Spaziergang der reinste Genuss ist. Die Kleinstadt bietet ein angenehmes Ambiente, vor allem um den Zentrumsplatz, liegt auf rund 1900m und ist damit noch etwas höher gelegen als die zuvor besuchte Grossstadt.

 

Kloster Atotonilco,

Nur ein handvoller Strassenkilometer entfernt liegt das Kloster Atotonilco, welches 1740 gegründet wurde und in welchem am 17.09.1810 eine Gruppe Aufständischer die Kirchenfahne, mit dem Bildnis der Jungfrau von Guadalupe, entwendete. Mit dieser ging es zurück nach San Miguel de Allende und wo dessen Anführer die Spanier aufforderte die Waffen niederzulegen, welche dies taten und sich der Truppe um Ignacio de Allende anschlossen.

Das Kirchenschiff der Klosterkirche ist im Übrigen voller geschichtsträchtiger Malereien verziert die ende des 18Jahrhundert entstanden, im 2000 restauriert wurden und damit ein wahres Juwel sind.

 

Dolores Hidalgo,

In Dolores Hidalgo rief ein Tag vor der Fahnenentführung der Priester San Miguel Hidalgo seine Kirchengemeinde zusammen und endete mit dem „Schrei von Dolores“ seine flammende Predigt zur Unterdrückung und womit der Unabhängigkeitskampf seinen Anfang nahm.

Die 4 Freiheitskämpfer der ersten Stunde waren, Ignacio de Allende, San Miguel Hidalgo, Aldama und Jiménez und welche nach ihrer Festnahme durch die Spanier hingerichtet wurden. Als Abschreckung hängte man deren Köpfe an den vier Ecken des Festungsgebäudes „Alhóndiga de Granaditas“ in Guanajuato zur Schau und dies gleich 10 Jahre lang (1811-1821). Doch der mexikanische Freiheitskampf war nicht mehr zu stoppen, nahm seinen Lauf und endete erst am 24.August 1821 mit der Unabhängigkeit von Spanien, welche allerdings diese erst 1836 anerkannten.

 

Guanajuato,

Guanajuato, die 1546 nach Silberfunden gegründet wurde, liegt auf gut 2000m und die eine mit Tunnels durchlöcherte Stadt ist, die von kargen Berghängen umgeben ist. Sie ist ebenfalls eine sehr interessante Stadt in der es viel zu entdecken gibt und neben dem Verkehrspuff welcher sich durch die engen Gassen zwängt, gibt’s als Gegensatz unzählige ruhige Plätze auf denen man sich verweilen kann. Von einem Aussichtspunkt thront das riesige Monument „El Pipila“ auf das Dächermeer Guanajuato hinunter und welches den todesmutigen indianischen Minenarbeiter darstellt welcher im Freiheitskampf des hölzerne Tor der Festungsanlage „Alhóndiga de Granaditas“ in brand setzte. Von hier oben anerbietet sich einem zudem eine wirklich exzellente Aussicht auf das buntbemalte Häusermeer dieser ehemaligen Minenstadt und welcher Besuch, des stetigen auf und ab, recht anstrengend ist.

 

In La Higuera besuchen wir Gumaro,

Nach dem Besuch einiger historischen Städte Mexikos, setzen wir unsere Fahrt über León nach Aguascalientes fort. Die Landschaftsszenerie versteckt sich weiterhin hinter einer starken Dunstglocke und bietet dadurch nicht viel Aufregendes.

In Aguascalientes spazieren wir durch das Zentrum und begeben uns von dort aus, am 4.Juni, zu Gumaro Haus und der in La Higuera im Bundesstaat Zacatecas wohnt. Dieser Mann hat uns bei der erstmaligen Durchfahrt im 2009 des Fahrzeuges wegen angesprochen, im 2011, damals auf dem Weg nach Argentinien, hatten wir ihn erstmals besucht und nun heute auf dem Weg zurück in die USA gab’s ein Wiedersehen. Der Empfang war wirklich sehr herzlich und woraufhin wir das Wochenende in seiner Gesellschaft verbrachten. Es gab viel zu erzählen und wir genossen die gemeinsame Zeit. Zum Abschied schenkt er uns ein Glas von seinem weissen Blumenhonig den er mit einem anderen Imkerfreund Produziert und von welchem er gleich Tonnenweise nach Japan exportiert. Auch die erhaltenen „La Guadalupana“ eine Regionale Spezialität mundet uns sehr gut und wir geniessen dieses süsse Gebäck bis zum letzten Biss.  Leider hat er seine Toggenburger-Geissen verkauft und somit können wir den Geissenkäse nicht mehr verköstigen.

Via diese Zeilen möchten wir uns bei Gumaro nochmals für seine Gastfreundschaft bedanken und der Besuch wird uns in sehr schöner Erinnerung bleiben.

 

Mit Zacatecas folgt die letzte Kolonialstadt,

Das Wetter zeigt sich über die vergangenen Tage dunstfrei, so ist es ein Genuss mit den Augen über die hügelige Landschaft zu schweifen und die knapp 200km lange Fahrt nach Zacatecas ist angenehm.

Mit Zacatecas folgt die letzte eindrückliche Kolonialstadt und welcher Bummel durch die Innenstadt wir auch diesmal aufs äusserste geniessen. Vom „La Bufa“, dem Hausberg aus,  den wir zu Fuss erklommen haben, geniessen wir die Sicht auf die Innenstadt und wo wir beim Park neben der einstigen Stierkampfarena übernachteten und welche zu einem schmucken Hotel umgebaut wurde. Hier liegt auch der aus 39 Bögen bestehender Aquädukt, der Ende des 18.Jahrhundert erbaut wurde und er soll bis 1921 der Trinkwasserversorgung gedient haben. In der Innenstadt sind die vielen elektrischen Kabel im Erdreich verschwunden, dazu wurden unzählige Häuser restauriert und damit hat die Kolonialstadt ein anderes Gesicht erhalten. Im Übrigen erreichten die ersten Konquistadoren diesen Platz bereits 1531, wo man 1546 auf reiche Silberadern stiess und womit ein rascher Aufschwung begann.

 

Real de Catorce,

Auf dem Weg zurück in die USA führt der restliche Weg in Richtung Monterrey und auf welchem Weg es einen Abstecher zur ehemaligen Silberstadt Real de Catorce gibt. Auf der rund 300km langen Fahrt, Zacatecas – Real de Catorce, verlieren sich nur wenige Mini-Ortschaften und noch weniger Tankstellen begegnen wir entlang diesem Streckenabschnitt. Diese karge Hochebene bewegt sich zwischen 1800-2200m, auf welcher aber tausender zum teil bizarr gewachsenen Yucca-Bäumen gedeihen und die damit für etwas Abwechslung besorgt sind.

Der Ort liegt dann auf 2750m inmitten einer einsamen Berglandschaft. Diese Region auf Schusterssohlen zu erkunden ist einfach traumhaft und neben einer interessanten Vegetation, die hauptsächlich aus verschiedenen Agaven und Kakteen besteht, gibt‘s den umständen wegen viele Ruinen der ehemaligen Silberminen zu entdecken. Auch Real de Catorce selbst ist interessant zu durchstreifen, auch wenn das Ganze im Vergleich zu unserem ersten Besuch, im 2010, viel touristischer daherkommt.

Hier oben bleiben wir gleich vier Nächte, denn neben der reizvollen Umgebung die es zu entdecken gibt, wollen wir in diesem angenehmen Klima auch noch unsere Homepage bis hierhin fertigstellen. Da wir in den vergangenen Tagen so viel im Bilde festgehalten haben gibt’s viel Computerarbeit, dazu haben wir nur einen und somit setzen wir unsere Reise erst am Dienstag den 14.Juni 2016 fort.

 

Durch die Sierra Madre Oriental,

Nach dem angenehmen Aufenthalt in Real de Catorce nehmen wir die letzten Kilometer zur US-Grenze auf uns, dabei durchfahren wir einen Teil der Sierra Madre Oriental und welche uns eine überraschen abwechslungsreiche Landschaftsszenerie bietet.

Doch da die Gravelpiste nach Galeana immer schlecht wird, kehren wir zur Ortschaft zurück und folgen von dort aus lieber der Teerstrasse nach Monterrey. In diesem Bergmassiv ragt im Übrigen der höchste Berg, Cerro el Potosi, immerhin 3710m himmelwärts und welcher direkt vor den Toren der Grossstadt (550m) liegt. Diese erreichen wir also in der Folge via einer geteerten Strasse und via die Kleinstädte Linares, Montemorelos, Santiago. Auf diesem Weg macht sich die Batterie bemerkbar und da wir genügend Peso auf uns tragen, eine gute Offerte erhalten, tauschen wir diese hier in Mexiko noch aus.

In dieser Hitze verspüren wir keine Lust mehr durch Monterrey zu schlendern, fahren ohne zu stoppen mitten durchs Zentrum und folgen für den letzten Abschnitt weiter der #85libre, via Sabinas Hidalgo, nach Nuevo Laredo. Dort kaufen wir Motorenöl, einige Lebensmittel und werden so schnell die letzten mexikanischen Pesos los. Am 18.Juni 2016 endet unsere Mexikoreise die uns weitere schöne Eindrücke geboten hat und nach überqueren der Brücke über den Rio Bravo erreichen wir die USA. Ein riesiges Vergehrsaufkommen hat es an dieser Grenze bereits in den frühen Morgenstunden dieses Samstages und nach dem bezahlen des Brückenzoll (26.-Peso) erreichen wir die US-Grenzstation. Zuvor geben wir noch den mexikanischen Immigrationszettel ab und wollen dafür einen Stempel in den Pass haben, doch um diesen zu kriegen war es, wie schon vor rund 6 Jahren, ein harter Kampf. Ich blieb aber hart, denn wir wollen bei einer allfälligen weiteren Einreise nach Mexiko keine Busse bezahlen, denn bei der ersten Ausreise aus Mexiko, bei Tecate, erhielten wir keinen in den Pass gedrückt und mussten damals bei der folgenden Einreise eine Busse über 1000Peso berappen und was uns gewaltig nervte.

Die Einreise in die USA war dann überraschend einfach. Unser Auto wurde nur ganz flüchtig angeschaut und nach dem vorweisen des US-Visa erhalten wir unsere Aufenthaltsgenehmigung über 6 Monate. Damit dürfen wir nun bis zum 17.Dezember 2016 hier verweilen und in welcher Zeit wir nochmals durch das Coloradoplateau Reisen möchten, bevor es zum ersten Mal, nach bald Zehn Jahren, einen Abstecher in die Schweiz gibt.

 

Reisebericht 149 ist Online,

Dieser Reiseabschnitt führt uns durch die Wiege von Mexiko und damit bekommen wir zum Abschluss unserer Mexikoreise noch einige historische Städte zu Gesicht. So liegen an unserem Wegrand zurück in die USA, Querétaro, San Miguel de Allende, Dolores Hidalgo, Guanajuato, Aguascalientes, Zacatecas und welche Innenstädte zu durchstreifen sehr interessant war.

Dazu beschert uns die Gebirgsregion um die ehemalige Silberstadt (2750m) viel Abwechslung, was auch für die Sierra Madre Oriental gilt und die kurz vor der Grossstadt Monterrey liegt.

 

 Zu dem Bilder Mexiko 3 3(149)  

  Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

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