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McRei's Weltreise

Mexiko
Reisebericht 5 (39)

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vom 04.03.2010 - 23.03.2010

Teilstrecke 966 Km
Kilometer 117'100 - 118'066

 

Die Mex190 brachte uns auf einer sensationellen
Strecke zurück ins Gebirge,

Von Juchitan ging unsere Fahrt über Sto. Domingo Tehuantepec, auf der Mex190, in Richtung Oaxaca, Hauptstadt des gleichnamigen Staates. Gleich hinter der Ortschaft hatte es noch eine Militärkontrolle, sie blieb aber überraschenderweise die einzige auf dieser Gebirgsstrecke, sogar bis zum Ende des Staates Oaxaco, von welchem wir später in den Staat Puebla wechseln werden. Diese kurvenreiche Gebirgsstrecke zählt für uns mit zu den schönsten Landschaftsszenerien welche wir durch Mexiko angetroffen haben. Das Landschaftsbild wechselte zwar vom üppigen bewaldeten Grün, welches wir in Chiapas hauptsächlich antrafen, wieder in eine mehrheitlich brauntönige Landschaft. Doch die Durchfahrt durch schön farbige Fels Canyon, gespickt mit Kakteen, Agaven oder Sträucher, sowie entlang einiger Flüsse, bot mit dem Kontrast des stahlblauen Himmel eine herrliche abwechslungsreiche Fahrt. So gab es auch immer wieder Fotostops und auch die Weitsicht war für einmal nicht schlecht. Also wirklich eine abwechslungsreiche und herrliche Fahrt, die uns von Meereshöhe wieder auf ungefähr 1500m brachte. 

Noch viel Handarbeit für den hiesigen Mezcal, der anderswo Tequila heisst,

In der Gegend wird auch wieder vermehrt Agaven angepflanzt, die sie für das Mezcal Getränk, der anderswo Tequila heisst, benötigen. Um Matatlan hat es im Gegensatz zu dem Gebiet von Tequila noch viele kleine Betriebe in welchem das Getränk mit viel Hand- und Pferdekraft produziert wird. So werden hier im Gegensatz zu den moderneren Fabrikationen die Agavenknollen noch in Erdlöchern gargekocht. Danach wird mit Hilfe von Pferdekraft und Steinpresse, aus den zerkleinerten Stücken der Saft ausgequetscht. In grossen Bottichen wird der Saft dann zur Gärung gebracht, bevor er durch die einfachen Destillierapparate läuft. Diese Art der Herstellung ist viel Arbeitintensiver, aber zum zuschauen auch viel interessanter. 
 

Prespanische Ruine von Mitla,

Kurze Zeit später besuchten wir in Mitla eine weitere Ruinenstätte. Diese wurde hauptsächlich von den Zapoteken errichtet und ab dem 10.Jh. von den Mixteken übernommen und erweitert. Im religiösen Zentrum der „Grupo de las Columas“ sind noch sehr schöne verschiedenartige geometrische Steinmosaike erhalten geblieben. Als die Spanier im 16.Jh. hier auftauchten war Mitla immer noch ein funktionierendes Zeremonial -Zentrum. Diese erbauten in der Folge auf der Ruine des zerstörten Tempels, mit dessen Steinen, eine Kirche. Das Dorf erweckte bei unserem Besuch eher einen verschlafen Eindruck und es war nicht viel los. Erst als wir schlafen wollten tauchten bei unserem Schlafplatz eine Horde Kinder auf, die machten dann aber tüchtig Lärm und zwar bis fast um Mitternacht.
 

Die sehr hübsche Wasserquelle,
mit dem „versteinerten Wasserfall“, von Hierve el Agua,

Am darauf folgenden Tag machten wir einen Abstecher nach Hierve el Agua. Schon die frühen zapotekischen Bewohner nutzten die Wasserquellen von Hierve el Agua, in dem sie das artesische Wasser über Kanalsysteme ins Tal, zur Bewässerung ihrer Felder, leiteten. Eine herrliche Aussicht anerbietet sich einem von diesem Platz, auf die hügelige Landschaft ringsum. Aber wenn man vor den natürlichen Becken steht und nur von hier auf den „versteinerten Wasserfall“ schaut, ist man unseres Erachtens sicher etwas enttäuscht. Die Pracht dieser Wand, in welcher die mineralischen Ausscheidungen des Wassers in gelblichweissen Krusten, Wällen und Terrassen versintert ist, gibt es nur von einer Wanderung aus so richtig zu bestaunen. Auf diesem zirka 3km langen Weg bekommt man dafür aber einiges geboten und man sieht von verschiedenen Orten auf diese sagenhaften Formationen. Wir fanden das der „versteinerte Wasserfall“, von unten gesehen, wie ein heruntergelassener Vorhang aussieht, einfach wunderschön. Wir würden sagen, dass diese Formationen mit Sicherheit zu den schönsten dieser Art zählen, zumindest aber von denen die wir bis jetzt gesehen haben. Es gab auf dem ganzen Weg auch noch andere hübsche mineralisierte Gebilde zu bestaunen, die mit dem dunkelblauen Himmel einen sensationellen Kontrast abgaben, absolut super. Wir genossen den ganzen Tag in diesem Gebiet, bevor wir uns wieder auf den Rückweg nach Mitla machten.
 

Wochenmarkt, Kirchen, Handarbeit
und eine so schätzt man 2000jährige Zypresse,

Am Sonntag durchstreiften wir zuerst den Wochenmarkt von Tlacolula. Dieser Markt, wie schon so viele, gefiel uns durch sein farbenfrohes und lebhaftes Treiben. Die Kirche mit ihrer kolonial-indigener Innenausgestaltung, sowie die Angebaute Capilla del Santo Cristo mit ihrer überschwenglichen verzierten und vergoldeten Stuckornamenten, war gleichfalls sehenswert. Auf dem Weg nach Oaxaca besuchten wir noch das Weberdorf Teotitlan del Valle. Hier werden in vielen kleinen Familienbetrieben, meistens in allen nur denkbaren Naturfarben und mustern, Teppiche hergestellt. Da es Sonntag war, konnten wir nur in vereinzelten Webereien jemanden am Webstuhl sehen. Auf jedenfalls hätte es hier einige wunderschöne Teppiche für unser Wohnzimmer gehabt. In Tlacochahuaga schauten wir danach in das ehemalige Kloster San Geronimo aus den 16.Jh.. Die Innenwände der Kirche sind voll mit Naturmotiven wie Blumen, Früchte sowie mit Englein verziert. Leider fanden gerade Renovierungsarbeiten statt, um die ganze Pracht der Malereien ohne Störfaktor zu bestaunen. Kurz vor erreichen der Hauptstadt stoppten wir ein letztes Mal und zwar in Santa Maria de Tule. Hier steht auf dem Dorfplatz eine, so schätzt man, 2000Jahre alte Zypresse. Hier einige Zahlen zu diesem alten Baum: um den mächtigen Stamm von 58m zu umspannen bräuchte es laut einer Tafel 30Personnen, Höhe 42m, Durchmesser 14m und sein Gewicht schätzt man auf über 600tonnen.
 

Oaxaca,

In Oaxaca, welches auf 1500m liegt und Hauptstadt des gleichnamigen Staates ist, wollen wir für einige Tage bleiben. So wollen wir nicht nur die Stadt und die Ruinenstätte Monte Alban besuchen, sondern auch noch einige kleine umliegende Dörfer anschauen, sowie an unserer Homepage arbeiten damit diese wenn möglich hier noch aufgeschaltet werden kann. So streiften wir am ersten Tag durch einige Gassen und Strassen der angenehmen Innenstadt. Schlenderten durch den Markt und besuchten einige Kirchen, von denen die Santo Domingo mit abstand prachtvollste war. Auch eine ganze weile setzten wir uns am Zocalo nieder, um einfach dem Treiben zuzuschauen.
 

Die prächtige Ruinenstadt von Monte Alban,

Denn nächsten Tag verbrachten wir in der Anlage der Ruinenstätte Monte Alban. Dies war die grösste und schönste aller Zapoteken-Stätten. Liegt auf einem planierten Bergrücken etwa 400m höher als Oaxaco und thront über dessen Tal. Die Gründungsepoche geht auf vor Christliche Zeit zurück, wobei der wichtigste Zeitabschnitt dieser Anlage denn zwischen 250 und 750n.Chr. war und von den Zapoteken geprägt wurde. So genossen wir die hervorragenden Blicke über die ganze Anlage vom Edificio del VG, oder welche von der gegenüberliegenden Seite, der Plataforma Sur. Dazu spazierten wir durchs ganze Gelände, vorbei ging es am Ballspielplatz über die Gran Plaza zum Observatorium und schauten auf unserem Weg alle um die Gran Plaza stehenden Gebäudereste an. Vor dem Edificio de los Danzantes stehen zudem noch einige Replikate von Steinplatten mit verschiedenen so genanten „Danzante“ Figuren. Das kleine Museum beim Eingang hat noch einige weitere schöne Ausstellungsstücke.
 

Umliegende Ortschaften,

Am darauf folgenden Tag arbeiteten wir nur an unserer Homepage, denn erst am Donnerstag hatte es im Umliegenden Dorf Zaachila ein Wochenmarkt, was uns natürlich nicht ungelegen kam. Auf dem Weg nach Zaachila stoppten wir in Cuilapan, um die aus dem 16.Jh. stammende und nie vollendete Dominikaner-Klosteranlage anzuschauen. So blieb von dieser Anlage die Basilika mit den zwei kleinen Rundtürmen Dach los. Auch der Wochenmarkt von Zaachila war ein weiterer Genuss für Auge und Nase und bot viel Abwechslung. Über San Bartolo Coyotepec, das bekannt für seine schwarzen Tonwaren ist, kehrten wir zurück nach Oaxaca. In einem Familienbetrieb zeigte man uns dort wie sie die Tonwaren, aus einer speziellen Oxidhaltigen Lehmsorte, anfertigen.
 

Im Museum und am Zocalo verbrachten wir einen weiteren erlebnisreicher Tag in Oaxaca,

Am Freitag schauten wir in ein Schokoladenbetrieb hinein und genossen das Museo de la Culturas de Oaxaca. Dieses Museum ist gleich neben der sensationellen Kirche Santo Domingo, in dessem schön renovierten Ex-Convento, untergebracht. Es birgt viele schöne archäologische Kunstschätze und zeigt den Grabschatz aus dem Grab 7 von Monte Alban. Weiter sind in den Räumlichkeiten des Ex-Klosters die Geschichte verschiedener Epochen des Staates Oaxacas ausgestellt. Noch vor der Treppe hoch zu den Ausstellungsräumen, befindet sich die Biblioteca Burgoa mit über 20‘000 Exemplaren und schöne Stücke sind in Schaukästen ausgestellt. Vom Obergeschoss anerbietet sich einem ein schöner Blick in den ehemaligen Klostergarten, der voll mit diversen Sukkulenten bepflanzt ist. Am Zocalo hatte es am späteren Nachmittag recht viel Betrieb und verschiedene Musiker spielten auf. Zudem führten sie auf einer Bühne verschiedene Tänze vor und unterhielten, für 2Stunden das anwesende Publikum. Bevor es auf der Mex190 weiter ging, spielten wir am Samstagmorgen die auch noch fertig gewordene Homepage auf unseren Surfer. In dieser Gegend von Oaxaca verbrachten wir einige sehr angenehme Tage und waren darüber hinaus zufrieden, dass die Homepage wie gehofft fertig geworden war, bevor es nun weiter ging.

 

Weiter ging es entlang der Mex190,
mit weiterhin abwechslungsreicher schöner Landschaft,

Die ausgewählte Strecke, die Mex190, führte uns weiterhin über Höhenzüge zwischen 1200-2300m mit traumhafter Weitsicht durch eine abwechslungsreiche sehr schöne Landschaft in Richtung Huajuapan de Leon. Neben den immer wieder nötigen Fotostops, der herrlichen Landschaft wegen, besuchten wir noch 2 Klosterkomplexe des Dominikanerordens aus dem 16.Jh.. Das eine steht in Yanhuitlan direkt neben der Mex190 und das andere nach kurzem Abstecher in San Pedro Teposcolula. Kurz hinter Huajuapan de Lean erreichten wir den Staat Puebla und verliessen den Staat Oaxaca, der uns nicht nur herrliche Landschaften bot, sondern in der ganzen Zeit auch mit traumhaftem Wetter aufwartete.
 

Mit dem Vulkanriesen „Popo“ vor Augen in Richtung Atlixco,

Die Mex190 blieb auch in Puebla noch eine ganze Weile unser Wegbegleiter und so führte sie uns über Acatlan de Osorio nach Atlixco. Die Landschaft war auch auf diesem Streckenabschnitt abwechslungsreich und es mischten sich wieder viele grosse Cardon Kakteen ins anfängliche trockene Gebiet. Im Verlaufe der Strecke nahmen die Agrarflächen wieder zu und man sah neben den obligaten Maisfeldern auch Zuckerrohrplantaschen oder sonstige Fruchtarten. Entlang dem Strassenbord reiten sich zusehends wieder vermehrt Garküchen oder Fruchtstände mit Erfrischungsmöglichkeiten. Kaum hatten wir den Staate Puebla erreicht, tauchte am Horizont, in noch weiter Entfernung, auch schon der Vulkanriese Popocatepetl auf. Die Stadt Atlixco liegt vis-à-vis dieses Vulkanberges und wir waren überrascht, dass der mit 5465m zweithöchster Berg Mexikos kaum ein weisses Hauptchen trug. Das Wetter zeigte sich aber um diesen Bergriesen wieder vermehrt mit Nebel und Wolken. In Atlixco gab es einen wirklich riesigen gemischten Markt, der zig Strassenzüge einnahm und es machte richtig Spass in zu durchstreifen. Vor allem die vielen wohlriechenden Früchte waren ein Nasenschmaus. Herrlich ist es auch immer wieder den Marktfrauen zuzuschauen wir sie ihre Früchte und Gemüse rüsten, sortieren und zum Verkauf bündeln oder zu kleinen Türmchen aufhäufen. In dieser Quantität in welcher wir hier die Früchte und Gemüse aufgehäuft vorfanden, fragten wir uns nur was wohl alles nach einem Markttag so übrig bleibt und was mit den zum Teil sehr reifen Artikeln nachher passiert. Darauf gab es noch einen Stadtbummel und in einer Seitenstrasse stellten wir unser Fahrzeug für die kommende Nacht hin.
 

Auf dem Weg nach Cholula, gab es zwei schöne Barock-Kirchen,

Von Atlixco ging es weiter auf der Mex190 und dem Gebirgszug des „Popo“ in Richtung Cholula, einer Stadt welche heute mit Puebla zusammen gewachsen ist. Auf diesem Weg gab es zuerst in Acatepec und Tonantzintla zwei hübsche im Barock-Baustiel gebaute Kirchen zu bestaunen. Die von Acatepec war zudem aussen mit glänzenden bunten Talavera Kacheln verkleidet. Die Innenräume beider Kirchen waren spektakulär und vollständig mit farbigen Stuckornamenten beladen, so dass das ganze auf einem fast erdrückend wirkte, aber gleichzeitig auch recht Prachtvoll war. In Cholula stiegen wir zur Kirche Nuestra Senora de los Remedios hoch, welche auf dem Erdhügel der darunterliegenden Tepanapa-Pyramide thront. Die Aussicht die sich hier oben einem anerbietet, sowohl auf die Umgebung wie auch die Stadt, ist nicht schlecht. Bevor es nach Huejotzingo weiterging, bummelten wir noch durch einige Strassen der Stadt.
 

Dank eines Polizisten gelangten wir doch noch über den 3650m hohen Cortes Pass und von dort ins Hochtal von Mexiko-City,

In der Nacht gab es zwei starke Gewitter und wir waren darum gespannt wie wohl das Wetter am nächsten Morgen ausschauen werde, wenn wir die Holperstrecke zum Paso de Cortes unter die Räder nehmen wollen. Diese Strecke führt einem auf 3650m und zwischen den Vulkanriesen „Popo“ sowie Iztaccihuatl hindurch, vom Puebla Hochtal ins Hochtal von Mexiko-City. Wir trauten unseren Augen nicht, als am Morgen ein knall blauer Himmel uns begrüsste. Dazu zeigten sich die Berge des Popocatepetl „rauchender Berg“ und des daneben liegenden Iztaccihuatl „schlafende Frau“ nicht nur Wolkenlos, sondern durch die nächtlichen Gewitter hübscher weise auch gleich noch mit einer frisch erhaltenen Schneeschicht gezuckert, einfach traumhaft. Vor allem der rauchende „Popo“ gab auf der ganzen Strecke, zum Cortes Pass, immer wieder ein traumhaftes Bild ab und reizte einem immer wieder zum knipsen. Auch die am Wegrand liegenden Ortschaften waren hübsch in die Landschaft eingebetet. Als die Strecke kurz nach der Ortschaft San Nicolas de los Ranchos, in eine Erdpiste überging und wegen einer Baustelle unpassierbar wurde, glaubten wir schön das unser Abenteuer vorzeitig enden werde. Doch just im richtigen Moment taucht eine Polizeipatrouille auf. Der Polizist nahm sich die Zeit und führ als Pilotfahrzeug, auf einem kleinen Feldweg, um die Baustelle herum und ermöglichte uns so doch noch die Weiterfahrt, auf einer weiterhin recht holprigen Strecke, zum Pass. Ohne diesen netten Polizisten hatten wir diesen Weg sicher nicht genommen und so den Pass mit Sicherheit nicht erreicht. Die Blicke auf die zwei wolkenlosen Vulkanberge, des rauchenden 5465m hohen „Popo“ sowie des 5230m hohen Iztaccihuatl, waren einfach riesig. So stellen wir unser Auto auf 3650m, am Fusse des „Popo“ hin und genossen den Rest des Tages mit diesem Traumpanorama auf den rauchenden leicht gezuckerten Berg. Im laufe des Tages tauchten dann die Wolken auf und am späteren Nachmittag hüllte sich alles in grau. Die Nacht verbrachten wir natürlich auch gleich hier und schliefen so noch etwas höher als beim Vulkanberg Toluca, welches bis dahin der höchste Übernachtungsplatz war. Der nächste Morgen zeigte sich nicht mehr ganz so strahlend, aber der Anblick auf die Bergwelt war ein weiteres Mal einfach grandios. So machten wir uns, nach dem Frühstück und einem kleinen Spaziergang, auf die Hinunterfahrt nach Amecameca, welches im Hochtal von Mexiko-City liegt und erreichten gleichzeitig den Bundesstadt Estado de Mexiko und verliessen bereits wieder den Staate Puebla. In Amecameca gab es unseren nächsten Stop. Vom dortigen Zocalo anerbietet sich einem ein schöner Blick auf die Bergwelt der Vulkane, nur leider am Morgen im Gegenlicht, so dass sie nicht ganz so majestätisch auf einem wirken. Dazu amüsierten wir uns ab einem Umzug bunt bekleideten Kinder, der durch die Strassen dieser Stadt zog.
 

Auf dem Weg zur Megaagglomeration Mexiko-Stadt
gibt es immer noch korrupte Polizisten,

Kurz darauf machten wir uns auf den Weg nach Los Reyes, welches ein Vorort der Megaagglomeration Mexiko-City ist. Es dauerte nicht allzulange bis uns ein Polizeiauto überholte und uns anhielt. Als der Polizist auf uns zukam wussten wir natürlich bereits was dieser von uns wollte und so war es denn auch. Er meinte, dass wir mit unserer Endnummer heute erst ab 11.00Uhr fahren dürfen und so gab ich im zur Antwort, dass wir doch erst in Amecameca seien und gar noch nicht in der Agglomeration Mexiko-Stadt uns befinden täten und zeigte dies ihm auf der Karte. Dann sagte ich noch, wenn er meine dass wir erst ab 11Uhr fahren dürfen stellen wir unser Auto eben einfach hierhin und warten die Zeit ab. Etwas frustriert kehrte er sich ab, begab sich zum Auto zurück, fuhr einige Meter Rückwärts, wendete sein Fahrzeug und fuhr in die entgegengesetzte Richtung wieder davon. Da wir wirklich nichts riskieren wollten warteten wir 11Uhr ab, obwohl wir einige Autos mit der gleichen Endziffer an uns vorbei Fahren sahen. In der ersten Ortschaft, entlang der Strecke, begaben wir uns aber zur absoluten Sicherheit ins Polizeipräsidium. Diese bestätigten uns, dass wir heute ohne Probleme fahren dürfen und dass diese von uns jetzt befahrene Zone gar keine Beschränkung kenne. Sie zeigten uns zudem, auf meiner Karte, wo wir an welchem Tag nicht fahren dürfen. Auf unseren Zwischenfall mit dem Polizisten angesprochen, schüttelten sie nur den Kopf und schauten uns ganz überrascht an, dass es so etwas noch gibt. Darauf fuhren wir beruhigt zum Vorort Los Reyes den wir aus folgenden Gründen ausgewählt hatten. Dieser Vorort war auf dem einfachste Weg vom Popocatepetl aus zu erreichen, die darauf folgende Weiterfahrt auf der Umfahrungsstrasse zur Ruinenstadt Teotihuacan beginnt gleich dort um die Ecke und das wichtigste natürlich war die Metrostation gleich vor der Haustür, zum Herzen der Megastadt Mexiko-City.
 

Vor dem Stadtbesuch wohin mit dem Auto,

Nach Ankunft hielten wir Ausschau nach einen sicheren Standplatz an welchem wir unser Auto für die kommenden 4 Tage hinstellen könnten. Die Person welche wir per Zufall fragten gab uns einen guten Tip für ein „Estacionamiento“, wo wir unser Auto, mit naher Metroverbindung, Parkieren könnten. Leider durften wir dort in unserem Auto nicht Übernachten, so dass wir noch bei zwei weitere vorbeischauten, doch überall erhielten wir die gleiche Antwort. So stellten wir in einer ruhigen Seitenstrasse unser Fahrzeug für die kommenden Nächte hin und Tagsüber gaben wir es jeweils in Obhut und zwar beim ersten Stellplatz den wir angefahren hatten. Dieser Parkplatz war nur gerade einige hundert Meter von der Metrostation entfernt, die Person schien uns sehr seriös und dazu war er gar noch der günstigste. Alles klappte wunderbar und so verbrachten wir hier 4 genüssliche Tage.
 

Tolle Tage in der Megastadt Mexiko-City;

Metro Spass,
Da es gerade Wochenende war, war die Metro an den ersten beiden Tagen nicht so überfühlt und dadurch etwas angenehmer zu benutzen. Am Montag und Dienstag fühlte man sich dann wie in einer Sardinienbüchse ohne Öl. Dies merkte man übrigens auch den fliegenden Händlern an, die an den ersten beiden Tagen noch lautstark ihre Waren anpriesen und bei jeder Station in Windeseile die Wagen wechselten. Dies war ein amüsantes wie manchmal auch nerviges Schauspiel, vor allem wenn kreischende zu läute Musik die Ohren quälte. Ansonsten waren die Wagen und auch die Stationen überraschend sauber, vor allem wenn man bedenkt dass zig Hunderttausende die Metrozüge pro Tag benutzen.
 

Zuerst ging es am Samstag zur Wallfahrtskirche Basilika de Guadalupe und von dort zu Fuss zum Zocalo,

Für die Tage in Mexiko-City hatten wir ein ausgefülltes Programm und unsere Füsse mussten uns durch viele Gassen und Strassen tragen. So begaben wir uns zuerst zu der etwas ausserhalb gelegenen Basilika de Guadalupe. Die zirka 7km vom Zocalo entfernte Kirche ist die bedeutendste Wallfahrtskirche des Landes. So verwunderte es uns nicht auch am Samstagvormittag schon viele gläubige hier anzutreffen. In der neuen modernen Basilika wird man mittels eines Rollbandes vor dem Gemälde der Heiligen Guadalupe vorbeitransportiert, damit es keinen allzu grossen Rückstaus gibt. Gleich dahinter fehlt natürlich auch der Souvenir Shop nicht. Im selben Moment findet im grossen Kirchenschiff, in dem zirka 15‘000 gläubige Platz haben, eine Messe statt. Über den grossen Platz geht es zur alten Basilika, die im Verlaufe der Jahre, wurde sie doch um 1700 erbaut, wegen des weichen Untergrundes langsam in arge Schieflage geraten ist. In der hübschen Kirche sind Renovierungsarbeiten im gang und trotzdem erkennt man die Prachtvolle Innenausstattung. Vom Hügel Tepeyac, wo eine weitere sehenswerte kleine Kirche steht, hatten wir einen tollen klaren Blick auf die Metropole. In der parkartigen Anlage stehen noch weitere Gebäude und Statuen. Um das ganze Gelände stehen natürlich auch hier, wie fast überall an Touristischen Orten, dutzende von Souvenirverkäufer. Darauf machten wir uns zu Fuss auf den Weg zum 7km entfernten Zocalo. Auf dieser Strecke kreuzten wir, auf dem schön angelegten Fussweg durch eine schattenspendende Baumallee, zwei Pilgergruppen die unterwegs zu den Wallfahrtskirchen waren.

In einer Strasse die wir auf dem Weg zum Zocalo passierten, konnte man jegliche Autoersatzteile bekommen und ein Händler reite sich an den anderen. In machen herrschte für unsere Augen ein solches Durcheinander, dass wir uns fragten, ob man darin das gewünschte Teil auch wirklich findet. Neben dem hektischen Leben entdeckten wir aber auch einige kleine ruhige Oasen und in einer genossen wir das Mitgebrachte. Des Weiteren schauten wir uns im Museo de la Medicina Mexicana um, welches im Palacio de Inquisicion untergebracht ist. Schräg gegenüber, unter den Arkaden des Plaza Santo Domingo, findet man immer noch Lohnschreiber und Druckpressen der Kleinkartendrucker. Viele Leute zwängten sich durch diese enge Passage und hielten Ausschau nach etwas speziellem, oder liessen sich von einem Schreiber etwas abtippen.

An diesem Samstag hatte es um den Zocalo viele fliegende Händler, die ihre Ware versuchten unter die Leute zu bringen. Ebenfalls einige Gaukler zeigten ihr können und hofften so einige Peso abzubekommen. In traditioneller Kleidung tanzten Indigenas zu ihren Trommelrhythmen und andere nahmen an Passanten gewünschte spirituelle Handlungen vor. Wir schauten in die Kathedrale, welches zugleich die grösste Kirche des amerikanischen Kontinentes sein soll. Baubeginn war 1573, aber erst 230Jahre später wurde sie fertiggestellt und vereint so verschiedene Baustile. Gleich daneben angebaut ist die Kirche Sagrario. Nur einige Schritte davon entfernt, ebenfalls den Zocalo einrahmend, liegt der Palacio Nacional in welchem wirklich herrliche Murals, von Diego Rivera, einige Wände zieren. Einen Blick kann man in den alten Parlamentraum werfen und mitten im Hof steht ein Brunnen. In einem weitern Innenhof, hat es noch einen schönen Kaktusgarten, aber auch in diesen Mauern werden Renovierungsarbeiten vorgenommen, so dass wir nicht alles besuchen konnte. Da in Mexiko sich in diesem Jahr zum zweihundertsten Mal der Unabhängigkeitstag jährt und dazu gleichzeitig zum hundertsten Mal die neue Verfassung, gibt es auf dem Zocalo ein Ausstellungspavillon in den wir natürlich auch reinschauen wollten. Hier erwarteten uns sehr viele schöne Landschaftsbilder, vor allem aber waren es Menschengesichter und ihre Bräuche die in sagenhaften Bilddokumenten ausgestellt waren. Vergessengegangen ist nach unseres erachten aber das Mexiko von heute, nicht desto trotz waren es ausdrucksstarke Bilder und die Diaschau, mit guter Musik, führte einem in eine andere Welt.

Unweit des Zocalos liegen die Reste des Ruinenfeld von Tenochtitlan, mit dem Templo Meyor. Des Weiteren genossen wir das Treiben der Altstadt, schauten in weitere Kirchen und bestaunten hübsche Hausfassaden von ehemaligen Stadtpalästen an, die heute verschiedest genutzt werden. Auf der in eine Fussgängerzone umgewandelten F.Madera gelangten wir zum Torre Latinoamericana und zum schönen Palacio de Bellas Artes, welcher gleich neben dem Parque de Alameda liegt. Im Parque de Alameda gibt es ebenfalls sehr viele Verkaufsstände entlang der im durchkreuzenden Fusswege und einige Springbrunnen sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Eine sehr hübsche Hausfassade hat auch das Postgebäude und die Casa de los Azulejos ist mit blau-weissen Kacheln verfliest. Natürlich statteten wir auch der grossen „Pasteleria Ideal“ einen Besuch ab und staunten ab den zig riesigen Tortenmodellen die zur Auswahl stehen und genossen dann im kleinen eines der vielen Gebäcke. Dazu kreuzt man in der ganzen Altstadt immer wieder Statuen oder Statuengruppen, wie die der Gründung Tenochtitlans, auf dessen Ruinen heute Mexiko-Stadt steht. Wie man sieht läuft hier einiges und es wird einem in Mexiko-Stadt nicht gleich langweilig.
 

Sonntagsvergnügen in Xochimilco,

Den Sonntag genossen wir mit einem Ausflug nach Xochimilco. Hier liegt der letzte südliche Rest des einst so riesigen Texcoco See der einmal dieses Hochtal einnahm und die heutigen Kanäle sind die Überbleibsel der einstigen Wasserkultur Tenochtitlans. Heute ist es ein Mexikanisches Familienvergnügen, welche hauptsächlich an Wochenenden hierher kommen und in den bunten Barken bei Musik und Trank die Kanäle geniessen. Dutzende von solchen Barken kreuzen sich in den Kanälen und auf kleinen Booten sorgen andere für Food und Trank. Aber auch Mariachi-Musiker kann man, für etwas Geld, auf ihren Barken anheuern. Des Weiteren kurven andere mit Blumen, Pflanzen und sonstigen Souvenirs, auf ihren Booten umher und versuchen ihr Glück etwas von ihrem Angebot zu verkaufen. Wir genossen auf jedenfalls, von unserem Sitzplatz aus, das bunte Kanaltreiben und entdeckten immer wieder etwas zum schmunzeln.
 

Am Montag ging es durch den Markt zur Zona Rosa,

Am Montag nahmen wir dann die Metro, im dichten Gedränge bis zum Markt. Beim verlassen der Metro der Mercedstation steht man unweigerlich inmitten dem Markgeschehen. Wir schlenderten darauf durch die Markthallen des riesig grossen und farbenfrohen Bauchs der Stadt. Er soll im Übrigen einer der ältesten Märkte Amerikas sein und es gefiel uns ein weiteres Mal dem regen Markttreiben zuzuschauen. Durch viele Gassen und Strassen ging es danach über den Zocalo und den Parque de Alameda in die „Zona Rosa“, welches nicht das Rotlichtmilieu ist sondern ein Moderner Teil der Stadt sein soll. Dieser Stadtteil hat mit Sicherheit nicht so viel Charme wie die lebendige Altstadt, doch wir wollten diesen Teil der Stadt ebenfalls durchstreifen um verschiedene Gesichter der Megastadt zu sehen. Doch wir fanden ihn nicht so modern wie wir uns ihn vorgestellt hatten, einzig das Treiben in den Strassen fehlte auch hier nicht. Entlang der hier durchführenden Paseo de la Reforma, stehen in regelmässigen abständen verschiedene Monumente. Auf dem Rückweg zum Zocalo schauten wir noch ins Centro de Artesanias de la Ciudadela, wo es die verschiedensten Handarbeiten des Landes zu bestaunen und zu kaufen gibt. Ansonsten bot auch dieser Weg immer wieder interessante Bilder dieser pulsierenden Metropole. In Los Reyes zurück, kippten wir jeweils nach den vielen abgewanderten Kilometern und den vielen interessanten Eindrücken müde ins Bett.
 

Letzter Höhepunkt war das Anthropologische Museum,

Zum Abschluss unseres Besuches in Mexiko-Stadt ging es natürlich noch ins Anthropologische Museum im Bosque de Chapultepec Park. So nahmen wir die Metrolinie A und 9 um zur Station Chilpancingo zu gelangen. Von hier marschierten wir durch ein weiteres Stadtviertel, im kreuz und quer Gang, bis wir den Park erreichten. Dieses hier war im Gegensatz zu den andern bis jetzt durchstreiften nicht so hektisch und es ging recht gemächlich zu und her. Am Rande des Park Bosque de Chapultepec steht mit dem Torre Mayor, vermutlich mit 225m, immer noch das höchste Gebäude Lateinamerikas. Im Park selber gibt es einige interessante Musen zu besuchen, vor allem das erwähnte Anthropologische Museum Mexikos. So führte unser Weg vorbei am Castillo Chapultepec, dem Monumento Ninos Heroes und dem kleinen Lago Chapultepec zum Eingang des Anthropologischen Museums. Vor dem Eintritt ins Museum verfolgten wir noch das herabgleiten von vier „Voladores“, welche Darbietung gleich vor dem Museumsgebäude statt fand. Im sehr interessanten und gut gestalteten Museum verbrachten wir darauf hin fast 5Stunden. Wir besuchten jeden Saal und genossen den Anblick dieser untergegangenen Kulturen in Originalen wie Replikaten. Darunter zum Beispiel das des Templo de las Pinturas von Bonampak mit seinen herrlichen Wandfresken, sowie der Nachbau des Grabes 104 von Monte Alban mit Grabbeigaben. Ausgestellt war auch die Nachbildung des Sarkophags des Herrschers Pacal, vom „Tempel der Inschriften“, von Palenque. Im selben Raum konnten wir auch die zwei Originalstuckmasken welche höchstwahrscheinlich den Herrscher selber darstellen, wie die zauberhafte Jademaske der „Reina Roja“ deren Grab im Tempel XIII gefunden wurde, sehen. Ein weiteres Glanzlicht ist der angestrahlte monolithische Reliefstein „Piedra del Sol“ (Stein der 5.Sonne). Aber auch ansonsten bietet es mit den vielen zum Teil filigranen Tonfiguren, Tongefässen, Tonurnen in gross und klein welche als Grabbeigaben dienten, Steinfiguren, Stelen, Jadefiguren Masken oder Schmuck und vieles mehr die einem einen unvergesslichen Einblick in die vergangenen Kulturen geben. So viele herrliche Arbeiten bestaunen zu können ist einfach grossartig und es währe schwierig zu sagen welche einem davon am besten gefallen hätte, denn es sind so viele bezaubernde Stücke ausgestellt. In den Sälen des 1.Stockes wird mexikanisches Leben und Brauchtum dargestellt.

Nach dem sehr interessanten Museumsbesuch entschlossen wir uns über die „Zona Rosa“ zum Zocalo zu marschieren und ein weiteres Mal von dort die Metro nach Los Reyes zu nehmen. Auch dieser letzte Weg durch Mexiko-Citys Strassenzüge war abwechslungsreich und erfreute uns. Insgesamt durchstreiften wir so viele verschiedene Quartiere und bekamen auf unseren, sicher gegen die 60km, abmarschierten Wegen einiges dieser pulsierenden, bunten Megastadt mit. Wir können auf jedenfalls sagen, dass dieser viertägige Aufenthalt in Mexiko-Stadt vollends gelungen ist. Alles ging ohne Probleme über die Bühne, obwohl wir am Anfang etwas den Bammel hatten. Über die Agglomeration werden wir nun Mexiko-City verlassen und zur Ruinenstätte Teotihuacan weiterreisen, welches den letzten Abschnitt dieser Mexikoreise einläutet.

 

Zu dem Bilder von Mexico 5 (39)

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