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McRei's Weltreise

Mexiko
Reisebericht 3 (37)

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vom 01.01.2010 - 30.01.2010

Teilstrecke 1'604 Km
Kilometer 113'116 - 114'720

 

Durch das Valle de Bravo im Staate Mexiko:

Von Zitacuaro ging es am ersten Tag des neuen Jahres weiter auf der Gebirgsstrecke Mex15, welche wir mit der Strecke nach Valle de Bravo verliessen. Entlang der ganzen Strecke hatte es überaus viele Polizeikontrollen, wir vermuten wegen des Silvesterabends und des vermehrten Alkoholgenusses. Uns hielt man aber bei keiner an. Bei der Ortschaft Valle de Bravo, die an einem Abhang zum See Presa Valle de Brava liegt, könnte man fast meinen im Tessin zu sein. Wir genossen den Blick auf den See, wo sich einige Schiffe tummelten und ein Wasserskifahrer sich vergnügte. Das hübsche am Hang gelegene Städtchen hatte einige steile Gassen zu erklimmen, um vom Seeufer in das kleine schmucke Zentrum zu gelangen. Hier hatte es einen Markt mit dem üblichen Angebot und am morgen des 1.Januar ging es hier noch beschaulich zu und her. 

Hier beglückten uns nochmals zig Tausend von Monarch Schmetterlingen,

Durch das Valle de Brava gelangten wir danach zur Mex134. Auf diesem Abschnitt durchfuhren wir unerwartet eine weitere Reserve mit Monarch Schmetterlingen. Wir empfanden sie noch eindrücklicher als die von Gestern, denn mit dem Auto fuhr man im Schrittempo durch richtige Schwärme tausender solcher Schmetterlinge. Ein absolut zauberhaftes Gefühl, so dass wir auch nochmals anhalten müssten um ein Stück auf der abgesperrten Strassenseite entlang zu spazieren, einfach unbeschreiblich diesen federleichten Wesen nachzuschauen. Sicher waren die Temperaturen am heutigen Nachmittag um einiges wärmer als am Vortag und zudem waren wir auch klar unter der 3000m Marke, so dass einfach alles in Bewegung war.
 

Im Parque Nacional Nevado de Toluca ging es auf über 4600m,

Mit erreichen der Mex134 gewannen wir am nächsten Morgen aber langsam wieder an Höhe und erreichten bei der Abzweige zum Parque Nacional Nevado de Toluca wieder die 3000m Marke. Die Mex10 brachte uns dann nach Raices, wo kurz darauf der National Park des Vulkanberges de Toluca beginnt. Hier führte uns eine erstaunlich gute Schotterpiste von gut 3500m auf über 4100m zum Parkplatz des Vulkans. Das Auto meisterte diese Strecke und Höhenlage ohne Probleme und wir waren gespannt was unsere Körper zu dieser Höhenlage meinten. Vom Parkplatz führte nämlich ein etwa 1km langer Weg stetig bergauf bis wir auf dem Kraterrand standen. Wir ertrugen diese Höhenlage erstaunlich gut und erreichten den um etwa 100m höheren, auf 4250m gelegenen, Kraterrand ohne Probleme. Wie schon die ganze letzte Zeit und es sollte auch noch eine ganze weile so bleiben, zeigte sich das Wetter leider eher von der verhangenen Seite. So blieb uns die wohl grossartige Sicht in die Ebene unter der Nebeldecke verborgen. Doch vom Kraterrand konnten wir vorerst den ganzen Krater mit den darin gelegenen zwei Seen Nebel los überblicken. Da wir uns wohl fühlten und es uns gut gefiel, begaben wir uns kurz darauf auf den Weg zum Kraterboden wo sich die Laguna de la Luna befand. Von hier begaben wir uns danach auf die um 250m höher gelegene gegenüberliegende Kraterseite. Beim gemächlichen Aufstieg hörten wir schon wie unsere Herzen höher schlagen mussten, aber im von uns eingeschlagenen langsamen Tempo ging es erstaunlich gut und wir erreichten schon bald einmal das Ziel. Von dieser Seite war die Aussicht um einiges eindrücklicher als auf der nun gegenüberliegenden Kraterseite. Denn von hier überblickten wir beide Seen und die Erhebung in der Mitte, welche die Laguna del Sol von der Laguna de la Luna trennt und die ein See von der anderen Seite fast verdeckt. Die Wetterstimmung war dazu mit einigen Sonnenstrahlen und den vorbeiziehenden Nebelschwaden, sowie die unter uns liegenden Wolken, einfach hinreizend.

Von hier entschlossen wir uns sogar noch zum höchsten Punkt des Kraterrandes zu gelangen, dies ist der Gipfel Pico de Fraile und erreicht immerhin 4690m. Da der anfängliche Weg nicht einfach zu finden war und wir etwas Klettern müssten, dazu sich immer wieder der Nebel einmischte, kehrte Adrian bei 4520m um, da er sich bei dieser Kletterei nicht so wohl fühlte. Ich erreichte so alleine nach gut einer weiteren halben Stunde den höchsten Punkt und war überglücklich, auch wenn der Nebel einwenig den Spielverderber spielte und einem nie eine ganze freie Sicht auf die Umgebung gab. Der Abstieg ging dann um einiges leichter und als wir zusammen im Kraterboden standen, entschlossen wir auch noch die Laguna del Sol zu umrunden. Von dort ging es wieder zurück auf den zuerst bestiegenen Kraterrand, auf dem wir überraschenderweise eine richtige Völkerwanderung vorfanden. Mit dem 4690m hohen Pico de Fraile, oder den 4520m hohen Teilstück, haben wir die höchsten Erhebungen unseres Lebens erklommen und auch unser Fahrzeug hat in hier mit 4126m erfahren. Wir waren echt überrascht, dass sich so viele Leute auf diesem Vulkanberg Nevado de Toluca herumtummelten. Wenn einem nicht die eigenen Füsse zum Kraterrand hoch tragen konnten, sorgten Familienangehörige dafür, auch wenn dies im Rollstuhl war. Wir fuhren nach diesen wunderschönen Erlebnissen und der mystischen Wetterstimmung, langsam wieder die Schotterpiste zurück. Etwas ausserhalb des Parks übernachteten wir auf immer noch 3500m. Dies was damit ebenfalls unser höchstgelegener Schlafplatz auf unserer Reise durchs nördliche Amerika.
 

Über Toluca zum grossen Strassenmarkt von Tenango,

In der Nacht fing es an zu Regnen und da es ziemlich kalt war waren wir am nächsten Morgen nicht überrascht, als wir den Vulkanberg mit einer weissen Haube überzogen zu Gesicht bekamen, als in die Wolkendecke kurzfristig frei gab. Nach erreichen der Mex134, führte uns diese nach Toluca. Vorbei ging es danach am bisher wohl grössten und vornehmsten Einkaufszentrum welchem wir bis jetzt in Mexiko begegnet sind und dies steht bei Metepec. Über die Mex55 erreichten wir kurz darauf Tenango. Im Zentrum dieser Stadt eröffnete sich uns wieder einmal, über zig Strassenzüge, ein riesiger farbenfroher Markt, der einfach alles im Angebot hatte. Zudem gaben Musiker und Tanzgruppen auf dem Zocalo ihr bestes und wir schauten den Künstlern bei ihren Präsentationen eine Weile zu.

 

Vom Bergdorf Malinalco zur Wallfahrtskirche in Chalma:

Am nächsten Morgen gelangten wir nach Tenancingo und weiter ging es zum schmucken Bergdörfchen Malinalco. Hier schlendern wir durch die Gassen dieses beschauliche Bergdorf, wo wie vielerorts ein kleinen Markt im gang war. Zudem steht am Zocalo das alte Kloster Agustino, von 1540, mit noch sehr eindrücklichen Fresken im Klostergang.

In Chalma das nur wenige Kilometer davon entfernt liegt, steht eine begehrte Wahlfahrtskirche die Santuario de Chalma von 1539 und diese soll unter anderem am 6.Januar viele Pilger anziehen. Diese Pilgerstätte wollten wir uns etwas länger anschauen und so begaben wir uns schon am Vortag in diesen Ort. Schon am Nachmittag, des Vortages, war viel Betrieb und den vielen fixen Verkaufsständen, die den Weg zur Kirche begleiten, kann man sich den Betrieb richtig vorstellen. Die Verkaufstände bieten viele religiöse Artikel an, dazu gibt es die Pilgerbrote, in Zucker und Honig geröstete Erbnusstafeln jeglicher Grösse, Fruchtpasteten und sonst allerlei für den kleinen Hunger zwischendurch, oder als kleine Mitbringsel für die Daheimgebliebenen. Auch unzählige wohlriechende Garküchen begleiten die Pilger zur Kirche und lassen keinen Hunger aufkommen. Auf diesem tummelten sich ein Dutzend Fotografen und bieten den Pilgern ihre dienste an. Wir unterhielten uns eine ganze weile mit einigen und die Bildqualität der ausgedrückten Bilder ist sehr gut. Den Rundgang durch die Wahlfahrtsklosterkirche liessen wir natürlich nicht aus, welche mit vielen Altären und Blumen geschmückt war. Viele Besucher vergnügen sich zudem im Bach, oder in einem der vielen mit Wasser gefühlten Becken, dass auch dort das Angebot an Garküchen nicht fehlt ist ja klar.

Da wir unser Auto am Rande des Geschehens parkierten, liegt dieser Ort doch zum Teil an einem steilen Abhang, kamen wir auf dem Weg ins Zentrum bei einer Erdnusstafelrösterei vorbei, wo sie gerade daran waren die hergestellten Tafeln in eine Folie einzupacken. Ein junger Mann sah uns vorbeiziehen und rief uns einige brocken auf Englisch zu. Da er aber nur wenige brocken Englisch konnte, ergab sich daraus kein grosses Gespräch. Als wir ihm aber sagten, dass wir aus der Schweiz seien war er so begeistert, dass er uns eine von seinen Erdnusstafeln mit auf den Weg geben wollte. Wir meinten dagegen, dass eine Tafel doch als „Probiererli“ viel zu gross sei, doch als er weiter darauf beharrte, nahmen wir sie dankend an. Sie mundete im Übrigen hervorragend!

Am Dreikönigstag, den 6.Januar, machten wir uns bereits frühmorgens auf um zum Kirchplatz zu gelangen. Hier wollten wir die ankommenden Pilger abwarten und sie bei ihren Zeremonien beobachten. Die Food Stände auf dem Weg zur Kirche waren jedenfalls auch bereits in Wartestellung, um den kleinen Hunger der ankommenden Pilger zu stillen. Auf dem Kirchplatz herrschte bereits reger Betrieb und als wir in das Kirchenschiff schauten war dieses ziemlich voll. Eine ältere Frauengruppe, aus Ixtlahuaco, führte auf dem Kirchvorplatz in ihrer bunten Kleidertracht ein Ritual vor und es scharten sich einige Zuschauer um sie herum. Die Ausdauer dieser alten Frauen war bewundernswert, dauerte ihre Zeremonie doch einige Stunden.

Um die Mittagszeit verabschiedeten wir uns vorerst vom geschehen vor der Kirche und zwängten uns ein weiteres mal durch die verschiedenen Gassen vollgestopft mit Ständen. Der steilen Durchgangsstrasse wollten wir ein Stück den Berg hinauf folgen, um uns von einer anderen Seite wieder ins Gewühl zu stürzen. Hier wurden wir von einem älteren Mann aufgehalten. Dieser bat uns ihm in ein Haus zu folgen, in welchem sie für jedermann ein gratis Essen verteilten. Diesmal konnten wir fast nicht nein sagen und standen einige Minuten später mit einem vollen Teller mexikanischer Hausmannskost wieder im freien. Auch um das Getränk mussten wir uns nicht kümmern und das Glas wurde immer wieder nachgefüllt. So liessen wir es uns schmecken, die wirklich sympathische Geste. Sie zeigten sich sehr erfreut von unserer Anwesenheit und mit einem herzlichen Dankeschön verabschiedeten wir uns von diesem Platz. Darauf machten wir uns wieder auf in Richtung Kirchenplatz und mussten nun nicht mehr nach einem Mittagessen Ausschau halten.

Auf einem Platz unterhalb der Kirche gaben zwei weitere Gruppen ihr bestes und es war ein Genuss ihren Darbietungen zuzuschauen. Mit Musik und Heiligenbildern umrundeten sie tanzend diesen Platz. Angezogen in ihren buntbestickten weissen Hosen war vom kleinsten Jungen bis zum älteren Mann alles dabei. Da sie immer wieder Früchte ins Publikum warfen, kamen wir hier gar noch zu einem Dessert. Auch dieses Szenario dauerte Stunden und sie hörten erst beim eindunkeln damit auf. Dies galt auch für die Gruppe gleich nebenan, welche die eindringenden Konquistadoren darstellten. In der Zwischenzeit hat sich auf dem Kirchenvorplatz eine Mariachi-Musikkapelle aufgestellt und unterhielten die schaulustigen Pilger. Trotz kurzweiliger Stromunterbrüche liessen sich die Musiker nicht unterkriegen und machten fröhlich weiter, dass ist eben Mexiko. Wie bereits am Vorabend gab es auch heute Abend ein bengalisches Feuerwerk. Als Motiv drehten sich auf diesem etwa 20m hohen Turm Tiere, Blumen und Heiligenfiguren. Vom Top sauste zum Schluss ein bunt leuchtender Helikopter in den Nachthimmel und stürzte kurze Zeit später, noch brennend, unweit von uns auf die Häuserdächer. Auch wenn das ganze genial ausgesehen hat, fanden wir dies ja schon fast etwas fahrlässig. In den USA wäre auf jedenfalls dieser schöne Funkenregen weiträumig abgesperrt gewesen und es währe nicht möglich gewesen das Spektakel aus nur wenigen Meter Entfernung zu verfolgen, wo man eben selber aufpassen muss was einem auf den Kopf fällt oder nicht. Das Erste dieser Art Feuerwerk haben wir auf der Baja gesehen. Auch wenn diese beiden nicht so gut koordiniert waren wie das Erste, boten sie uns trotzdem einen herrlichen leuchtenden Genuss.

 

Durch den Kleinstaat Morales, mit Tepotzlan, Cuernavaca und Xochicalco:

Nach diesen herrlichen Momenten in Malinalco und Chalma, führte uns die hügelige Strecke nach Cuernavaca, von wo es zuerst aber gleich weiter zur Ortschaft Tepoztlan ging. 

Tepotzlan,

Hier in diesem kopfsteinholprigen Bergstädtchen steht ein festungsartiges Dominikanerkloster aus dem Jahre 1550. Im Ex-Convento Dominico Nuestra Senora de la Navidad sind noch einige original Wandgemälde vorhanden und im 1.Stock ist heute ein kleines Regionales Museum untergebracht. Bevor wir uns auf den Rückweg nach Cuernavaca machten, durchstreiften wir noch einige kopfsteingepflasterte schmale Gassen und beobachteten von einer Bank das Dorfleben. 

Cuernavaca,

In Cuernavaca erledigten wir wieder einmal einen grösseren Einkauf und begaben uns danach von dort gleich zu Fuss in das um einige Kilometer entfernte Zentrum. Wir begaben uns zuerst zum Palacio de Cortes, einem burgartigen Bau, welcher Cortes 1530 auf den Ruinen einer aztekischen Pyramide erbauen lies, als Symbol des Triumphes. In diesen Räumlichkeiten befindet sich heute ein Museum. Die in dieser Stadt stehende Kathedrale, mit Baubeginn 1529, soll eine der ältesten Mexikos sein. Im Kirchenschiff, sowie im Ex-Convento, zieren noch herrliche Fresken die Mauern. Auch die daneben stehende Capilla de la Tercera Orden, mit einem Seitenportal in Muschelform, ist sehenswert. Da die Stadt von einigen Schluchten durchzogen wird, ging es nicht auf dem direkten Weg zurück zum Auto, an diesem Platz blieben wir aber gleich für die Nacht.
 

Ausgrabungsstätte Xochicalco,

Von Cuernavaca ging es über Nebenstrassen zur archäologischen Ausgrabungsstätte Xochicalco. Hier fanden wir es nicht ganz korrekt, dass an einem Sonntag nur die ausländischen Touristen voll bezahlen müssen und alle andern den Besuch gratis haben, wenn man bedenkt dass solche Stätte doch hauptsächlich mit ausländischem Geld finanziert wird. Aber trotz des kleinen Ärgernisses genossen wir das interessante Museum, die Sicht von der Anlage und die Ruinen selber, welche von den Sonnenstrahlen angeschienen wurden. Von den unzähligen Ruinen ist das Prunkstück dieser gepflegten Anlage die schön verzierte Piramide de las Serpientes Emplumadas (gefiederte Schlange). Daneben gibt es drei, zum Teil noch, recht gut erhaltene Ballspielplätze.

 

Auf Guerreros Strassen zur Höhle Cacahuamilpa und Taxco:

Die Mex116 brachte uns am nächsten Morgen über Miacatlan zur Grutas de Cacahuamilpa. Hier genossen wir in einer kleinen Gruppe die zweistündige Führung durch diese Tropfsteinhöhle, mit schönen Stalagmiten, Stalaktiten, mächtigen Columen und bis zu 80m hohen Sälen. In dieser Höhle werden im Sommer von denn mexikanischen Philharmonikern Konzerte dargeboten. In früheren Staatszeiten wurden in diesen Räumen gar Staatsempfänge abgehalten. Etwas unterhalb dieser Höhle erblickt der Rio dos Bocas das Tageslicht und fliesst aus einem riesigen Höhlenausgang. Ein Tejon kreuzten wir auf diesem Weg, welches uns neugierig musterte.
 

Silberstadt Taxco,

Mit Taxco folgte darauf wohl eine der hübschesten Kolonialstädte Mexikos. Diese ehemalige Silberabbaustadt schmiedet sich an die Abhänge der El-Atache Berge und liegt auf 1650m. In dieser Umgebung hatte es früher einmal reiche Silbervorkommen, die aber alle ausgeschöpft sind. Aber trotzdem dreht sich, in dieser Ortschaft, auch heute noch alles um dieses Edelmetall. Das Silber kommt aber von anderen Gegenden Mexikos. Ein Teil wird hier zu Schmuck und anderen Gegenständen verarbeitet und in den Dutzenden vorhandenen Läden verkauft. In diesen steilen, ebenfalls noch, kopfsteingepflasterten Gassen auf Entdeckungsreise zu gehen ist grosartig. Immer wieder anerbieten sich einem herrliche Blicke über die niedrigen Häuser mit ihren flachen Ziegeldächern und die schmucke Kirche. Auch wenn gerade an einigen der 12 goldüberzogenen Altären Renovierungsarbeiten vorgenommen werden erkennt man die verschwenderische Pracht der Innenausstattung. Erbaut wurde sie zwischen 1751-1758 vom ehemaligen Silbermagnaten José de la Borda. Auch ein Markt fehlt zwischen diesen engen Gassen nicht, auch wenn man sich teilweise richtig durchzwangen muss. Das beobachten der Gesichtsausdrücke älterer Marktfrauen, oder wie sie ihre Ware zurechtrichten ist einfach ergreifend. Zudem zwängen sich Hunderte von Käfertaxis und VW Busen durch die sehr engen, steilen, kopfsteingepflasterten Gassen. Dabei hört man bei den vollen Fahrzeugen den krampf mit dem Gelände richtig an. Also ein echtes Schauspiel diesem lebendigen Treiben zuzuschauen, auch wenn einem die Autos, als Fussgänger der auf Entdeckungsreise ist, eher stören.


Erstmals ganz alleine,

Auf einer weitern hübschen, noch nicht ganz geteerten, Nebenstrecke, entlang der El-Atache Berge, ging es nach Ixcateopan de Cuauhtemoc. Im weiteren Verlauf mündet sie dann, kurz vor Teloloapan, wieder in die Mex51. Hier erledigten wir den Ersten ganz von uns alleine durchgeführten Ölwechsel, der schon seit einigen Kilometern fällig wäre. Adrian war sich der Sache zwar zuerst nicht so sicher, ob es auch wirklich klappen wird. Vor allem galten seine bedenken an unserer Öl Menge, wie sich im Verlaufe herausstellte waren seine Sorgen aber umsonst und ich etwas stolz den ersten Ölwechsel ohne Hilfe gemacht zu haben.
 

Auf der Mex51/134 durchs Guerreros Hinterland …

Der nun folgende Streckenabschnitt führte uns über eine der schöneren Strecken, entlang der Mex51 und 134, zurück an den Pazifik. Dazu zeigte sich das Wetter anfangs zumindest auch von der sonnigeren Seite und gab dieser Panoramastrasse einen zusätzlichen Reiz. Die Strasse führte uns oft einem Berghang entlang und gewährte uns dadurch immer wieder weite Blicke übers gebirgige Umland. Ein Kolossalkopf aus rötlichem Stein, von Lazaro Cardenas, thront zudem mächtig über einem Streckenabschnitt. Die Mex51 führte uns dabei über Arcelia nach Ciudad Altamirano, das gerade noch auf 200höhenmeter liegt. Kurz davor hatten wir einen hübschen Übernachtungsplatz gefunden, der einige Meter über einem darunter sich durchschlängelnden Flusslauf befand. Neben dem obligaten Spaziergang durch den Markt, wollten wir hier unsere Homepage aktualisieren. Dazu begaben wir uns in die Bibliothek, wo wir freien Zugriff ins Internet erhielten. Die Verbindung war zwar nicht die allerschnellste, aber wir konnten trotzdem alle unsere gewünschten Daten hinunterladen.

 

sowie über die Sierra Madre del Sur an den Pazifik:

In der Nacht überquerte uns bereits die nächste Störung und so zeigte sich der Morgen voll verhangen. Dadurch nahm sie der schön geführten Mex134 etwas an Weitsicht, aber bescherte uns eine mystische zum Teil nebelumhangende Bergwelt. Diese kurvenreiche Strecke führte uns nämlich durch die Sierre Madre del Sur und erreichte am höchsten Punkt fast noch einmal 1900m, bevor sie sich zum Pazifik schlängelte. Neben der kurvigen Strasse galt es hier vor allem auf die herumliegenden Steine acht zu geben, welche verstreut und in regelmässigen Abständen auf der Strasse herumlagen. Von der Passhöhe ergab sich ein weiter Panoramablick, über die davor gelagerte unberührte und bewaldete Bergwelt, die sich immer wieder hinter Nebelschwaden versteckte. An dessen Hängen konnte man mit blossem Augen, auch über Kilometer, der hinunterführenden Strasse folgen und alles sah so Menschenleer aus. Auf dieser einsamen Passhöhe nisteten wir uns noch für zwei Nächte ein. Dabei genossen wir die interessante Wetterstimmung, die Ruhe und arbeiteten noch etwas am Computer. Die Nächte waren angenehm kühl zum Schlafen und so hatten wir nochmals zwei erholsame Nächte bevor es an den waren Pazifik zurück ging.
 

Hübscher Strandplatz an der Playa Linda,

Auch die Hinunterfahrt nach Zihuatanejo bot uns eine schöne Szenerie und je mehr wir uns dem Pazifik näherten desto mehr Sonnenstrahlen bescherte uns dieser Tag. Wie schon bei anderen von uns befahrenen Bergstrecken, hatte es auch auf diesem fast 200km langen Weg an den Pazifik kaum eine nennenswerte Siedlung die den Wegrand säumte. Kurz vor Zihuatanejo machten wir noch einen Abstecher nach Ixtapa, wo wir ein hübsches Plätzchen an der Playa Linda fanden und an welchem wir auch gleich für einige Tage blieben. Für Abwechslung sorgt hier ein kleines Biotop, in welchem sich Krokodile, Schildkröten, Echsen und verschiedene Wasservögel aufhalten. Ansonsten ist der Blick aus unserem Fenster, auf den mit Palmen umrahmten Strand und die weissen Häubchen der strandenden Wellen, einfach phänomenal. Zudem bläst ein angenehmer Wind durch unsere vier Wände, was alles erträglich macht. Hin und wieder schweben Pelikane oder andere Wasservögel über den Wögen dahin und lassen sich ab und zu ins Meer stürzen um nach Fischen zu schnappen, mit oder ohne Erfolg das sei dahin gestellt, aber cool sieht es aus. Einen Ausflug gab es in die nahe gelegene Stadt Zihuatanejo um einige E-Mails abzuschicken, vor allem aber weil wir unseren Proviant nachfüllen mussten. Dieses Städtchen liegt an einer hübschen Bucht mit Sandstränden, sowie einigen Restaurants und vielen kleinen Shops.

 

Auf der Mex200 in Richtung Acapulco,

Von Zihuatanejo folgten wir darauf der Küstenstrasse Mex200, welche aber oft ziemlich weit weg von der Küstenlinie nach Acapulco verläuft. Ein Abstecher zum Pazifik brachte uns zur Bahia El Potosi. Bei der Ortschaft Papanoa erreicht die Küstenstrasse wieder das Meer und so legten wir auch gleich einen zusätzlichen Strandtag ein. Kurz vor dieser Ortschaft wurden wir Zeugen eines Grossbrandes, in welcher eine Werkstatt, umliegende Holzunterstände und einige Autos in Vollbrand standen und so Opfer der Flammen wurden. Bei San Jeronimo und Penjamo gab es zwei weitere Abstecher ans Meer. Diese Stichstrassen führten uns durch schöne Palmenhaine, vorbei durch kleine Siedlungen zu Lagunen und ans Meer. In den Ortschaften waren sie daran Kokosnüsse zu öffnen und legten das Kokosmark an jeden sich anbietenden freien Platz zum trocknen. In der Ortschaft La Haciendita de Cabanas fuhren dabei noch Gespanne mit Pferdestärke umher, welche wir bis jetzt noch nirgends sonstwo in solch einer Vielzahl gesehen haben. Beim zweiten Abstecher nach El Carrizal übernachteten wir gleich hinter einem kilometerlangen Sandstrand. Nebenan hatte es eine kleine Aufzuchtstation von Meeresschildkröten, welche die Jungtiere bei genügend grosser Anzahl ins Meer entlassen werden.

 

Die Touristenmetropole Acapulco:

In Acapulco kreuzten wir wieder einmal auf etwas mehr Touristen und fanden die grosse Pazifikstadt recht angenehm und erstaunlich sauber. Natürlich herrschte in den meisten Strassen und Gassen ein hektischer Betrieb, wie es aber für eine Grossstadt nicht aussergewöhnlich ist. Wir marschierten durch die Altstadt zum hübschen in klassischer Sternenform gebautem Fort „Fuerte de San Diego“, in welchem heute ein Museum untergebracht ist. In der Bahia de Acapulco herrschte ein reger Bootsverkehr, viele Yachten lagen vor Anker und zwei grosse Kreuzfahrtsschiffe waren am Pier festgezurrt. Neben den grossen Sandstränden wird auch jeder noch so kleine Strand zum relaxen und Baden genutzt. Die ausgelassene Stimmung mit Musik und Getränk dauerte bis in die frühen Morgenstunden. Ein Teil der hübschen Felsküste bei La Quebrada dient den Klippenspringern seit 1934 als Kulisse. Diese waghalsigen Springer setzen aus 25-35m zum Sprung in eine schmale Bucht an. Es war eindrücklich diesen Gladiatoren bei ihrer Show zuzuschauen, auch wenn wir dies nicht von der nahen Aussichtsplattform taten. Am Schluss liessen sie sich feiern und hofften so auf zusätzliche Dollarscheine, der hauptsächlich anwesenden Nordamerikanischen Touristen. Vom nahezu demselben Ort hat man eine herrliche Sicht auf die Sonnenuntergänge von Acapulco. Auch wenn wir wegen der Wolken keinen zu Gesicht bekamen, berieselte uns ein Musiker mit der passenden Musik. Zudem waren wir überrascht wie einfach es hier war zwei angenehme Übernachtungsplätze zu finden.

 

Kaum zu glauben, aber wie vor 13Jahren!

Auf derselben Ausfahrtstrasse wie vor 13Jahren verliessen wir Acapulco in Richtung Puerto Marques und genossen einige schöne Blicke auf die um die Bucht liegende Stadt. Wir machten Scherze darüber weil wir das letzte Mal von einem korrupten Polizisten angehalten wurden und wir uns einige Peso abknüpfen liessen. Wir glaubten dass es dies heute nicht mehr geben würde, aber sicherheitshalber schauten wir genau auf den Tacho um die Tempolimite 60/50 genau einzuhalten. Plötzlich sagte Adi zu mir, dass ein Polizeiauto uns stoppen will und ich fand es kein lustiger Witz. Doch als ich kurz darauf selber das Auto sah, sagte ich, dass darf doch nicht war sein. Es ging dann nicht lange und zwei Polizisten standen neben uns. Sie quasselten etwas von einer Linie welcher wir zu nahe gestanden haben sollten und dass dies nicht korrekt gewesen sei. Da sie wegen der Geschwindigkeit nichts aussetzen konnten, da uns nämlich ein Auto nach dem anderen überholte, suchten sie irgendeinen anderen Grund um uns etwas anzuhängen. Als wir uns aber ziemlich vehement zur wehr setzten und ihnen klar machten nichts Falsches gemacht zuhaben gab es ein kurzes hin und her bis es uns zu blöde wurde, ich wieder ins Auto stieg und Adi davon fuhr. Vorauf sie uns in ruhe Weiterfahren liessen. Ich ärgerte mich nachher über mich selber, dass ich nicht die Namen dieser zwei Polizisten sowie das Nummernschild ihres Autos aufgeschrieben hatte, denn solche Polizisten sollte man verzeigen welche Willkürlich versuchen Touristen abzuzocken. So wird es nichts bringen und hoffen jetzt einfach, dass es bei uns nicht mehr vorkommen wird. So hatten wir aber, wie das letzte Mal, keine Lust mehr den Ort Puerto Marques zu besuchen. So stoppten wir erst einige Kilometer weiter bei einem grossen Einkaufscenter, wo wir denn auch gleich zu Mittag assen.

 

Nicht mehr allzuviel gab es auf der Mex200 in Richtung Staatsgrenze Oaxaca,

Entlang dem Meer folgten wir dieser Strasse, welche im Verlauf wieder auf die Mex200 stösst. Dieser folgten wir über San Marcos, Marquelia nach Cuajinicuilapa an der Staatsgrenze zu Oaxaca und sie war gleichzeitig unser letzter Abschnitt dieses Reiseberichtes. Beim Zwischenstopp in Marquelia und Cuajinicuilapa durchstreiften wir noch zwei kleinere bunte Märkte. Auf diesem Streckenabschnitt machten wir noch zwei weitere Stichstrassen zum Meer, welche aber beide nicht viel bezauberndes brachten. Seit wir aber wieder den Pazifik erreicht haben, strahl die Sonne meistens in voller kraft auf uns hernieder und wir geniessen jeden erfrischenden Wind wenn da.

 

Zu dem Bilder von Mexico 3 (37)

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