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USA Westen
Reisebericht 10 (33)

McRei's Weltreise

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vom 01.09.2009 - 18.09.2009

Teilstrecke 2'149 Km
Kilometer 100'889 - 103'038

 

Nach dem abwechslungsreichen Colorado, Steuern wir nun durch die einsamen Badlands, mit den märchenhaften Sandsteingebilden, Südutahs. So fuhren wir vom Hovenweep National  Monument zum Highway #163 und auf diesem in Richtung Bluff. Die Strasse führt einem kurz vor der Ortschaft in einen Canyon hinunter, mitten durch die ersten schönen roten Sandsteinfelsen Utahs. Vor allem die markanten Felsen Navajo Twin Rocks sind einen Zwischenstopp wert. Dem Highway #163 folgten wir bis zur Abzweigung einer 28km langen Schotterpiste, die uns durch das Valley of Gods brachte. Die monumentalen von weither sichtbaren imposanten Felsen, begleiteten einem beidseitig dieser Schotterpiste und es sieht fast aus wie im Monument Valley. Hier mitten unter diesen Felsfiguren übernachten zu können ist klasse.

Auf dem Highway #261 angekommen, führt diese direkt auf einen Felsen zu und man fragt sich bereits wo führt diese den nur weiter. Erst kurz davor erkennt man wie die Strecke, steil und kurvig, in dem Felsen auf das Plateau hinaufführt, dazu ist dieses Teilstück auch nicht geteert. In diesem Abschnitt trafen wir zwei Schweizer die mit ihren Velos unterwegs waren. Mit dem von Vancouver aus gestarteten Paar unterhielten wir uns eine ganze Weile und es war ganz interessant zu erfahren wo die zwei schon durchgeradelt waren. Wir fanden sehr toll was Sie da miteinander unternahmen, aber mussten auch gleichzeitig sagen lieber Sie als wir. Wir begnügen uns lieber weiterhin mit unseren Wanderungen, mögen sie auch noch so lange sein. Wenn wir unsere gelaufenen Kilometer zusammenrechnen, kommt man da sicher auf bereits einiges über 15‘000km, in den letzten 28Monaten und das reicht uns.

Für uns ging es darauf bequem weiter zum Natural Bridges National Monument, wo wir auch bereits einmal standen, aber wegen des Schnees unsere Wanderung nicht durchführen konnten. Diesmal klappte es und wir stiegen bei der Sipapu Bridge in den Canyon hinunter, welchem wir über die Kachina zur Owachomo Bridge folgten, um dann über das Hochplateau, nach 14km, wieder zum Auto zu gelangen. Vom Canyon Boden bekommt man die Felsbrücken am eindrücklichsten zu Gesicht und es war sehr eindrücklich diese drei verschiedenen Brücken aus nächster Nähe zu entdecken.

In den kommenden Tagen geht es für uns nochmals durch die Gebiete die wir, wie schon einmal erwähnt, wegen des Schnees nicht machen konnten. Zuerst folgten wir aber ebenfalls der #95, dem White Canyon entlang, nach Hite. Diese Strecke führt einem durch eine herrliche Felsenwildnis und war auch das zweite Mal ein richtiger Augenschmaus. Auf der #276 nahmen wir dann die Richtung nach Bullfrog, wo kurz davor der Burr Trail nach Boulder abzweigt. Diese zum Teil geschotterte Piste, führte uns durch eine einsame Steinwüste. Im Bereich des Capitol Reef, fährt man dann ebenfalls eine steile spektakuläre Felsklippe hoch, auf das um 300m höher gelegene Plateau, eine wirklich eindrückliche Fahrt über diese Burr Trail Switchbacks. Kurz davor ging es zu Fuss noch in den Surprise Canyon. Auch der weitere Verlauf der Strecke nach Boulder, am Highway #12, ist einfach grossartig und führt einem durch den Long Canyon und vorbei an vielen schönen Steinformationen. Eine Pracht für das Auge und das Fotoherz, vor allem da am frühen Morgen alles im besten Licht erstrahlte.

Man glaubt es kaum, doch mit erreichen Boulder und dem dort vorhandenem Wasser, fährt man in eine schön grüne Oase und das inmitten dieser Felswüste. Auf dem Scenic Highway #12 ging es danach zuerst bis zur Calf Creek Recreations Area, das im Grand Staircase-Escalante National Monument liegt. Von hier ging es zu Fuss zum hübschen Lower Calf Creek Falls. In dieser Region, wo Wasser eher Mangelware ist, ein Wasserfall zu sehen ist sicher speziell. Er viel über einen 36m hohen Felsvorsprung in ein darunter sich befindendes Becken. Mit dem Moos das die Felswand zierte und dem im Sand sich befindenden Becken, sah es fast einwenig paradiesisch aus. Entlang dieses Weges hat es neben der sehr schönen Sandsteinlandschaft, noch drei markante und von weitem sichtbare grosse rote Felszeichnungen.

Nur wenige Kilometer von hier entfernt ging es dem Escalante River entlang zu zwei Archen. Dabei muss man immer wieder durch das Wasser waten, so dass wir uns für einmal nicht in den Wanderschuhen auf den Weg begaben, sondern in Sandalen. Mit den Bachdurchquerungen bot diese Wanderung, neben der schönen Landschaft, eine angenehme Abwechslung. Die Archen waren sehr imposant, auch wenn sie für einmal mehr etwas für das Auge als für die Kamera waren, da sie nicht freistehend waren. Auch die in einer Felshöhle stehende Anasazi Ruinen, mit den Petroglyphen, gefielen uns an diesem Weg.

Zurück beim Auto fuhren wir noch ein Stück auf der #12 und fanden per Zufall, Vis-à-vis einer kleinen fotogenen Hoodoos Gruppe, eine Gratis Camp Site die wie gerufen kam. Nur etwa 10km weiter bogen wir am nächsten Morgen in die Hole-in-the-Rock Road ein. Auf dieser ehemaligen Wagenroute der Mormonen folgten wir der Wellblechpiste auf den ersten 52km, bis zu drei Slot Canyons. Zuerst vergnügten wir uns aber bei den herrlichen Felsskulpturen des Devlis Garden, die geniale Fotomotive boten. Die an dieser Strecke von uns besuchten drei Slot Canyon waren total verschieden und alle auf ihre weise genial. Allen folgten wir bis zum Ende, oder so weit es eben ging. Der erste, der keinen Namen besitzt, war der breiteste und längste dieser dreien und sicher für jedermann machbar. Der zweite, der Peek-a-Boo, war für uns der spannendste und schönste. Begann dieser etwa 3m oberhalb des Canyon Boden und war sicher der schwierigste begebare dieser Canyons. Manchmal ging es sogar nur noch auf allen vieren vorwärts, aber es machte dadurch auch richtig Spass, nur mein Rucksack störte manchmal ein wenig. Er bot dazu die schönsten welligen Sandsteinauswaschungen, Tröge, Fenster und hatte zu beginn gar eine hübsche Doppel Arche. Der dritte dieser Slot Canyon, der Spooky, ist nichts für unter Klaustrophobie leidende Personen. Wir gelangten ein schönes Stück in diesen hinein, aber dies auch nur ohne Gepäck, denn manchmal passt wirklich nur gerade der Bauch durch. Zu alle dem ist er auch noch einige Meter hoch und es kommt einem schon etwas komisch vor, eingeklemmt wie in einem Sandwich zu sein. Nach diesem Abwechslungsreichen Programm stellten wir unser Auto kurz vor erreichen des Highway #12, etwas abseits der Schotterpiste, für die Nacht hin. Der Himmel hatte sich in der Zwischenzeit mit Gewitterwolken bedeckt und ringsum gingen unzählige Blitze nieder welche uns entzückten, doch die Regentropfen blieben an unserem Plätzchen aus.

Schon vor sieben machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg, um zum 80km entfernten Bryce Canyon zu gelangen. Im Bryce Canyon einen ganzen Tag zu verbringen ist ja kein Problem, vor allem wenn man etwas durch die wunderbare märchenhafte Landschaft wandern will. Da die Sonne auch noch im richtigen Moment zum Vorschein kam, konnten wir diese Farbenpracht noch besser geniessen, da es dadurch noch Kontrastreicher wurde. Diese farbenprächtigen weiss-orange-roten Sandsteinfelsen auch ohne Schnee zu sehen, waren für unsere Augen nicht weniger eindrucksvoll und von jedem Aussichtspunkt eine Wucht. Diesmal rollten wir den Park von ganz hinten auf, das heisst wir begannen beim Rainbow Point, welches mit 2778m zugleich der höchste Punkt des Parks ist. Wie gesagt genossen wir von jedem Aussichtspunkt diese Pracht und die Natural Bridge war dabei sicher einer der Höhepunkte. Auch bei noch so vielen schönen Aussichtspunkten konnten wir es auch diesmal nicht belassen und tauchten am frühen Nachmittag in diese Märchenwelt der Farben und Formen. Unser Weg führte diesmal über den gut 13km langen Fairyland Trail zur Tower Bridge. Über den gleichnamigen Aussichtpunkt, sowie dem Rim Trail folgend ging es dann wieder zurück zum Sunrise Point, wo unser Auto stand. Am selben Platz der uns schon vor 8Monaten beherbergte, stellten wir uns auch diesmal wieder für die Nacht hin. In den wenigen Läden genossen wir dann noch das Touristische treiben. Beim eindunkeln sahen wir, vom Auto aus, eine 15köpfige Rehmanschaft passieren.

Nach den märchenhaften Eindrücken des Bryce Canyon, wollten wir die bei schlechtem Wetter fast unpassierbare Cottenwood Road befahren und da es etwas geregnet hatte erkundigten wir uns zuerst nach deren Zustand. Doch im BLM Visitor Center in Connonville gab man uns grünes Licht und so machten wir uns auf den Weg. Wir mussten sagen, dass die gut 60km lange Cottenwood Lehmpiste angenehmer zu befahren war, als die zuvor befahrene Wellblechpiste Hole-in-the-Rock. So gab es für uns nur zwei heikle Passaschen zu überwinden, die vom Fahrer gut gemeistert wurden und bei Trockenheit auch ohne weiteres machbar sind. An den Spurrinnen die wir mancherorts entlang dieser Piste gesehen haben, wird sie bei nasser Witterung aber sicher kaum passierbar sein. Wir würden uns auf jedenfalls dann nicht da reinwagen. Die Landschaft Szenerie entlang der ganzen Piste ist aber einfach grandios und ein richtiger Genuss.

Unser erster längerer Stop galt der sehr hübschen Grosvenor Arch. Zu Fuss durchstreiften wir die schönen Sandsteinfelsen, in der diese Arche eingebetet liegt. Die anschliessende Wanderung durch die Cottenwood Narrows war auch nicht schlecht. Marschierten wir hier eingerahmt von hohen Felswänden durch einen engen Canyon. Die letzte Wanderung an dieser Strecke führte uns etwa 3km in den Lower Hackberry Canyon hinein. Durch die Gewitter der letzten Tage, erreichte das Wasser, in einem kleinen Rinnsal, noch fast die Cottenwood Road. Auf unserer Wanderung durch diesen Canyon, hiess es deshalb immer wieder durch das Wasser zu marschieren. Obwohl das Wasser noch eine ansprechende Fliessgeschwindigkeit hatte, war bei unserer Rückkehr der Wasserlauf bereits um einige Meter zurückgegangen und versandete langsam. In dieser Einsamkeit blieben wir natürlich gerne für die Nacht und genossen die Ruhe, den Vollmond sowie die Sternenpracht. Das einzige was nicht so ganz in diese abgeschiedene Landschaft passte, war die Stromleitung die entlang dieser Strecke plaziert war und einem das Packcountry Feeling etwas nahm.

Am nächsten Morgen ging es zu den White Hoodoos of Wahweap Creek. Nach erreichen des Highway #89 fuhren wir bis Big Water, holten im dortigen BLM Visitor Center einen Situationsplan, um danach auf der Schotterpiste #327 zum Startpunkt der Wanderung zu gelangen. Nach 7km Fussmarsch entlang eines Creeks erreichten wir das Valley of White Ghosts mit herrlichen und sehr fotogenen Hoodoos. Der speziellste dieser weissen Geister sieht aus wie ein Mönch der seine Kutte über sich geschlagen hat und die Arme vorne zusammen schränkt. Wir verweilten uns über eine Stunde bei diesen Geistern und bevor wir uns auf den Rückweg machten genossen wir noch unsere mitgenommenen Sandwichs.

Auf derselben Strasse #89 fuhren wir wieder zurück, an der Cottonwood Road vorbei, bis zum The Toad Stools Trailhead. Dieser kurze Weg bescherte uns so richtig farbige Badlands und weitere sehenswerte Hoodoos. Darauf erkundigten wir uns noch in der Paria Contact Station, wie es so läuft für die Permits Verteilung zur bekannten Felsformation „The Wave“. Der Ranger drückte uns ein Formular in die Hand und sagte, dass wir dieses ausgefüllt Morgen um halb neun ihm abgeben müssen, um an der Verlosung die um 9.00Uhr stattfindet teilnehmen zu können. Es werden unter den eingereichten Bewerbern 10Permits Ausgelost, die dann am darauf folgenden Tag den Weg unter die Füsse nehmen dürfen, also eine ziemlich exklusive Sache. Im Internet waren schon lange im Voraus ebenfalls 10Permits für denselben Tag ausgelost worden, also heisst dass pro Tag 20Personen diesen Weg machen dürfen.

Als wir uns um 8.15Uhr vor der Paria Contact Station wieder einfanden, warteten die ersten Bewerber bereits vor der verschlossenen Tür. Bis zur Türöffnung unterhielten wir uns mit zwei Deutschen über das erlebte. Nach dem einlass stürzten sich unsere Konkurrenten auf die Formulare, das wir bereits ausgefüllt hatten und es deshalb gleich dem Ranger abgeben konnten. Jedes der Formulare erhielt eine Nummer und da wir unser Antrag als erste abgaben erhielten wir vom Ranger die Nummer eins zugeteilt. Insgesamt waren an diesem Tag 36Personnen in 21Grupopen anwesend, für diese 10 zu verteilenden Permits. So hatte der Ranger 21Kugeln in seiner Lotterietrommel. Um 9.00Uhr drehte sich zum ersten Mal die Trommel und wir konnten es kaum glauben als die erste gezogene Zahl die Nummer eins trug. Wir fühlten uns natürlich überglücklich als die Erste gezogene Kugel die Nummer eins trug und dadurch nicht länger auf die Folter gespannt werden zu müssen. Unsere Deutschen Mitbewerber hatten leider nicht das Glück und waren verständlicherweise enttäuscht. Sie konnten wenigstens mit einem anderen Permit eine Wanderung in die Coyote Butte South unternehmen, die Wave befindet sich in der Coyote Butte North der Paria Canyon and Vermilion Cliffs Wilderness Area. Obwohl dies BLM Land ist werden für diese Tageswanderungen in diese Coyote Butte North sowie South eine separate Gebühr von 7 oder 5Dollars erhoben. Nach dem bezahlen der Gebühr gab es für die wenig Glücklichen eine Wegbeschreibung mit auf den Weg, um dass man die sogenannte „The Wave“ in diesem Gebiet auch findet.

So verschoben wir die geplante Wanderung durch den Buckskin Gulch und den Wire Pass Canyon um einen Tag, da der Weg zu der „The Wave“ diese anderen Wanderwege streift und wir mit dem Permit für die Wave ebenfalls dieses Gebiet bewandern dürfen. So machten wir uns darauf auf zur Old Pahreah, welche über eine kurze Schotterpiste zu erreichen ist. Hier war bis im August 2006 auch noch das Old Paria Movie Set zu Hause, wo einige Westernfilme gedreht wurden. Dieses Movie Set wurde aber leider von Vandalen niedergebrannt. Auf dieser Strecke taucht man in eine schokoladenfarbene Landschaft ein und es sah ein weiteres Mal einfach grandios aus. Man merkte auch an diesem Boden die Gewitter der letzten Tage an, war doch noch nicht alles wieder total ausgetrocknet. Am Ende der Piste machten wir uns noch etwas zu Fuss auf den Weg und gelangten durch ein ausgetrocknetes Bachbett zum Paria River. Die Zeichnung auf der zum Teil bereits wieder ausgetrockneten Erde, im Flussbett, sah faszinierend aus. Über den River gelangten wir zu einigen Ruinen von Old Pahreah und passierten auf dem Weg dorthin einen Pioneer Friedhof. Danach ging es zurück und wir stellten unser Auto am Anfang der House Rock Valley Road hin. Diese soll uns morgen früh zu unserem Startpunkt der Wanderung, beim Wire Pass Trailhead, bringen. Da wir morgen die beiden Wanderwege miteinander verbinden werden, genossen wir den Nachmittag mit der Arbeit an unserer Homepage, die sich ja nicht von alleine macht und uns jeweils immer viel Arbeit bereitet. Jetzt gibt es nur noch zu hoffen, dass das Wetter uns morgen lange genug Sonnenstrahlen beschert, denn sie haben für mittags Gewitter vorausgesagt und wir möchten die Wave doch gerne bei bestem Licht sehen.

Am frühen Morgen galt es zuerst die 14km lange holprige Piste zu durchfahren. Diese Piste war im Vergleich zu den letzt befahrenen Strecken klar die schlechteste und so ging es nur langsam vorwärts bis zum Parking des Wire Pass Trailhead. Kurz vor 8.00Uhr starteten wir bei noch herrlichem Wetter zur 5km entfernten „The Wave“. Schon von beginn weg begeisterte uns die Landschaft, in welche wir uns hineinbegaben und man konnte nicht widerstehen die Kamera hervorzunehmen und sie für Erinnerungsfotos zu benutzen. Die vier Taiwanesinnen die etwas vor uns gestartet waren, dies haben wir anhand der Registrierbox gesehen, holten wir kurz vor dem Ziel ein, obwohl wir immer wieder die sensationelle Landschaft bestaunen und Fotografieren mussten. Die Wave war dann der Höhepunkt und sie sah im Sonnenlicht wirklich wunderschön aus, obwohl wie schon gesagt das ganze rundum ebenso genial aussah und einem völlig in den bann zog.

Da man von unten die Wave betritt braucht es zwei Blicke um sie zu erkennen, da man sie auf den meisten bekannten Bildern nicht so sieht. Erst wenn man in ihr etwas hochgeht und in die andere Richtung schaut sagt man, wau, dass ist sie ja! Im Verlaufe unseres Daseins marschierten deshalb die acht gesehenen Personen alle an ihr vorbei, was uns etwas zu schmunzeln gab. Sie tauchten etwas später, aus irgendeiner Richtung, wieder auf und man sah ihnen die Erleichterung an sie gefunden zu haben und begannen auch gleich mit dem Fotografieren. Wir erkundeten, in den 3Stunden welche wir hier hinten verbrachten, das ganze Gebiet und staunten ab den unzähligen spitzenmässigen Sandsteinformationen, Rillen und den Farbmixturen. Die einten sahen wie Gebäck aus, andere erinnerten einem an Schokolandecreme in welche man andere Cremesorten beimischt, einfach lecker. Das Mittagessen inmitten diesem Schlaraffenland zu geniessen war einfach herrlich und sicher eines der reizvollsten Plätze an welchen wir es eingenommen hatten. Da wir die Ersten waren, konnten wir dazu die „The Wave“ und die ganze Szenerie dieser Region ganz ungestört in uns aufsaugen und dies erst noch bei schönstem Wetter. Am Mittag tauchten dann ziemlich schnell dunkle Gewitterwolken am Horizont auf, die nichts Gutes versprachen. Da wir uns früh auf den Weg machten und wir diese sensationelle Landschaft bei bestem Licht zu Gesicht bekamen störte uns dies nicht weiter. Wir machten uns so auf den Rückweg und als wir uns bei der Registrierbox austrugen, war es 14.00Uhr und der Himmel zeigte sich bedeckt. Man sah gar von hier aus wie mancherorts Regenschauer niedergingen, so auch über der Wave, wir hatten Glück und blieben verschont.

Trotz der Wetterlage entschieden wir uns nicht auf dem kürzesten Weg zum Auto zurück zukehren, sondern folgten dem 15km langen Weg über den Wire Pass Trail sowie einen Teil des Buckskin Gulch. Via der Schotterpiste ging es danach zum Parkplatz des Wire Pass Trailhead zurück. Zu Recht wie sich herausstellte, blieben wir vom Regen bis zum Schluss verschont und diese zusätzlichen Kilometer stellen sich ebenfalls als sehr spektakulär heraus. Führte der Weg doch durch sehr schöne und zum Teil schmale Slot Canyon mit eindrücklichen Szenerien. An einigen stellen war der Canyon Boden dazu noch richtig schlammig, aber das machte das ganze noch Abenteuerlicher. Die letzten Kilometer der Wanderung führten uns entlang dunkelroter Felsen zum Buckskin Parkplatz. Von hier wären noch 6.4km zu unserem Parkplatz zurückzulegen gewesen, doch wir hatten Glück, nahm uns gleich das erste Auto, das an uns vorbeifuhr mit und setzte uns direkt hinter unserem Auto ab. Dies freute uns natürlich besonders waren wir in der Zwischenzeit, von diesen gelaufenen Kilometern mit den eindrücklichen Bildern der Wave und dieser Canyons, doch schon etwas müde geworden, da es am Vormittag dazu noch sehr heiss war.

Wir konnten es auch am Abend immer noch fast nicht glauben, dass wir das Glück hatten unter den 10Glücklichen der gestrigen Verlosung gewesen zu sein und vor allem mit dem was wir darauf auf dieser Wanderung entdecken konnten. So dürfen wir sicher sagen, dass Dank all dieser Umstände es eine der schönsten und erlebnisreichsten Wanderung daraus geworden ist, die nicht all zu viele Menschen erleben dürfen. Da auch das Wetter mitspielte, zumindest bis wir die Gegend der Wave wieder verlassen hatten, war zudem grosse Klasse. Diese Erlebnisse des gestrigen Tages beschäftigten uns sogar noch bis weit in die letzte Nacht hinein und ich hoffe, dass wir einige schöne Bilder von diesem unvergesslichen Abenteuer als Erinnerungsstützen geknipst haben.

Der Morgen danach begrüsste uns mit heftigem Regen, aber dieser störte im Moment nicht gross, hatten wir doch bis wir im Cedar Breaks National Monument waren einige Kilometer unter die Räder zu nehmen und wie es dort aussieht werden wir ja sehen. Anstelle des geplanten Johnson Canyon, mit der anschliessenden Schotterpiste, nahmen wir aus diesem Grund direkt den Highway #89 über Kanab. Tatsächlich zog der Himmel am Nachmittag schon wieder auf und so konnten wir die roten Sandsteinklippen, ähnlich des Bryce Canyon, bereits wieder mit einigen Sonnenstrahlen geniessen. Nach dem schönen Blick über das Amphitheater des Cedar Breaks und der Höhenwanderung zum Spectra Point, befindet sich dieses Gebiet doch über 3100m und bietet mit seiner Alpinen Vegetation einen vollkommenen Kontrast zur letzten Woche, wo wir uns in einer faszinierenden Steinwildnis befanden. Von hier führt einem die Strasse wieder ins Flachland hinunter und zwar nach Cedar City das auf ungefähr 1500m liegt. Hier müssen wir unsere Vorräte aufstocken, damit wir die nächsten Tage uns wieder in die Einsamkeit dieser Wunderwelt verziehen können.

Seid wir wieder zurück im südlichen Utah sind, jagt doch ein Höhepunkt den anderen und es ist der pure Wahnsinn was wir in den letzten 10Tage sensationelles geboten bekamen. Morgen geht es nun in den Kolob Canyon im Norden des Zion National Park, wo mit der 95m langen Kolob Arche der grösste Naturbogen der Welt stehen soll. Dazu nahmen wir von Cedar City die Interstate #15 um zum Nordeingang des Zion National Park zu gelangen. Von dieser kurzen Stichstrasse, die in den Kolob Canyon Bereich führt, sieht man wie im anderen Teil dieses Parks, auf einige mächtige rote Felswände. Von hier begaben wir uns auf den über 20km langen Weg um zu dieser Kolob Arche zu gelangen. Am Ende des Trails waren wir aber etwas enttäuscht, bekommt man diese Arche leider nicht so zu Gesicht wie man sie auf einigen Fotos sehen kann. Wir fanden dann durchs Unterholz und einen Creek aber doch noch einen besseren Fotospot, wo sie für das Auge besser zur Geltung kam.

Wieder zurück beim Auto, folgten wir weiter der Interstate #15 zur Ausfahrt 27 und von dort gelangten wir nach Hurricane. Der Abschluss auf Utahs Strassen machte die #59, welche in Arizona zur #389 überging. Neben der kargen Wüstenvegetation begleitete uns ein mächtiges Felsplateau zum Pipe Spring National Monument. Die Mormonen Kirche beauftragte ihre Gläubigen um 1860 von Salt Lake City abzuwandern und Farmen im südlichen Utah aufzubauen. So gelangte man auch in die Region von Pipe Spring, im sogenannten Arizona Strip, wo man dieses Gebiet, dank einer reichen Wasserquelle, in Besitz nahm. Einige Jahre später kaufte der damalige Mormonenführer Brigham Young dieses Land im nahmen der Kirche vom damaligen Besitzer J.Whitmore auf, um selber eine Viehzucht aufbauen zu lassen. Die ersten eingesetzten Manager waren die Winsor Familie und so benannte man diese Station Winsor Castle. Die hier produzierten Produkte wurden nach St. George geliefert. Im Späteren Verlaufe diente es auch als Verpflegungsstation für Reisende nach ST. George sowie für die Verarbeitung verlangter Attribute der umliegenden Bauernhöfe. Da es immer wieder Probleme mit der ansässigen Indianischen Bevölkerung gab, baute man eine Telegraphenverbindung nach Salt Lake City und diese stand bereits vor das Castle fertig gebaut war, um bei etwelchen Problemen möglichst schnell Hilfe anzufordern. 1895 verkaufte die Kirche dann das Land wieder welches bis 1923 im besitz der Mormonen blieb, bevor es ein National Monument wurde.

Nach diesem Besuch ging es zum North Rim des Grand Canyon, von dem wir schon viel Schönes gehört haben. Für dies folgten wir von Fredonia dem Highway #89a und der Stichstrasse #67 zum Park Eingang. Auf diesem Hochplateau säumten hauptsächlich Pinien und Juniper Bäume den Strassenrand. Dabei standen auch viele verkohlte Stämme zum Himmel, die ein Opfer der Flammen geworden waren. Unser erster Eindruck von dieser Rim Seite war aber eher endtäuschend. Erreicht man den ersten Aussichtspunkt durch die am Rim stehende Lodge, die sicherlich grandios plaziert ist, aber der erwartete schöne Blick in den Canyon ging dadurch unser Erachtens etwas verloren. Darauf folgte die Fahrt zum Cape Royal. Der Blick, am Endpunkt dieser Strasse, war sicher besser als der Erste, doch mussten wir auch hier sagen, dass uns die Aussichten vom South Rim besser gefielen. Dabei spielte sicher auch das Wetter eine Rolle, hatten wir doch auf dem South Rim einen grandiosen Tag mit einer exzellenten Fernsicht erwischt. Dies war am heutigen Tag ganz anders und keines von beidem beglückte uns. Der schönste Aussichtpunkt vom North Rim fanden wir beim Point Imperial und dieser war sicher nicht schlecht auch wenn die Fernsicht fehlte. Der Point Imperial ist zugleich mit 2684m der höchste Punkt am Grand Canyon Rim und um gut 400m hoher als der höchste Punkt der gegenüberliegenden Seite. Der Colorado River fliesst bei der Phantom Ranch, die am Canyon Boden liegt, gerade mal noch auf etwa 760m dahin. Darauf füllten wir im Camping die Wasserkanister auf und machten uns auf den Rückweg, wo wir im National Forest übernachteten.

Nach diesem Abstecher ging es, weiter auf dem Highway #89a und wieder in tiefere Höhenlagen. Die Strecke führte uns entlang der wunderschönen Vermilion Cliffs und so gab es einige Fotostopps. Ganz spezielle Felsen hatte es beim Haus Rock. In diesen Felsen hatte ein früherer Siedler, um 1930, gar ein Haus hineingebaut und es sieht fast so aus wie dasjenige in der Trickfilmserie Fred Feuerstein.

Beim Marble Canyon überspannen zwei Stahlbrücken den etwa 50m tiefen Canyon des Colorado River. Die alte Brücke dient haute als Fussgängerbrücke und von welcher aus man eine schöne Sicht auf den Colorado River mit den in umgebenden roten Felsen hat. Auf einer kurzen Stichstrasse gelangten wir von hier nach Lees Ferry, wo man dann am Ufer des Colorado River steht. Entlang dieser Strecke balancieren einige riesige Steinbrocken auf von ihnen geschützten Erdschichten. Hier starten auch die Rafting Trips durch den Grand Canyon. Von einem Sandstrand aus kann man sich in das kühle Nass des Colorado Rivers stürzen. Nach dem Mittagessen ging es für uns wieder nach Marble Canyon und über die Brücke auf die andere Seite des Colorado River. Die Strasse brachte uns über die Echo Cliffs, vorbei an verschiedenen Indianer Souvenirständen, zum Highway #89.

Kurz vor Page gab es einen weiteren Stop und zwar beim Horseshoe Bend. Von diesem sensationellen Aussichtspunkt sieht man auf den Colorado River, der hier in einer Hufeisenkurve an einem vorbeifliesst. Am Nachmittag, bei gut einfallendem Sonnenlicht, ein Augenschmaus und so hielten sich auch dementsprechend viele Touristen auf. Am nächsten Morgen machten wir uns auf zum Glen Canyon Dam und zum aufgestauten Colorado River, dem Lake Pawell. Leider bezahlt man seit Anfang Jahr etwas für die Dam Besichtigung und da wir auf unserer Reise schon einige angeschaut haben, begnügten wir uns mit den gezeigten Filmen und dem kleinen Museum. Darauf machten wir uns auf den Weg in den Wahweap Bereich am Lake Pawell, wo unzählige Haus- und Schnellboote vor Anker liegen. Auf unzähligen Schifframpen kann man sein eigenes Schiff wassern und diesen Stausee, mit einer Länge von 290km sowie seiner verschnörkelten Küstenlinie von über 3100km, erkunden. Neben den zu mietenden Booten gibt es aber auch Ausflugsschiffe die einem auf dem See herumkutschieren. An diesem See hatten wir noch eine interessante Unterhaltung mit einer Jungen Amerikanerin aus dem Staate Washington, die für den Park Service arbeitet.

Die Antelope Canyons, die unter der Verwaltung der Navajo-Indianer stehen, sind sicher das grösste Touristenmagnet um Page. Da wir aber schon einige solcher Slot Canyons auf eigene Faust erkundet haben führen wir an diesen vorbei. Unsere Reise geht nun langsam in Richtung New Mexico und dies über die Highway #98/160/64. Da wir auf dieser Strecke nochmals beim Navajo National Monument vorbeikamen statteten wir diesem einen weiteren Besuch ab, in der Hoffnung dass es diesmal mit der Ruinenbesichtigung klappt. Leider war das Cliffs Dwellings Keet Seel aber bereits geschlossen, das heisst genauer gesagt es war nur noch jedes zweite Monatswochenende geöffnet und das wäre erst wieder im Oktober in etwa 4Wochen der Fall gewesen. Wir konnten aber wenigstens am nächsten Tag das nahe gelegene Klippendorf Betatakin mit einem Ranger besuchen. Diese geführte Tour war sehr interessant und da der Ranger ein Hopi Indianer war wusste er viel über ihre Kultur zu erzählen. Diese sehr gut erhaltene Ruine bot uns einen sehr schönen Anblick einer Klippenbehausung. Die Keel Seel Dwellings soll noch besser erhalten sein und wäre dadurch eine Tageswanderung sicher wert gewesen. Wirklich schade, dass es auch diesmal mit dem Besuch nicht geklappt hat.

Die Strasse führte uns weiter entlang roter Sandsteinklippen und Steppenlandschaft nach New Mexico. Für diese Reisetage durch Utah/Arizona gibt es nur die Worte einfach genial! New Mexico, eventuelle noch mit einem Abstecher in den Big Bend Texas, werden wir den letzten Monat in den USA verbringen, bevor es nach Mexico weiter geht. Im nächsten Frühjahr kommen wir aber nochmals und wollen die noch nicht gesehenen Regionen der grossen Seen sowie die New England Staaten besuchen, bevor es dann endgültig nach Mittelamerika weiter geht.

 

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