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McRei's Weltreise

USA Westen
Reisebericht 5 (28)

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vom 14.05.2009 - 07.06.2009

Teilstrecke 3'829 Km
Kilometer 85'699 - 89'528

 

Nach den erlebnisreichen und landschaftlich wunderschönen Gebiete um die Sierra Nevada, die wir in den letzten Wochen bereist haben, sind wir gespannt was die nächsten Wochen uns zu bieten haben. Von Visalia folgten wir zuerst weiter der #198 über Lemoor nach Coalinga und auf der #25 zum Pinnacles National Monument. Die Landschaft auf diesem Streckenabschnitt ist meistens Flach und wenn man hier nicht Kanalsysteme zur Bewasserung gebaut hätte, siehe die Gegend ziemlich ausgetrocknet und wüstenähnlich aus. So aber reihen sich riesige Agrarfelder aneinander mit Fruchtbäumen, Gemüse sowie grosse Viehmastbetriebe. Diese geben allerdings nicht gerade ein schönes Bild ab, da die Tiere auf engstem Raum und erdigem Boden stehen. Ebenfalls zieren einige kleinere Ölpumpstationen den Weg. Entlang der #25 ändert sich das Landschaftsbild und wir fahren durch ein leicht bewaldetes hügeliges Tal. Die hier gehaltenen Rindsviecher haben es um einiges schöner als ihre Artgenossen nur wenige Kilometer von hier entfernt, denn sie haben auf ihren Weiden viel Platz.

Im Pinnacles National Monument erwartet uns eine schöne Felslandschaft vulkanischen Ursprungs. Auf einem 10km langen Rundweg entdeckten wir diese Felsformationen, die von vielen Kletterern sehr begehrt sind. Unser Weg führte zuerst durch den Bear Gulch, eine Art Cave zum Bear Gulch Stausee. Danach zu den High Peaks, durch die es auf einem sehr engen und zum Teil steilen Kletterweg ging. Auf diesem Felsen entdeckten wir einen California Condor, von denen es nur noch einige Dutzend Vögel geben soll. Unser gesehener Vogel muss einer Studie angehören trug er doch die Nummer 5. Dem Condor Gulch Trail folgten wir ins Tal, wo unser Auto stand. Da es beim Visitor Center ein Bad mit Duschen hatte, genossen wir an diesem weitern heissen Tag das kühle nass.

Über King City fuhren wir zur hübschen San Antonio de Padua Mission, die im Fort Hunter, einem Militär Gebiet, liegt. Von hier folgten wir der Forestroad über die Santa Lucia Range zum Pazifik. Auf der Hinunterfahrt zur Strasse #1 empfing uns ein herrliches Küstenpanorama. Dieser sehr schönen Küstenstrasse folgten wir nach Monterey, wobei strichweise noch etwas Nebel die Küstenlandschaft verhüllte. Nachdem wir die Mission San Carlos Borromeo de Carmelo, von 1770 und das touristisch schön aufgemachte Carmel-by-the-Sea besucht hatten, ging’s zur daneben liegenden Küstenstadt Monterey. Da Monterey in Nebel gehüllt war, erreichten wir dessen Zentrum nicht wie geplant über die Küstenstrasse Sunset Drive und Ocean View Blvd. sondern auf dem Direkten Weg. Auch folgten wir nicht dem Kostenpflichtigen 17Meilen Drive. Dieser führt ja hauptsächlich an Golfplätzen, sowie an versteckten Villen der Reichen vorbei, um zum Fotomotiv der Lone Cypress zu gelangen. Sicher steht diese verkorkste Lone Cypress schön auf einem Felsen, doch mussten wir schon vor 20Jahren sagen, dass er ansonsten nicht gerade viel bietet fürs Geld. In Monterey streiften wir durch die Cannery Row, wo die ehemaligen Ölsardinen Fischfabriken standen und schauten uns die vielen Bilddokumenttafeln aus dieser Zeit an. Gleich daneben liegt das bekannte Bay Aquarium. Danach marschierten wir der Meerespromenade entlang zur Fisherman’s Wharf. Dabei sahen wir Seehunde und Seelöwen. Auf dem Pier gab es Kostproben von Krabbensuppe, die in einem knusprigen Brot serviert werden. Trotzdem wir bereits gegessen hatten, genossen wir die vielen kleinen Exempel, von denen uns die meisten recht gut mundeten. Darauf besuchten wir noch einen Teil des Monterey State Historic Park.

Der Küstenstrasse folgten wir darauf nach Santa Cruz. Hier genossen wir den ruhigen Boardwalk, denn neben einigen Surfern war an diesem Samstagmorgen noch nicht viel los. Im Amüsementpark Santa Cruz Beach Boardwalk bestaunten wir die dort stehende, aus Holz gebaute, Giant Dipper Achterbahn aus dem Jahre 1924. Danach folgten wir dem immer wieder schöne Ausblicke gewährenden West Cliff Drive zum Highway #1 und diesem, mit einigen Zwischenstops, nach San Francisco. Auch dieser Küstenabschnitt bot uns immer wieder schöne Küstenszenerien, abwechselnd mit sanfter Hügellandschaft. Einen längeren Stop gab es bei der Ano Nuevo State Reserve, wo geschützte Paarungsgründe der Seeelefanten liegen. Um diese Jahreszeit sind zwar leider die mächtigen Männchen bereits wieder auf hoher See, aber man sieht an verschiedenen Stellen einige hundert Weibchen und die erreichen ebenfalls eine stattliche Grösse. Im angrenzenden Museum wird das Leben und das Reiseverhalten der Tiere aufgezeigt. Auch dem Pigeon Point, mit dessen Leuchthaus, gewährten wir einen längeren Stop.

Das Wetter in San Francisco zeigte sich auch bei unserem zweiten Besuch von der besten Seite. Diesmal wollten wir aber nur vom Twin Peaks, das Nachtessen und nochmals die schöne Aussicht auf die Stadt geniessen, sowie in der dortigen Gegend Übernachten. Die Aussicht war einfach grossartig und die Fernsicht fanden wir noch fast besser als beim erste Mal, anfangs Dezember letzten Jahres. Da das Wetter auch am Sonntag Wolkenlos war, entschieden wir uns nochmals zur Golden Gate Brücke zu fahren. Dies wurde dann leider zu einer rechten Tortour, da die Stadt durch ein Strassenrennen in zwei Teile geteilt wurde und man nur an beiden Extremitäten, den Uferstrassen, auf die andere Seite gelangen konnte. Doch die Golden Gate Bridge belohnte uns mit einem klaren schönen Blick. Wir verliessen San Francisco erneut über die Bay Bridge nach Oakland, wobei wir bei dieser genialen Sicht einen Zwischenstop auf der Treasure Island einlegten und die Skyline von San Francisco war ein richtiger Genuss. Danach folgten wir weiter dem Freeway #80 um über den Highway #4 nach Martinez zu gelangen.

In Martinez wollten wir die John Muir Historic Site besuchen. Er ist der Gründer einiger National Parks und sozusagen der Vater des National Park System der USA. Ein sehr interessanter Film über seine Lebensgeschichte, einer Schottischen Auswanderer Familie, führt sein wirken vor Augen. Dabei ist auch einiges dem Zufall zu verdanken, unter anderem dass er ein Augenlicht verloren hatte und dies sein Leben veränderte. Von hier steuerten wir mit Sacramento die Hauptstadt Kaliforniens an. Nach wieder erreichen des Highway #80, nur gerade mal 10Meilen vor der Stadt, erschraken wir plötzlich ziemlich stark, platzte doch aus heiterem Himmel unser hinterer Reifen. Als wir das Fahrzeug, zum Glück ohne Probleme, zum Stillstand brachten, schauten wir uns die Bescherung an. Der Pneu war natürlich nicht mehr zu gebrauchen, doch glücklicherweise hatte es der Felge nichts gemacht. So wechselten wir den Reifen und fuhren das verbleibende Stück nach Sacramento. Da wir mit den Reifen noch weitere 10‘000km fahren wollten (bis jetzt 85000km), werden wir mit dem Reserverad diese nun fahren, damit wir mit einem ganzen Satz neu Starten können und den neu gekauften vorderhand als Reserverad nutzen.

Der Stadtbummel durch Sacramento führte uns durch das Old Town zum hübschen State Capitol. Von aussen ist es sicher eines der prächtigsten Regierungsgebäude welches wir bis jetzt gesehen haben. Neben einigen altbelassenen schön eingerichteten Räumlichkeiten, hat uns das Innenleben anderer aber schon besser gefallen. Danach besuchten wir noch das Fort Sutter, dass nach dem alten Vorbild wieder aufgebaut wurde. Sutter, der ursprünglich Schweizer war, gründete Sacramento. Weiter ging es auf dem Freeyway #80 bis zum 49er Highway, von welchem wir schon verschiedene Teilstücke abgefahren haben. Auch in diesem Bereich gibt es verschiedene alte Gold Towns, so wie das kleine Nest Nevada City durch welches wir einen kleinen Spaziergang machten. Von nun an geht es über gebirgigeres Gebiet, durch verschiedene National Forest, in Richtung des Lassen Volcanic National Park. Dabei folgt die Strasse verschiedener Bachläufe und überquert Höhenzüge zum Lake Almanor. Von Chester, das am Nordende dieses Sees liegt, ist es nicht mehr weit zum Lassen Volcanic National Park.

Bei einem weitern Schönwettertag machten wir uns auf in den Lassen Volcanic NP. Leider sahen wir schon auf dem Weg dorthin einen Hinweis, dass die Strasse durch den Park noch nicht geöffnet sei. Im Visitor Center wo wir uns einen sehr schönen Film über dieses Vulkangebiet anschauten, erfuhren wir dann dass die Strasse zwar Schneefrei sei, aber noch von verschiedenen Steinen und Asten freigeräumt werden müsse und dadurch erst in etwa 10Tagen dem Verkehr freigegeben werde. Da an den Hängen noch einiges an Schnee lag, konnten wir nicht einmal die gewünschten Wanderungen zu den dampfenden Schlammlöchern des Bumpass Hell unternehmen. So genossen wir nur die kleinen sprudelnden Sulphur Works und den Blick über den gefrorenen Lake Helen zum Lassen Peak. Auf der nahen Schotterpiste des Forest Service gelangten wir zum Nordeingang des Parks, um einen weitern Blick auf den Lassen Peak zu geniessen. Eine Wanderung führte uns noch zu dessen Fuss. Einzig der im Nordosten des Parks gelegene Cinder Cone war ohne Probleme zu geniessen. So machten wir uns auf den Weg, zu dem abseitig gelegenen Punkt des Parks. Dieser, wie sich herausstellte, sehr lohnende Abstecher führte uns zu einem gleichmässig geformten Aschekegel, der etwa 200m hoch ist und über den Painted Dunes ragt. Der Fussweg führt zuerst durch ein Kiefernwald, entlang eines riesigen Lava Feldes. Über einen kurzen steilen Anstieg, erreicht man über die Vulkanasche den Kegelvulkan. Der Blick, vom Vulkanrand, in den Vulkanschlund ist eindrücklich. Ebenso auf die Painted Dunes zum Lava Feld, sowie zum entfernten Lassen Peak. Auf dem Aschefeld des Kegelvulkans stehen vereinzelte Kieferbäume, was dem ganzen ein bezauberndes Bild abgibt.

Bei den Rangern erkundigten wir uns noch ob die Forest Strassen #17/49 zum Lava Beds National Monument offen sei, die sie uns mit ja beantworteten. Doch stellte sich nach 40Meilen heraus, dass die erhaltene Auskunft nicht Stimmte und wir wieder umkehren mussten, dies war im Übrigen nicht das erste Mal. So fuhren wir einen weiteren Umweg über Mount Shasta und dessen gleichnamigen schneebedeckten Vulkanberg, der mit 4300m Höhe über diese Gegend thront. Auf den Highways #97/161 entlang eines Sumpfgebietes und einem weiteren Internierungslager für die Japanischen US-Amerikaner vom 2.Weltkrieg gelangten wir zu unserem Ziel, den Lava Beds.

Im Lava Beds National Monument wurden wir für den Umweg mit mächtigen Lava Feldern und vielen darin entstandenen Höhlen entschädigt. Von den 700 Lava Röhren oder Lava Höhlen sind 23 den Besuchern freigegeben und können auf eigene Faust mit einer Taschenlampe erkundet werden, ein herrliches Abendteuer. 3Caves waren dazu geschlossen, um die im Moment ansässigen Fledermäuse zu schützen. Mit den vom Visitor Zentrum erhaltenen Taschenlampen machten wir uns auf den Weg die Höhlensysteme zu erforschen, was sich aus sehr spannend und abwechslungsreiches unterfangen herausstellte. So besuchten wir alle offenen Höhlensysteme und waren ab deren Vielfältigkeit überrascht. Die einen waren nur einige Dutzend Meter Lang, andere würden einem über 2km in die dunkle Unterwelt hineinführen und haben ein Labyrinth von Gängen, so dass man ohne gute Karte sich gar verlaufen könnte. Was das Taschenlampenlicht den beiden Forschern zeigte war einfach überraschend und wir durchforschten riesige Gänge und Zimmer. Zeitweise ging es auf allen vieren um den Kopf nicht blutig zu schlagen, da wir ohne Helme unterwegs waren. Aber unser Kopf hatte Glück, bekam er doch fast nie das Lava Gestein zu spüren. In einigen sah man so richtig schön wie sich die Lava fortbewegte und irgendwann erstarrte. Bei andern hatte es wunderschöne Farbnuance von Brauntönen und Schwarz. Einen ganzen Tag verbrachten wir in dieser faszinierenden Dunkelheit. Zwischen diesen Lava Feldern verschanzten sich im Übrigen eine kleine Gruppe Modoc Indianer, die sich mit den ihnen zugeteilten Reservaten nicht zufrieden gaben und leisteten einer übermächtigen US-Streitkraft fünf Monate lang Widerstand, bevor sie im Oktober 1873 besiegt waren. Auf einem Rundgang im Nordosten des Monumentes, marschierten wir zum Abschluss durch die alten Stellungen der sich wehrenden Modoc.

Unweit dieses Lava Beds National Monument befindet sich ein separater Teil in dem an einer Felswand alte Petroglyphen sich befinden. Danach sind es nur noch etwa 20Meilen zum State Oregon und nicht viel weiter zur Ortschaft Klamath Falls. Da hier auf alles keine Staatstaxen erhoben wird, ersetzten wir erst jetzt unseren kaputten Reifen und schauten uns nach den anderen noch gewünschten Artikeln um, so dass es erst am nächsten Tag in den Crater Lake National Park weiterging. Die Strecke führte uns über die #140 entlang des Upper Klamath Lake zur #62 und auf dieser in den Park. Leider war auch hier die Strasse durch den Park dem Verkehr noch nicht freigegeben worden und wir mussten nach dem Besuch schon wieder einen längeren Umweg in kauf nehmen, um auf den Highway #97 in Richtung Bend zu gelangen. Nach dem obligaten Film über den Park, fuhren wir zu den beiden offenen Aussichtpunkten am Kraterrand. Die Aussicht die uns hier erwartete war einfach phänomenal. In dem spiegelglatten See spiegelten sich die umliegenden noch leicht verschneiten Berge, so dass man kaum erkennen konnte was echt oder Spiegelbild war. Auch die wenigen Schleierwolken waren im Wasser so real abgebildet, was einfach bombastisch aussah. Die Wizard Island die am Rand des Sees liegt, gleicht einem abgeschnittenen Zauberhut. Um von etwas weiter oben über diese schöne Landschaft blicken zu können, begaben wir uns noch ein Stück auf den Fussweg zum Garfield Peak. Nach diesem herrlichen Vormittag, genossen wir das Mittagessen umgeben von diesem schönen Panorama und fuhren danach über die #62/230/138 zum Highway #97.

Auf dieser fuhren wir bis zur Stichstrasse zum Newberry Crater NM. und einem Obsidian Lava Beds. Über pechschwarze glasartige, sonst seltenen Basalt führte uns ein Trail auf die Höhe eines riesigen Obsidian-Feldes, dass die Umgebung um bis zu 50m überragt. In diesem Gebiet liegen ebenfalls die von den Fischern sehr begehrten Kraterseen Paulina und East Lake. Nach diesem Abstecher führen wir auf weiteren Forest Strassen an verschiedenen Seen, dem Bergmassiv der drei Sister, sowie am Mt. Bachelor vorbei zum Highway #97 zurück. Kurz darauf folgte die Lava River Cave. Mit unserer Taschenlampe erkundigten wir auch diese Lava Höhle, bis es nur noch auf allen vieren weiter gegangen währe und dies nach gut 1.5km. Beim Eingang zierten sogar noch Stalagmiten aus Eis diese Lava Röhre. Im folgenden Lava Lands Visitor Center, am Fusse des Aschekegels Lava Butte, schauten wir uns einen Film über das hiesige Vulkangebiet an. In diesem Film wurde über die 6 gefährlichen Vulkanriesen der Staaten Kalifornien, Oregon und Washington berichtet, sowie den im Mai 1980 ausgebrochenen Mount St. Helens. Es war ein sehr eindrücklicher Film des sogenannten Pacific Ring of Fire, zu welchem diese Vulkanberge gehören und auch dass diese jederzeit ausbrechen könnten.

Nachdem wir in Bend unsere Einkäufe erledigt hatten, fuhren wir auf der #97 weiter nach Redmond, wo wir auf die #126 abbogen. Entlang der folgenden #26 begleitete uns eine hügelige Landschaft zur Painted Hills Unit, des John Day Fossil Beds National Monument. Auf einigen kleinen Spaziergängen genossen wir diese farbige Badlandartige Landschaft. Hier entdeckten wir die erste Klapperschlange, die sich mit ihrem rascheln auf sich aufmerksam machte. Auf einem Wanderweg kreuzten wir zwei weitere Schlangen, die sich von den morgendlichen Sonnenstrahlen aufwärmen liessen. So viele Schlangen haben wir an einem Tag noch nie gesehen, aber dies reichte uns auch. Wir folgten darauf weiter der abwechslungsreichen #26 zum zweiten Teil des John Day Fossil Beds NM. In der Sheep Rock Unit erwartete uns im Thomas Condon Paleontology Center eine sehr gut aufbereitete Fossil Ausstellung. Dazu konnte man den Paleontologen bei ihrer Arbeit zusehen und auch der Film über den dreiteiligen Park war sehr interessant. Wir folgten zudem ein kleines Stück dem schönen Flusstal des John Day River und besuchten auf kleinen Wanderungen weitere Teile des Parks. Vor allem der Sheep und Cathedral Rock stachen einem dabei ins Auge. Wir sahen dazu auch schöne Basaltsäulen und Badlandartige Landschaften in denen wie der Name es sagt Fossilien gefunden wurden. Eine weiter schöne Landschaft begleitete uns über John Day, Sumpter nach Baker City.

In Sumpter, einer Goldgräbersiedlung, sahen wir eine gut erhaltene Dredge und ebenfalls eine Dampflokomotive gibt es hier noch zu sehen. In Baker City galt unser Hauptinteresse dem etwas ausserhalb gelegenen National Oregon Trail Visitor Center. Diesem Trail sind wir auf unserer Reise schon einige male begegnet. So beim Startpunkt in Independence Missouri, bei den wegweisenden Felsen in Nebraska sowie beim Fort Laramie Wyoming. In dessen nähe bekamen wir auch die, in den Sandsteinfelsen tief eingefurchten Spuren der Wagenräder dieser Wagenkolonie, zu Gesicht. Hier nun bei Baker City Oregon, kurz vor dem Ziel in Oregon City, wird mit einem Film und vielen Dokumentationen dieser 2000Meilen lange beschwerlicher Trip näher gebracht. Zehntausende machten sich auf den Weg in eine so hofften sie bessere Zukunft, aber nicht alle erreichten das ersehnte Ziel. Diese verschiedenen Präsentationen versetzten uns wieder einmal in eine ganz andere Welt.

Für uns ging es am nächsten Tag bequem in unserem Toyota weiter auf der Strasse #86 in Richtung Hells Canyon, der die Grenze zu Idaho bildet. Der Hells Canyon ist einer der tiefsten Amerika und auf einer Stichstrasse kann man hier 35km in diesen hineinfahren. Die Strasse führt dabei entlang steiler Felswände und dem aufgestauten River bis zur Staumauer. Vom Ende der Strasse kann man mit Booten, auf dem nun wilder werdenden Snake River, Abendteuertrips unternehmen. Nach den Abstecher in den Hells Canyon fuhren wir zum Canyon Overlook, aber von dort sah man gar nicht in den Canyon, sondern man hatte lediglich eine schöne Aussicht auf die umliegenden meist bewaldeten Hügel. Nach Überquerung dieses Höhenzuges führte uns die Strasse #82 durch das Wallowa Flusstal mit kleinen Ortschaften und vielen verstreuten Bauernhöfe. Man sah viele weidende Kühe oder Pferde neben den sonstigen Agrarfeldern und dies eingerahmt beidseitig der Strasse von noch leicht schneegefleckten Bergzügen. Mit der üppigen Vegetation fühlte man sich fast in die Schweiz versetzt. Von Elgin schwenkten wir auf die #204 und überquerten einen weiteren Höhenzug, des Umatilla National Forest. Auf der hinunterfahrt nach Milton-Freewater, blickte man auf eine riesige Ebene mit grossen Agrarfeldern.

Über Walla-Walla Washington, wo die Whitmann Mission, ein weiterer Punkt des Oregon Trail liegt, gelangten wir zum mehrmals gestauten Columbia River und zurück nach Oregon. Diesem schönen Flusstal folgten wir nun bis Partland. Zuerst auf der Seite Oregons und im Verlaufe wechselten wir auf die Washingtoner Seite, bis wir kurz vor Portland wieder wechselten. In Portland wollten wir noch Öl und Dieselfilter bei Toyota kaufen und den fälligen Ölwechsel vornehmen. Da wir bei unseren bis jetzt gekauften Filtern immer 1-3Tage warten mussten haben wir auch hier eine kleine Rundreise im Voraus eingebaut. Doch diesmal währe dies nicht nötig gewesen, da sie nach der Stadtbesichtigung am nächsten Morgen bereits abholbereit gewesen wären.

Trotzdem fuhren wir unseren geplanten Loop über Salem, die Hauptstadt Oregon und vor allem zum Silver Falls State Park. Dieses State House ähnelte den meisten anderen überhaupt nicht, so hatte es einen runden Turm mit einer vergoldeten Statue die den Top zierte. In der Empfangshalle hatte es verschiedene Schaukästen in dem der State Oregon präsentiert wurde. Das Hauptthema war die Vulkanologie, die in verschiedenen Schaukästen veranschaulicht wurde. Darauf machten wir uns auf zum Silver Falls State Park, wo wir auf einem 14km langen Rundtrip 10 Wasserfälle zu Gesicht bekamen. Dabei hatten wir Glück, feierten sie doch in diesem Park gerade das 150jährige bestehen Oregons und so verlangten sie kein Eintritt und offerierten einem sogar noch ein Barbecue. Kurz nach 8Uhr machten wir uns auf den Rundweg um diese Wasserfälle zu besichtigen, die in eine schöne sattgrüne Waldlandschaft eingebetet waren. Jeder dieser Wasserfälle hat uns gefallen, die kleinste Wasserkaskade hatte etwa 10m und die höchsten Wasserfälle waren immerhin über 50m hoch und sie stürzten sich über schöne unterhöhlte Felsen. Da es während unseres Marsches leicht nieselte, hatten die vielen verschiedenen Farne satte Farben und man fühlte sich in einem richtigen Regenwald. Gerade zur richtigen Zeit gelangten wir zu unserem Ausgangspunkt zurück, um sich in die wartende Personenschlage vor dem Grill anzustellen. Wir genossen die im Brot eingeklemmte Wurst, die Chips, den Cake und die offerierten Getränke. Trotz des leichten Regen genossen wir diesen Abstecher mit dem Gratiszmittag. Kurz darauf machten wir uns auf den Rückweg über Oregon City, dem Ende des gleichnamigen Trails, zum daneben liegenden Portland. Bei einem kleinen Zwischenstopp in Oregon City, schauten wir noch über den hufeisenförmigen Wasserfall des Willamette River der von den dortigen Papierfabriken völlig eingenommen ist. Dies ergibt aber zusammen ein krasses Bild ab.

Dann holten wir die auf uns wartenden Filter ab und suchten ein Nachtquartier. Am Sonntag machten wir uns über die Broadway Bridge auf zur Innenstadt, wo ein Sonntagsmarkt und das Rose Festival stattfand. Auf unserem Weg kamen wir bei dem schönen Gebäude der Union Station vorbei und beim Classical Chinese Garden. Da gerade ein Event im gang war bot man uns an den Garten zu besuchen, was wir natürlich auch taten und dabei gar noch ein Häppchen offeriert bekamen. Daraufhin ging es weiter ins Zentrum, wo der Markt schon im gang war. Unter grossen Sicherheitsvorkehrungen gab es im Willamette River verschiedene Kriegsschiffe zu besichtigen, die wir aber links liegen liessen. Durch den Markt zu schlendern und die vielen selbstgemachten Produkte anzuschauen machte uns mehr Spass. In einem abgesperrten Teil hatte es dazu noch verschiedene Reitschulen oder andere Amüsement Buden. Hinter diesem eingezäunten Areal standen noch die, mit vielen Blumen, geschmückten Wagen des samstägigen Rose Festival Umzuges. Einige von ihnen sahen wirklich klasse aus! Gleich anschliessend verteilten Leute grosszügig ökologisch hergestellte Food Produkte, von denen wir auch einige ausprobierten. Im oberen bereich des Festplatzes fanden Drachenbootrennen statt und von welchen wir einige Wettkämpfe anschauten. Darauf spazierten wir noch durch einige Strassen der Innenstadt, bevor es zum River zurück ging und wir bereits den späteren Nachmittag zeichneten. Für unseren Rückweg wählten wir die speziell aussehende Steel Bridge, um den Fluss zu überqueren. Nach einer weitern Übernachtung in Portland, fuhren wir am nächsten Morgen über den Columbia River nach Vancouver Washington, in dessen Staat wir die nächsten Wochen verbringen werden. Hoffentlich mit weiterhin recht gutem Wetter und möglichst vielen schönen Erlebnissen. Uns gefällt es hier im Westen wirklich ausgezeichnet.

 

Zu dem Bilder von USA Westen 5 (28)

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