vom 12.10.2008 - 10.11.2008

Teilstrecke 3'110 Km
Kilometer 64'009 - 67'119

 

Von Prince George führen wir auf dem Yellowhead Highway in Richtung Mount Robson Provincial Park. Da das Wetter die Bergwelt in Wolken verhüllte, legten wir einen Ruhetag ein, in der Hoffnung das Wetter meine es am nächsten Tag etwas besser mit uns. So war es denn auch und ein Mix aus Sonne und Wolken begleitete uns durch den heutigen Tag. Bevor es zum Mt. Robson, der mit 3954m der höchste Berg der kanadischen Rocky Mountains ist, hielten wir beim Rearguard Falls des Fraser River. Danach führen wir weiter zum Mt. Robson, der sich uns leider den ganzen Tag hindurch nicht Wolkenlos zeigen wollte. Vom nahen Parkplatz machten wir uns auf den 5km langen Weg zum Kinney Lake. Die Wanderung führte uns dem Robson River entlang, mit immer wieder schönen Wasserkaskaden, sowie durch ein mit viel Moos und Flechten bedeckten Wald, zum spiegelglatten See. Ein kalter Wind blies einem dort um die Ohren, so dass wir uns nach dem Mittagessen bald wieder auf den Rückweg zum Auto machten. Von hier folgten wir dann noch ein Stück dem Highway in Richtung Jasper National Park und besuchten mit dem Overlander Falls einen weiteren Wasserfall des Fraser River. Der sich daraufhin durch einen schönen Canyon zwangt und im weiteren Verlauf zum Rearguard Falls fliesst. Unsere Fahrt setzten wir noch bis zum Moose Lake fort, bei welchem wir dann wieder umkehrten, um unsere Fahrt auf dem Yellowhead South Highway fortzusetzen.

Nur einige kleine Schleierwolken bedeckten am nächsten Morgen den Himmel, so dass wir entschieden von unserem Übernachtungsplatz die wenigen Kilometer bis zum Mt. Robson nochmals zurückzufahren. Dieser zeigte sich Heute im besten Licht und wir freuten uns über diesen schönen Anblick und konnten so auch noch einige herrliche Fotos schiessen. Danach ging es endgültig weiter in den etwa 300km entfernten Wells Grey Provincial Park. Dieser zeichnet sich durch die fielen Wasserfälle aus und einige von diesen wollen wir uns anschauen. Die Fahrt dorthin beglückte uns immer wieder mit schönen Blicken auf die hiesigen Bergspitzen. Auf diesem Streckenabschnitt kreuzt man unter anderem den Terry Fox Mountain. Dieser Berg wurde zu ehren des couragierten jungen Krebskranken Mannes benannt, dessen Geschichte wir schon im Osten von Kanada begegnet sind. Dieser junge Mann der mit einer Beinprothese in St. John‘s New Foundland startete, um laufend nach Vancouver BC. zu gelangen, um Geld für die Krebsforschung zu Sammeln. In Thunder Bay Ontario brach er dann erschöpft zusammenbrach und löste ein rissen Medienrummel aus.

Nachdem wir in Clearwater uns mit einer Karte vom Wells Gray eingedeckt hatten, ging’s auf der Stichstrasse in Richtung Park. Der erste Stopp galt dem Spahats Wasserfall, der man vom Parkplatz aus mittels eines kurzen Weges erreicht. Diesem folgte der Moul Falls, der auf einem 5km langen Rundtrip erreicht wird. Danach fuhren wir zum Green Mountain Aussichtspunkt, an welchem wir auch gleich unser Mittagessen genossen. Bevor es zum nächsten Wasserfall ging, Spazierten wir hier oben noch durch den Wald zu einem kleinen See. Auf einem weiteren kurzen Trail erreicht man den nicht sehr hohen dafür aber etwa 80m breiten Dawson Falls. Über die Brücke der Mush Bowl Wasserkaskade, führt die Strasse dann zu einem der höchsten Wasserfälle Kanadas und zwar dem mit 141m hohen Helmcken Falls. Es sieht herrlich aus wie sich das Wasser über die riesige Felswand in den darunter liegenden Canyon stürzt und der Fluss den Weg durch diesen Canyon gebahnt hat. Von hier führt dann eine Gravelroute bis zum etwa 25km entfernten Clearwater Lake, an welchem die Strasse endet. Auf den folgenden kleinen Spaziergängen begleiteten einem bereits wieder Regentropfen und diese führten einem zu einer alten Farmruine namens Ray und zu dessen Mineralquelle. Bei den Bailey’s Chute sah man nicht nur die Gicht der Wasserkaskade, sondern das regelrechte abdampfen des Clearwater River. Durch den Temperaturunterschied von Wasser und Luft bildete sich dieser Nebel, was sehr spannend aussah. Im Camping am Ende der Strasse stellten wir uns für die Nacht hin und waren die einzigen auf dem ganzen Platz. Am nächsten Morgen fuhren wir vom Regen begleitet die Stichstrasse zurück, bis nach Clearwater. Auf diesem Weg sahen wir den einzigen Elchbullen, auf der Westseite, mit seinem mächtigen Geweih. Durch den heftigen Regen konnten wir diesen schönen Moment nicht so recht auf einem Foto verewigen. Uns bleibt aber die schöne Erinnerung doch noch einen gesehen zu haben, der vor uns die Strasse entlang lief bis er im Wald verschwand.

Weiter durch reizvolle Landschaft, führte unser Weg auf dem Yellowhead South Highway nach Kamloops. Entlang des Transcanada Highway #1, über Salmon Arm, ging es dann nach Revelstoke. Da uns der heutige Tag mit blauem Himmel und dem lachen der Sonne weckte, führen wir nochmals auf den Rogers Pass (1327m), den wir anfangs Juni, von Golden aus, bei schlechter Witterung schon einmal besucht hatten. Einige Tage zuvor muss es sicher 30cm Schnee hingeworfen haben, der aber durch das schöne warme Wetter auf der Sonnenseite schon fast wieder geschmolzen war und sich hauptsächlich noch auf der kalten Schattenseite festklammerte. Das Tourist Büro auf dem Pass war bereits geschlossen und alle Wanderwege natürlich auch. Wir genossen so die herrlichen weissen Berggipfel von der Strasse aus und diese mit tief blauem Himmel.

Von hier fuhren wir wieder zurück nach Revelstoke, um vom noch offenen Teilstück des gleichnamigen National Park die Aussicht ins Tal zu geniessen. Der Abschluss des heutigen Tages machte dann der nahe gelegene Revelstoke Dam. Nach diesem wunderschönen Tag folgte prompt wieder der Regen und so führen wir auf der Strasse #23 nur bis zum Fährhafen Shelter Bay. Hier stellten wir uns in den dortigen Provincial Park am Upper Arrow Lake und hofften auf die Wettervorhersage die für den morgigen Tag bereits wieder besseres Wetter versprach, damit wir die Fährfahrt über den See geniessen können. So war es denn auch und mit der 10Uhr Fähre von Shelter Bay nach Galena Bay genossen wir die 20Minutige Überfahrt, mit Sicht auf die leicht verschneiten Berge. Am anderen Seeufer angekommen, nahmen wir die Teilweise über Schotter führende Strasse #31 am Trout Lake vorbei zum Duncan Dam in Angriff. Dem Kootenay Lake entlang führt sie dann in die herzige kleine Ortschaft Kaslo. An dieser Strecke, an einem Flusslauf, entdeckten wir plötzlich einen Grizzly Bären, der sich über herumliegende Baumstämme turnte und versuchte im Wasser Fische zu fangen oder nach sonstigen Fressensresten suchte. Dabei war er in seinem vorhaben so vertieft, dass er nicht bemerkte, dass er in der Zwischenzeit Zuschauer bekam. Als er dann einen Happen gefunden und gefressen hatte, schaute er auf die andere Uferseite wobei er uns bemerkte und sich Flussabwärts in Bewegung setzte. Er wurde dabei immer schneller bis er rennend im Gebüsch verschwand, ein amüsantes Schauspiel.

In Kaslo, die ihr Wohlstand ehemaliger Silberminen verdankt, besuchten wir den ältesten noch erhaltenen Passagier Schaufelraddampfer, „SS Moyie“, der Welt. Dieses Schiff verkehrte auf dem angrenzenden Kootenay Lake und bediente einst Siedlungen zwischen Nelson und Ortschaften am Nordarm dieses Sees. Diese schön gelegene Ortschaft besitzt auch noch einen schönen Ortskern.

Die Strasse #31a führte uns durch die Selkirk Mountains, nach New Denver am Slocan Lake. Einen kurzen Abstecher gab es zur Silberminen Geisterstadt Sandon, die zuerst durch einen Grossbrand und später von einem Hochwasser fast zerstört wurde. Von hier wollten wir auf den Idaho Peak Lookout (2373m) fahren und erkundigten uns in Sandon nach der Strasse und deren zustand. Man sagte uns, dass die Strasse bis kurz vor Ende in Ordnung sei und uns oben nach einem etwa 2km langen Fussmarsch, bei diesem schönen Wetter, eine maximale Aussicht erwarte. Da die Forststrasse am Schattenhang den Berg hinaufführt, kamen wir nur bis zur hälfte. Nach etwa 7km wurde sie langsam Schneebedeckt gar eisig und auf dieser eisglatten Schneedecke kamen wir plötzlich nicht mehr vorwärts. Unser Auto rutschte gar von selbst rückwärts und da es nur eine schmale Strasse war und auf der einen Seite es einige hundert Meter die Böschung hinunter ging, sprang ich aus dem Auto, dachte mir nur ja nicht die Böschung hinunter und versuchte sofort das Auto bergwärts zu drücken. Irgendwie gelang mir das und unser Auto blieb wie auch immer nach etwa 2m Rutschpartie stehen. Nach diesem grossen Schrecken mussten wir noch weitere zirka 150m im Schneckentempo rückwärts fahren, bis wir wieder Kiesuntergrund unter den Rädern hatten und unser Auto gewendet werden konnte. Hier hatte es auch ein kleines Plätzchen um das Auto zu Parkieren, damit wir zu Fuss, nach diesem Schrecken, noch etwas frische Luft schnappen konnten um uns zu erholen.

Wir waren erst einige Meter vom Auto, als wir gleich nochmals erschraken. Diesmal ab einem Schwarzbären der gleich neben der Strasse im abgeholzten Wald nach etwas essbarem suchte. Da es ein jüngerer Bär war und er ab uns ebenso erschrak, bewegte er sich einige schritte rückwärts und machte uns genügend Platz um auf der Strasse langsam an im vorbei gehen zu können. Als wir bei den Rutschspüren unseres Auto angekommen waren und uns das ganze nochmals anschauten, waren wir sehr froh dass alles so glimpflich abgelaufen war. Wir marschierten noch etwa 2km weiter und fanden dann, dass es auch zu Fuss keinen Sinn macht weiterzugehen. So erfreuten wir uns mit der von hier aus gebotenen Aussicht auf einige Berge und genossen die frische Luft, die uns gut tat. Zurück beim Auto, hielten wir Ausschau nach dem Bären und welchen wir kaum diesmal fast nicht sahen, weil er sich so nahe an der Böschung aufhielt. Diesmal erschrak der Bär erneut, wobei er im Eilgang die ganze Böschung hinunter lief, sich wohl zweimal umdrehte, aber erst im Wald den nötigen Schutz fand und stehen blieb. Wir fuhren nach diesen Erlebnissen wieder zurück nach Sandon. Hier schauten wir uns noch etwas in der kleinen Geisterstadt um, bevor es auf der 31a weiter nach New Denver ging, wo wir etwas ausserhalb übernachteten.

Am und Streckenweise hoch über dem Slocan Lake führt unsere Strasse via S. Slocan, wo man von der Strasse aus auf eine holzverarbeitende Fabrik und das im See schwimmende Holz sieht, nach Nelson, das am Ende des Kootenay Lake liegt. An einem weiteren schönen Herbsttag, von welchen wir in dieser Gegend noch einige zu geniessen bekamen, durchstreiften wir Nelson und genossen die schöne Seepromenade. Am nächsten Morgen führen wir zum 20km entfernten Ort Balfour. Hier bringt uns eine weitere Gratis Fähre über den Kootenay Lake, nach Kootenay Bay. Als vorderstes Fahrzeug mit bestem Blick über das Wasser und die Uferlinien, konnten wir diese 35Minütige Fahrt über den See direkt vom Auto aus geniessen.

Unweit des Fähranlegers, im Pilot Bay Provincial Park, besuchten wir den einzigen Inlandleuchtturm von 1905 den es in BC gibt und von welchem man einen schönen Blick auf den See geniessen kann. Diesem Arm des Kootenay Lake folgten wir dann nach Creston, um auf dem Crowsnest Highway #3 zu gelangen, welcher uns am nahen US Border bis nach Hope begleitet. Dieser Highway führt über verschiedene Pässe, wobei der Kootenay Pass mit 1774m der höchste ist und man durchquert dabei verschiedene fruchtbare Täler. An der Vegetation merkt man gleich dass es in dieser Region trockener sein muss und so lag auch auf dem höchsten Pass kaum Schnee. Die Fahrt auf dem Crowsnet Highway bot uns insgesamt sehr viel Abwechslung. Man überquert einige bewaldete Pässe, durchquert schöne Täler mit halbwüsten Landschaften und dessen schönen Felsformationen, vorbei an Kernobstplantaschen, Seen und Flussläufen. Durch die betriebene Land- und Obstwirtschaft hat es auch einige schöne Verkaufsstände mit Obst und Gemüse. Zu dieser Jahreszeit schmücken zudem schön arrangierte Kürbisse den Wegrand. Unseres Autos wegen, erhielt ich bei einem Verkaufstand einige Lokale Äpfel zur Kostprobe, die uns gut mundeten.

Das zwischen zwei Seen gelegene Osoyoos ist neben dem Obst voll auf den Tourismus eingestellt, dass merkt man an den vielen angebotenen Schlafgelegenheiten und den schönen Seepromenaden. Wenn man von der trockenen Anhöhe auf das Fruchtbare Tal hinunter schaut, sieht es irgendwie komisch aus, wie eine Oase in der Wüste. Unweit dieser Ortschaft führt einem eine 20km lange Gravelroute auf den Mt. Kobau 1860m, von welchem man, nach einem kurzen Spaziergang, eine herrliche Rundumsicht hat. Bei unserem Besuch war es leider sehr dunstig, so dass die Weitsicht sehr eingeschränkt war. Wir genossen, ohne falsche Lichteinstrahlung, von hier oben aber einen wunderschönen Sternenhimmel und am Morgen wurden wir von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Zurück auf dem Highway #3, folgten wir diesem über Princeton zum Manning Provincial Park.

Da die Strasse in diesem Park zum Cascade Lookout bereits gesperrt war, entschieden wir uns zu Fuss etwas zu unternehmen. Adrian meinte dann aber plötzlich er würde lieber am Computer etwas Arbeiten, so dass ich mich kurzerhand entschloss alleine auf den 22km langen Frosty Mountain Trail zu gehen. Dieser führte einem auf den mit 2408m hohen Frosty Mountain, was zugleich der höchste Punkt des Parkes ist. Der Weg führte einem zuerst in Serpentinen durch einen Waldgürtel. Danach durch immer dünner werdende Baumvegetation und schliesslich führte einem das letzte Stück über Geröll und Steine zum Gipfel. Dabei konnte man vom Weg aus immer wieder schöne Ausblicke geniessen. Die Aussicht die man dann auf dem Top vorgesetzt bekam war einfach grandios und das rund um die eigene Achse. Da konnte ich natürlich wieder einmal nicht anders und knipste in alle Himmelsrichtungen x-mal, wobei mir durch den heftigen und kalten Wind fast die Finger abfroren. Da mir es dann hier oben doch zu Windig war, um mit meinen gefrorenen Händen noch mein mitgebrachtes zu geniessen, begab ich mich nach der genossenen sensationellen Aussicht wieder in etwas tiefere lagen. So nahm ich nach dem kurzweiligen Aufstieg den Abstieg unter die Füsse, um etwas weiter unten mein Essen zu geniessen. Zurück beim Auto war ich überglücklich und gleichzeitig geschafft, startete ich mit dieser Wanderung erst um 11.00Uhr um fünf Stunden später, nach überwundenen 1150m, wieder beim Auto zu stehen. Danach fuhren wir noch aus dem Park auf einen geeigneten Übernachtungsplatz.

Am nächsten Morgen führte die Fahrt dem schönen Tal entlang nach Hope. An dieser Strecke ereignete sich 1965 der grösste Bergrutsch Westkanadas. Ein 3km langes Strassenstück wurde damals von 48Millionen Qubikmeter Felsgeröll bis zu 79m hoch überschüttet und dabei wurden einige Autos samt Insassen begraben. In Hope machten wir einen kleinen Abstecher in den Coquihalla Canyon PP., mit den Othello Quintette Tunnels. Da stehen fünf in kurzen Abständen hintereinander angelegte Tunnel durch nackten Granit direkt am tosenden Coquihalla Fluss. Da neue Fussgängerbrücken erstellt wurden, kann man den Anfang dieses Spektakulären Canyons zu Fuss durchqueren. Durch diese Schlucht verlief einst das Trasse der Kettle Valley Railway, von Hope nach Midway. Da es immer wieder Gestein- und Schneelawinen gab, entschloss man diese Zugstrecke 1961 zu schliessen und die Schienen samt Brücken zu entfernen.

Von Hope aus folgten wir dann dem Transcanada Highway #1, dem Fraser River entlang, in Richtung Osten und zwar bis Lytton. Auf diesem ebenfalls sehr schönen Teilstück, dem Flusslauf entlang, besuchten wir die alte nostalgische 1926 gebaute Alexandra Bridge. Unweit davon zwangt sich der Fraser River durch einen Canyon Engpass bei Hell’s Gate. Um diese Stromschnellen zu bewundern kann man per Seilbahn hinunterfahren, oder auf Schusters Rappen hinuntersteigen um diese von einer Hängebrücke aus zu sehen. Bei Lytton fliesst der blaue Thompson in den braunen Fraser River und von einer Brücke aus sieht man schön wie sich diese beiden Gewässer vermischen.

Von Lytton ging es dann weiter dem Fraser River entlang, aber dem Highway #12 folgend nach Lilooet und von dort auf der #99 nach Whistler, wo einige Wettbewerbe der Winterolympiade 2010 durchgeführt werden. Dieser Highway #99 von Lilooet nach Whistler ist wirklich sehr spektakulär. Einen wunderschönen Blick geniesst man bereits am Anfang der Strecke über den Seton Lake. Die recht unebene und kurvenreiche Strasse führt einem dann über Felskanten steil in die Höhe, um postwendend wieder ins Tal auf Flussebene zu sinken und schliesslich führt sie im weiteren Verlauf über den 1275m hohen Cayoosh Pass. Auf dieser Strecke sieht man sehr gut den Klimawechsel dieser Region. Von der kargen Vegetation am Fraser Valley, gelangt man hier in ein Grünes mit Niederschlägen reich bedachte Bergwelt. Dies traf an diesem Tage auf unserer Durchfahrt jedenfalls zu, so tauchten wir vom trockenen Tal in die mit Nebel und Nieselregen umhangene Bergwelt.

Kurz nach dem Pass beim Joffre Lakes PP. riss der Himmel dann kurz auf um uns einen Augenschein auf die verschneiten Berge und Gletscher zu geben. In diesem Park soll es eine schöne Wanderung zu Bergseen und Gletscher geben. Da wir bereits Nachmittag hatten und der Himmel wie gesagt etwas aufriss, hofften wir den 10km langen Weg am nächsten Morgen in Angriff nehmen zu können. Ich spazierte dann noch zum nahegelegenen ersten der drei Seen, um von dort besser auf die Berge Blicken zu können und mich auf die morgige Tour einzustimmen. Nach einem kurzen heftigen Regenschauer, zeigten sich wenig später am Nachthimmel die Sterne wieder und wir waren guten Mutes für die morgige Wanderung. Da wir zudem in der Nacht keine Regentropfen auf unser Autodach prasseln hörten, waren wir am Morgen überrascht als die Natur mit 2-3cm Schnee eingekleidet war. So konnten wir die Wanderung zu dem 400m höher gelegenen letzten See vergessen.

So fuhren wir in wenigen Kilometern die steile Passstrasse hinunter nach Pemperton, das gerade mal noch auf 200m liegt. Bevor die Strasse uns nach Whistler führte besuchten wir den an der Strecke liegenden Nairn Falls. Als wir am Nachmittag in der Skistation eintrafen hörte es auf zu regnen und wir konnten den bekanntesten Wintersportort Kanadas im trockenen durchstreifen. Dieser Ort liegt nur auf zirka 650m und die Skipisten und die veralteten Lifte enden oder beginnen gleich am Ortsrand. Hier trafen wir auf sehr viele junge Leute und man merkt es am treiben an, dass man sich auf den Winter vorbereitet. Wenn man diesen konstruierten Ort anschaut, kann man sich gut vorstellen einige schöne erlebnisreiche Skitage, mit dem dazugehörenden Nachtleben, zu verbringen. Die Strasse #99 von Whistler nach Vancouver ist an vielen Orten eine grosse Baustelle und dies sicher wegen den Winterspielen. Im Brandywine Park schauten wir uns noch einen klassischen 70m hohen Wasserfall an und suchten danach einen geeigneten Platz für die Nacht, welche an dieser Strecke, sicher auch wegen den Bauarbeiten, rar gesät waren.

Auch hier hatten wir einen wunderschönen Nachthimmel und am Morgen war es wieder bedeckt. Irgendwie muss sich das schöne Wetter in die Nacht verzogen haben und auch diesmal hellte es erst am späteren Nachmittag wieder auf. Unsere letzte Tagesetappe vor Vancouver führte uns über Squamish, Horseshoe Bay nach West Vancouver. Bei Squamish stürzt sich das Wasser des Shannon Falls über mehrere Stufen, beeindruckende, 335m in die Tiefe. Ein majestätischer Felsen ist der 702m hohe Stawamus Chief, der auch gleich hier steht und von welchem man nach interessantem Aufstieg sicher eine herrliche Aussicht geniessen könnte. Leider zeigte sich der Felsen zu spät in seiner Schönheit, so dass wir in nur vom Wasserfall aus bewunderten und die klettrige Besteigung sein liessen. Vom Fährhafen Horseshoe Bay stachen während unserer Anwesenheit gleich drei Fähren in die See.

Hoch über der Stadt und dem Meer führt der Highway#99/1 nach Vancouver. Über die Lions Gate Bridge erreichten wir Vancouver und zwar beim bereits seit 1889 als Erholungsraum reservierten Stanley Park. Diesen umrundeten wir mit dem Auto als erstes und genossen die schönen Ausblicke aufs Meer, die Brücken, West-, Nord-, und die Innenstadt von Vancouver mit den vielen Yachten im Vordergrund. Beim schönen Brocton Point gibt es eine Anzahl von Totem Poles. Es sind Replicas der Haida Indianer aus dem Nordwesten von British Columbia. Auch einigen Waschbären begegneten wir auf unserem kleinen Spaziergang. Danach fuhren wir durch die Innenstadt, über die Burrard Bridge zum Vancouver Museum. Hier hat es freie Parkplätze und etwas unterhalb sahen wir gar eine Möglichkeit das Auto für 2 der 3 Nächte hinzustellen.

Von hier marschierten wir mit der Sonne im Rücken über die Brücke zurück in die Innenstadt. Da das Wetter für die kommenden Tage Regen versprach, wollten wir den angebrochenen Nachmittag geniessen. Wir liefen kreuz und quer durch die Stadt, genossen die Aussicht auf die Yachthäfen, die Hochhäuser, marschierten am BC Place Stadium vorbei zum Chinatown. Hier genossen wir die feinen Düfte und das exotische Warenangebot. Danach ging es vorbei am Frachthafen zum Sea Bus Terminal. Auf dem Weg dorthin geniesst man eine schöne Sicht auf die Skyline und den Canada Place, ein an ein riesiges Segelschiff erinnernder Komplex an der Waterfront. Danach durchstreiften wir mit dem Gastown das älteste Quartier Vancouvers. Hier stehen gleich zwei Wahrzeichen, die Statue des berühmt-berüchtigten Stadtgründers Gassy Jack auf einem Whiskyfass und seit 1977 die Dampfende Steam Clock. Durch die Pacific Center Mall und ein Stück entlang der Robson Einkaufsstrasse bewegten wir uns langsam in Richtung Auto. In der Zwischenzeit war es auch bereits dunkel geworden und man fühlte sich richtig wohl in diesen Strassen. Überall herrschte recht viel Betrieb und das machte diese Stadt so lebendig und angenehm.

Im Canada Place prüften wir noch unsere E-Mails, da wir von Kathy, die hier Wohnt, eine Antwort erwarteten. So konnten wir gleich von hier aus das Telephon an Sie starten, um mit Ihr etwas abzumachen, worüber wir uns sehr freuten. Nach einer ruhigen Nacht, spazierten wir am nächsten Morgen bei starkem Regen zum Granville Island Public Market. Die schön Präsentierten Gemüse, Früchte, Käse, Fische, Fleischstücke, Backwaren und Blumen regten einem so richtig zum Kauf an. Was macht man sonst an einem regnerischen Tag? Man geht in ein Museum, oder man versteckt sich in einem grossen Einkaufszentrum und dies taten wir dann auch. Wobei das geplante Anthropologische Museum wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war und ins Wasser viel. So blieb auf dem Weg zu Kathy noch das riesige Metrotown Einkaufszentrum mit den 450 Läden, in welchem wir uns dann für eine ganze weile aufhielten. Bevor es mit dem Rush hour los ging, führen wir das restliche Teilstück bis zu Kathys Wohnort, in Port Coquitlam. Da wir uns im Visitoren Zentrum in Vancouver ein Streckenplan ausdrucken liessen, fanden wir die Wohnstrasse auf anhieb und machten uns für den Abend bereit.

Kathy lud uns dann in das White Spot Restaurant ein, wo wir das Essen bei einem angeregten Schwatz genossen. Für das Essen und die angenehmen Stunden möchten wir uns bei Dir Kathy nochmals herzlich bedanken. Am nächsten Morgen bunkerten wir bei Ihr noch unsere Wasserreserven, bevor es zurück nach Vancouver ging. Da es weiter regnerisch war, hielten wir auf der Rückfahrt zur Innenstadt bei verschiedenen kleineren Shopping Malls an. Mitte Nachmittag marschierten wir dann nochmals kreuz und quer durch das Zentrum, bevor wir uns das Nachtleben anschauten. Da der Regen im richtigen Moment aufgehört hat, war an diesem Freitagabend in den Strassen doch einiges los und es war interessant dem treiben zuzuschauen, bis wir uns gegen Mitternacht auf den Heimweg machten.

Da das Wetter weiter nicht so toll war, liessen wir das vorhaben in die nahe gelegenen Berge zu fahren fallen. Unser Weg führte stattdessen auf dem Highway #7, dem Fraser River entlang, aus der Stadt. Da wir so zusätzlich mit der kleinen Albion Ferry eine 10Minutige Flussfahrt, über den Fraser River, geniessen können. Zudem war es so am einfachsten die Ortschaft Fort Langley anzusteuern zu welcher wir noch wollten. Diese Ortschaft mit dem Geschichtsträchtigen Fort war denn auch unser letzter Punkt den wir auf unserer Kanada Reise ansteuerten. Im Fort dieser schönen Ortschaft wurde im November vor 150Jahren British Columbia gegründet. Ein Gebäude, im sonst rekonstruierten Handelsfort, steht noch da wie zu seiner Gründerzeit. Ein sensationeller präsentierter Film erklärt einem die Geschichte dieses Fort und versetzt einem in die Vergangenheit.

Am Nachmittag bereiteten wir uns dann auf die Überfahrt bei Aldergrove Crossing in die USA vor und hofften auf möglichst wenige Probleme. Wir staunten nicht schlecht als der Zöllner uns nach nur wenigen Minuten die Pässe wieder in die Hände drückte, dach dem er sie in Empfang genommen hatte und einen kleinen Blich auf das Auto warf und uns eine gute Fahrt wünschte. Diese unkomplizierte Einreise verdanken wir sicher den noch für drei Monate gültigen Einreisestempel von Alaska. Also geniessen wir jetzt die uns werbleibende Zeit in den USA, in welcher wir Teile von Washington, Oregon, California, durch Nevada nach Utah und zum Schluss Arizona bereisen wollen. Bevor es hoffentlich noch mehr vom Westen der USA zu sehen gibt, gibt es einen Abstecher nach Baja California (Mexico).

Wie die Zeit schnell vergeht. Schon sind es 6Monate her seid wir in Saskatchewan nach Kanada eingereist sind und die Westenprovinzen mit Alaska bereisst haben. Es hat uns sehr viele schöne Eindrücke hinterlassen, auch wenn das Wetter mancherorts etwas besser hätte sein können. Auch viele schöne Begegnungen hatten wir in dieser Zeit. Obwohl wir viel Zeit uns gönnten, gäbe es immer noch Regionen die man nochmals oder die wir gar noch nicht besucht haben. So würde es für eine weitere Reise durch Kanada immer noch genügend zu entdecken und erleben geben.

 

Zu dem Bilder von Canada westen 6 (21)

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Reisebericht 6 (21)

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