vom 15.12.2007 - 30.12.2007

Teilstrecke 2'339 Km
Kilometer 26'912 - 29'251

 

Der Blue Ridge Parkway ist eine reine Ausflugsstrasse, beginnt bei Front Royal, folgt dem Höhenzug der Appalachen und endet nach fast 1600 Kilometern Landschaftlicher reize jenseits der Great Smoke Mountains in Tennessee. Wie gesagt bei Front Royal beginnt diese Strecke, mit dem Streckenabschnitt im Shenandoah National Park und diesen steuerten wir von Washington aus an. Leider streifte uns in den frühen Morgenstunden eine Schlechtwetterfront die uns Eisregen brachte und so wurde zu unserem Leidwesen dieser Streckenabschnitt des Blue Ride Parkways für den Verkehr gesperrt. Unser Weg führte uns deshalb auf der nahegelegenen Strasse 340 nach Staunton. Auch diese Streckenführung war sehr reizvoll und auf einer kurvenreichen für amerikanische Verhältnisse engen Strasse gelangten wir auch so, auf Annhöhen die über 1000 Meter über Meer lagen. Die Bäume und Sträucher an der Strecke waren alle mit einer dicken Eisschicht überzogen und als am späteren Vormittag die Sonne zum Vorschein kam, verzauberte sich die Landschaft in eine Märchenwelt. Von Staunton führen wir über Charlottesville, die ein sehr schönes Campusviertel hat, in die Hauptstadt Virginias, Richmond. Noch vor dem Zentrum besuchten wir einige sehr schöne Herrenhäuser. Gelangten dann via der Monument Avenue, an der unzählige Denkmäler bekannter Südstaaten Helden standen, ins Zentrum. Der Stadtrundgang durch Richmond gefiel uns ganz gut und begann mit einem traumhaften Blick ins Foyer des Jefferson Hotel. Vom Observationsdeck, auf etwa 100 Meter, der City Hall genossen wir einen tollen Rundblick auf die Stadt und seine Umgebung. Auch dem Staat Capitol und dem Haus des Literaten Edgar Allen Poe, dessen Name eng mit Richmond verbunden ist, statteten wir einen Besuch ab. Hier in Rischmond gab es auch die erste Afroamerikanische Bank. Das Wohnhaus der Gründerin Maggie L. Walker konnte man besichtigen. Im nahegelegenen Visitor Center erführ man mittels eines Filmes die ergreifende Lebensgeschichte dieser Frau. Der Strasse 5, der sogenannten Plantations Roud, folgten wir nach Williamsburg. Hier war im frühen 17. Jahrhundert ein Tabakzentrum und es stehen Heute noch einige dieser alten Plantagehäuser und können besichtigt werden. Der Besuch Colonial Williamsburg war dann eine wucht! Die renovierten zum Teil rekonstruierter Häuer, die davor stehenden Pferdekuschen, Ochsenkarren, sowie die Kostümierten Leute verleihen dieser Stadt ein einmaliges Flair. Bei einigen dieser Häuser kann man das Innenleben besichtigen und in anderen durch alt eingerichtete Läden flanieren. Photomotive hat man wo das Auge nur hinschaut, einfach grandios. Wie mag wohl diese Stadt im Sommer aussehen, wenn noch viel mehr Betrieb ist als bei unserem Besuch im Dezember? Auf dem Colonial Parkway ging’s dann in das ebenfalls Geschichtsträchtige Yorktown. Ein im Verhältnis zu Colonial Williamsburg verschlafenes Nest. Hier feierten die amerikanischen Truppen 1781 den entscheidenden Sieg über die Briten. Vom damaligen Städtchen blieben aber nur noch wenige Gebäude erhalten. Das Cape Henry, ein heutiges Militärgebiet bei Virginia Beach, war unser nächster Anlaufpunkt. Hier landeten 1607 die ersten englischen Siedler, bevor sie den James River hinaufsegelten und am 13.Mai 1607 Jamestown gründeten. Williamsburg wurde erst 1699 um das William & Mary Colege herum, als damalige Hauptstadt der Kolonie Virginia, gebaut. Vor dem Cape Henry fand denn auch 1781 die Battle of the Capes zwischen britischer Flotte und französischem Hilfskommando der revoltierenden Kolonien statt, die diese auch gewannen. Eine tolle Aussicht auf die Küstenlinie  hat man hier. Unweit der Küste auf einer kleinen Anhöhe steht der älteste staatliche Leuchtturm der USA. Vor dem Quai des Nauticus Maritime Center in Norfolk, Ankert das grösste jemals in den USA gebaute Schlachtschiff USS Wisconsin. Es wurde in den 90 Jahren nach dem 1. Golfkrieg ausser Dienst gestellt. Laut den dortigen Helfern, könnte dieses Schiff jederzeit wieder zum Einsatz berufen werden und so darf man auch nur das Deck besuchen, im Zusammenhag mit einem kleinen Museum. Von hier führte unsere Route zu den Outer Banks in North Carolina. Nach langem wieder einmal das rauschen des Meeres zu hören, dazu Barfuss durch den langen Menschenleeren Strand zu marschieren, empfanden wir als einen riesen Genuss. Auf diesen Outer Banks gelang es im übrigen den Gebrüder Wright am 17.12.1903 erstmals im Beisein eines Fotografen ihre Flugmaschine in der Luft zu halten. Bevor es über die Roanoke Island ans Festland ging, endete unsere Outer Banks Fahrt am Südende der Bodie Island beim gleichnamigen Leuchtturm. Von hier ging unsere Fahrt nach New Bern, wo 1898 von einem Apotheker namens Caleb Bradham das erste Pepsi Cola gemixt wurde. Nach dem Besuch des kleinen Museums und einem kleinen Stadtrundgang „unserer Hauptstadt“ führte die Reise zur Hauptstadt North Carolina Raleigh. Die Stadt war wie ausgestorben, da es der Tag vor Weihnachten war und so blieben wir auch nicht lange. Als wir in das am Stadtrand gelegene grosse Shopping Mall kamen, wimmelte es dafür von Leuten die ihre letzten Weihnachtsgeschenke einkauften. Von hier führte unsere Strecke über Durham, Greensboro, Winston Salem wieder zum Blue Ridge Parkway. Am Weihnachtstag machten wir im kurz davor liegenden Stone Mountain SP., bei schönstem Wetter eine herrliche Wanderung. Wie schon beim ersten Versuch die Strasse des Blue Ridge Parkway zu befahren, meinte es das Wetter auch dieses Mal nicht besser mit uns. Es Schneite bis in tiefe lagen und obwohl der Park Ranger uns zuerst passieren lies, stoppte man uns auf dem Parkway und bat uns zur Umkehr, da die Route zu rutschig sei. Wir erfuhren leider für uns dann zu Spät, dass sie diesen Streckenabschnitt keine Stunde später, für dem Verkehr, bereits wieder Freigaben. Dieses Theater mit befahrbaren Teilstücken setzte sich leider bis zum Ende fort. Wobei wir ehrlich gesagt nicht immer verstanden aus welchen Gründen Teilstrecken gesperrt und andere offen belassen wurden und dass bei schönstem und wärmsten Wetter. Nicht desto trotz genossen wir die herrliche Aussicht der zu befahrenden Teilstrecken, den Besuch von Wasserfällen und ein Mineralmuseum. Auch zum höchsten Berg östlich des Mississippi den Mt. Michell mit seinen 6684 Fuss (gut 2000 Meter) konnten wir gelangen und eine fantastische Aussicht geniessen. Die ganze Reststrecke vom Mt. Michell an, über Asteville, bis nach Cherokee war dann geschlossen. So gelangten wir auf einer Nebenstrecke in das Indianer Reservat der Cherokee nach Cherokee. Um von dort, an einem weiteren milden Wintertag, durch den Great Smoky Mountain zu fahren und die Aussicht zu geniessen. Da die Smoky Mountain ihrem Namen alle ehre machten und sich früh morgens noch im Nebel verhüllten, statteten wir im mächtigen Spielkasino in Cherokee einen Besuch ab. Auch in diesem Spielkasino staunten wir nicht schlecht, wie viele Leute so früh am morgen ihr Glück ausprobierten. Wir genossen unser gratis Getränk und als wir eine halbe Stunde später aus dem Kasino kamen war der Nebel vollkommen verschwunden. Auf dieser Aussichtsstrecke herrschte Hochbetrieb und auf dem Pass angekommen musste man froh sein ein freien Parkplatz zu finden. Auf der anderen Seite liegt Gatlinburg, was hier einem an kommerzialisiertem Abenteuer und Entertainment Geboten wird ist enorm. Der vielen Leute sei Dank kommt der Durchgangsverkehr fast zum erliegen. Wir kehrten nach diesem kleinen Abstecher wieder in den Park zurück und folgten dem Flusslauf des Little River. Eine kleine Wanderung führte uns zu dem pittoresken Laurel Fall. Unmittelbar nach der Ausfahrt des Parks folgten wir einer weiteren Panoramastrecke, dem Foothills Parkway. Mit schönen blicken über die Great Smoky Mountain und die weite Ebene Tenneesse, beendeten wir diesen herrlichen Tag. Leider war das Wetter wie in der letzten Zeit extrem instabil und nach einem herrlichen tag folgte schon wieder der Regen, so auch diesmal. Auf dem Weg nach Chattanooga machten wir beim Fort Loudoun einen kleinen Zwischenhalt. Schauten uns im Visitor Center einen Film über die Geschichte an und besuchten dann das rekonstruierte Palisadenfort, das seit kürzerer Zeit von einen Stausee umgeben ist. Der erste Anlaufpunkt in der Stadt Chattanooga war der schon lange stillgelegte Zug Chattanooga Choo-Choo, der mit dem Glen Miller Song für den Film Sun Valley Serenade Weltbekannt wurde. Heute ist das ganze Bahnhofareal renoviert und Teil des Choo-Choo Holiday Inn, in dem man in alten Zugswagons übernachtet. Ein weiterer halt gab’s an der Tennessee Riverfront und auf dem in der nähe gelegenem Aussichtsberg Lookout Mountain. Von hier ging’s am 31. Dezember in das etwa 200 Kilometer entfernte Atlanta, wo wir den Sylvesterabend verbringen werden.

 

Zu dem Bilder von USA Osten 3 (9)

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