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vom 18.08.2007 - 14.09.2007

Teilstrecke 3'316 Km
Kilometer 13'141 - 16'457

 

Von der Einsamkeit geht es nun auf der Strasse 389 die Labrador-City (Labrador) mit Baie-Comeau (Québec) verbindet, wieder langsam zurück in bewohntes Gebiet am Lorenz Strom. Dazwischen liegen nur noch ca. 600km, davon etwa 250 auf Schotterpisten. Sie beginnt in Fermont, eine an die Grenze zu Labrador gelegene Retortenstadt, die wegen der Eisenvorkommnisse dieser Gegend hierhin gestellt wurde. In Labrador-City haben wir erfahren, dass man diese Tagebaumine besichtigen kann, aber morgen Samstag (18.08.2007) die letzten Touren dieser Saison seien und man sich in Fermont beim Touristoffice anmelden müsse. Also führen wir am nächsten Morgen recht früh los, um bei einer Tour eventuell noch dabei sein zu können. Da auf der Québecer Seite die Uhren um eine Stunde zurück gestellt wurden, standen wir natürlich viel zu früh vor verschlossenen Türen des Office. Als die Dame um 8.00 Uhr kam und uns die Tür öffnete, hatten wir Glück und von den verbleibenden 4 freien Plätzen konnten wir 2 für uns ergattern. Der Besuch bei dieser Tagebaumine (La Compagnie Minière Québec Cartier) war einfach sensationell. Wir wurden fast durch die ganze Firma geführt und konnten sehr viele eindrücke mitnehmen. Besonders eindrücklich waren die grossen 240 Tonnen Tracks, sowie die Steinzermalmungsmaschinen. Von einer Plattform aus, bot sich ein grandioser Panoramablick auf die Abbaustelle. Nach diesen imposanten Bildern, führte uns eine auf dem ersten Streckenabschnitt sehr Kurvenreiche Strasse, in Richtung Baie Comeau. Zudem führte sie immer wieder über das Bahntrasse, der zum Abtransport des Eisenerzes dienenden Bahnstrecke. Der weitere Streckenverlauf führte uns über unzählige Flüsse und bot immer wieder schöne Blicke auf hügelige Waldlandschaften, Seen oder Stauseen. Die errichteten Stauseen werden von Hydro Québec zur Stromerzeugung genutzt. Als dann das Verkehrsaufkommen immer grösser wurde, merkte man automatisch, dass wir uns einer grösseren Stadt nähern mussten. Spätestens als wir uns dann in einem Einkaufszentrum wiederfanden, merkte man, dass wir wieder zurück im Konsumreich waren. Es kam einem schon etwas komisch vor, diese Vielfalt wieder um sich zu sehen. Lustigerweise brauchte es auch die nähe der Stadt, um am Strassenrand auf einen Braunbären zu treffen. Auf den Menschenleeren Strassen der Wildnis, sahen wir leider keine Wildtiere. In den nun folgenden Tagen folgten wir dem St. Lorenz Strom bis nach Montréal. Auf dieser über 700km langen Strecke gibt es doch einiges zu sehen. Der St. Lorenz Strom ist ein Eldorado für Wal Beobachtung. Wegen der speziell guten Bedingungen geologischer Natur, beschleunigt durch Ebbe und Flut, ergibt sich im St. Lorenz Strom ein sehr grosses Nahrungsangebot für die im Sommer hierher kommenden Wale. An verschiedenen Punkten kann man sie vom Land aus mit blossem Auge beobachten. Ein interessantes Schauspiel, auch wenn man oft nur kleine Teile des Rückens sieht. Auch der weisse Beluga tummelt sich in den Gewässern vor Tadoussac und im angrenzenden Saguenay Fjord. Der Beluga ist der einzige Wal der über das ganze Jahr hier lebt und durch das verschmutzte Gewässer sich nicht recht erholen kann, wie die anderen nur zu Besuch kommenden Wale. Dadurch sagte man uns sei er auch gefährdet. Am Point Noir konnten wir mit dem Feldstecher 3 solcher Belugas für einige Momente sehen. Was einem auf dieser Strecke auffiel, dass es viel mehr mit Blumen beschmückte Häuser und Garten gibt, als im restlichen bis jetzt besuchten Kanada. Es hat auch sehr viele grosse Kirchen und die Dörfer sehen einfach etwas anders aus (Europäischer?). Einige Landschaftliche leckerbissen genossen wir auf Wanderungen, im Hautes-Gorges und im Grands-Jardins Provinzial Park. Nach einem anstrengendem Aufstieg von etwa 800Höhenmeter und erreichen des höchsten Punktes (L’Acropole des Draveurs) der auf 1048 Meter lag, bot sich ein Atemberaubender Panoramablick. Etwas weniger hoch, aber einen ebenfalls grandiosen Ausblick, genossen wir auf dem Mont du Lac des Cygnes im Grands-Jardins Provinzial Park. Auch das prächtige Wetter leistete seinen Beitrag beim Besuch dieser Parks. Der Jacques Cartier PP. vor den Toren Québec-City war dann schon viel weniger spektakulär. Québec-City als älteste Stadt des Kontinentes, mit vollständiger erhaltener Altstadt und Stadtmauer war hingegen wieder einmalig. Das Flanieren durch die von Leuten belebten Gassen, dazu die mit Blumen beschmückten Häuser und Plätzen, waren einfach herrlich. Ebenfalls der Anblick des Hotel Chateau Frontenac, der Ausblick von der Citadelle oder der Terrasse Dufferin, das Parlamentsgebäude und der Spatziergang auf der Stadtmauer, waren ein Genuss. Die immer wieder an einem vorbeitrabenden Pferdekutschen, verliehen dem ganzen noch ein altertümliches Flair.  Auch das Quartier Petit-Champlain war ein lohnender Besuch. Nicht einmal 2km vom Zentrum entfernt, fanden wir dazu noch einen genialen Parkplatz für diesen 3-tägigen Aufenthalt in dieser Stadt. Über die zweit älteste Stadt Trois-Rivières, mit einer Interessanten Lieu historique des Forges-du-Saint-Maurice (Eisenerzverhüttung)und den Mauricie National Park, der für Kanufahrer ein Genuss ist, führen wir ein zweites Mal unserer Reise nach Montréal. Da uns Montréal beim ersten Besuch sehr gut gefallen hat, entschieden wir uns es mit unserem Auto auch noch mal zu besuchen. Auch hier fanden wir einen geeigneten Parkplatz, um von dort zu Fuss zum Treiben dieser Stadt zu gelangen. Wie schon beim ersten Besuch war es auch diesmal recht schön und warm. Womit die Parks gut belebt, die Strassenkaffees gut besetzt und die Strassen voller leben waren. Also alles was eine Stadt braucht, um für den Besucher attraktiv zu sein. Von Montréal ging’s dann wieder in ländliche Gebiete und zum Ausflugsziel der Grossstädter dem Mont Tremblant PP. Von zwei schönen Aussichtspunkten sah man, dass der Herbst nicht mehr weit sein kann. Die Blätter der Bäume beginnen sich zu färben und geben dem Wald bereits eine schöne Farbe. Per Abstecher führen wir über das Mont-Tremblant Skiressort, dass eine im Stiel Disneyland hierher gebaute Stadt ist, zurück nach St Jovite(Mont-Tremblant). Laut Plänen entsteht ein zweites Ressort in diesem Gebiet, das auf die Saison 2008-2009  eröffnet werden soll. Unser letzter Streckenabschnitt auf Québec Strassen führte über Val d’Or, Rouyn-Noranda und Ville-Marie nach Ontario. Da diese Strecke etwas nördlicher führte, ersah man an dem bereits farbenfroheren Wäldern und an der ersten kleinen Frostnacht. Hinter einer unübersichtlichen Kuppel am Strassenrand, überraschte uns dann noch ein Elchpaar. Sie rannten fast neben uns, einige 100 Meter der Strasse entlang, bis sie einen geeigneten Eingang in den sicheren Wald fanden.

Die nächsten etwa fünf Wochen werden wir auf Ontariosstrassen umherziehen und zuerst geht es nun Richtung Ottawa.

 

Zu dem Bilder von Canada Osten 4 (4)

Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

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Canada Osten 3
Canada Osten 5

Canada   Osten
Reisebericht 4 (4)

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